Hallo Herr Dr. Mallmann, ich habe eine grundsätzliche Frage. Ich bin 30 J. alt und habe vor ca. 3 Wochen erfahren, dass ich einen AMH-Wert von unter 0,16 habe. FSH lag bei 14,1. Blutentnahme war ca. 4 Tage nach ES. Andere relevanten Werte sahen in Ordnung aus. Stoffwechsel über Norm. Schilddrüse gut. Nur Eisenmangel und etwas niedriger Progesteronwert. Nun steht die Frage im Raum, wieviel Wert ich auf den AMH legen soll. Diese stellt sich insofern auch, weil ich Ende letzten Jahres über längeren Zeitraum an Eierstockzysten gelitten habe. Trotzdem war der Zyklus immer zuverlässig ca. 24-26 Tage lang. Lt. Basaltemperatur (NFP) hatte ich immer einen Eisprung. Da die Zysten immer schmerzhafter wurden (im Jan. Durchmesser 5-6 cm und weitere kleinere Zysten), wurde ich Ende Januar per Bauchspiegelung operiert. Danach hatte ich keinen geregelten Zyklus mehr: eine normale Mens, danach nach ca. 18 Tagen eine Schmierblutung, und über 40 Tage keinen Eisprung mehr. Deshalb begann ich Anfang April Zyklustee zu trinken und ging zum Endokrinologen. Per Ultraschall schon stellte er fest, dass ich einen Eisprung gehabt haben muss. Ich führe dies auf den Tee zurück, denn trank ich diesen nicht, passierte auch nichts. An diesem Tag wurde mir auch Blut abgenommen, von dessen Ergebnissen ich oben bereits berichtet habe. Nach langer Überlegung liegt für mich die Vermutung jedoch nahe, dass der Wert durch den durcheinander gekommenen Hormonhaushalt nach meiner Operation zustande gekommen ist. Es scheint, dass die Eierstockfunktion aufgrund der OP ins Stocken geraten ist und der AMH Wert genau dies angezeigt hat, was aber nicht aussagt, dass sich die Eierstöcke nicht noch erholen konnten... Nach der Untersuchung und Blutentnahme beim Endokrinologen bekam ich pünktlich ca. 12-14 Tage nach ES meine Mens. Ich trank den Zyklustee weiter und bekam weitere 2 übliche Zyklen zustande. Mit ES gem. Auswertung der Basalkurven. Da ich seit der OP zudem massiv unter Akne gelitten und weiterhin unter chronischen Unterleibsschmerzen leide; sowie im Moment die Babyplanung bis mind. nächstes Jahr warten muss, nehme ich seit bald 3 Wochen die Pille Belara. Kann also nicht sagen, ob mein Zyklus auch ohne den Tees inzwischen wieder funktionieren täte. Ja... Langer Rede kurzer Sinn. Was ich im Endeffekt wissen will, ist OB es denkbar ist, dass die Erschöpfung der Eierstöcker mit der OP zusammenhängen könnte und der AMH Wert nicht unbedingt gestimmt haben muss? Und ganz grundsätzlich, wenn der Wert von 0,16 stimmt, wie schnell wird die anscheinend ausgeschöpfte Reserve noch halten? Wieviel Zeit habe ich noch, um Kinder zu bekommen? Vielen Dank im Voraus für Ihre Bemühungen. Gruß, maikäferchen83 PS und Nachtrag: Gibt es Medikamente, die die derzeitige Eireserve schonen können? Vielleicht nicht im vollen Umfang, aber dennoch so, dass aktuell keine Eireifung mehr in dem Ausmaß stattfindet, wie in einem natürlichen Zyklus? Die Pille unterdrückt die Eireifung (und damit die kontinuierliche Vernichtung reifungsfähiger Eibläschen) nicht wirklich zuverlässig, sondern hat ja (zumindest bei der Belara) eine EISPRUNGverhindernde Wirkung im Zusammenspiel mit geringfügig aufgebauter Gebärmutterschleimhaut und Verdickung des Zervikalschleims. Es ist wissenschaftlich nachgewiesen, dass trotz Pille die Eireifung und bei bspw. Einnahmefehlern auch ein Eisprung passieren können.
von maikäferchen1983 am 30.05.2014, 10:58