Hallo, meine Tochter wird Ende Februar 5 und hat einen kleinen Bruder, der grade 3 geworden ist. Sie hatte schon immer ein Problem damit, zu anderen Vertrauen zu fassen... als Baby wollte sie nie auf andere Arme, später habe ich sie auch nach monatelanger Eingewöhnung noch jeden Morgen weinend zur Tagesmutter und in den Kindi gebracht (wenn sie dann mal dort war, war alles prächtig, ein "Vorzeigekind"). Mittlerweile geht nach einem Wechsel der Kindi super, sie liebt ihn und geht gerne hin. Und sie hat einmal bei einer Freundin übernachtet (zu der Familie haben wir eine sehr enge Verbindung, da wir jedes Jahr mindestens einmal zusammen in Urlaub fahren und uns sehr regelmäßig sehen). Ansonsten sind alleinige Aktivitäten absolut undenkbar... Beispiele: Schwimmunterricht ist nicht möglich (obwohl sie unbedingt Seepferdchen machen will), weil sie nicht alleine reingehen will. Ich bin aber nicht bereit, 5€ pro Schwimmstunde zusätzlich Eintritt zu bezahlen, nur um neben dem Becken zu sitzen. Sie sitzt im Urlaub lieber gelangweilt neben dem Pool, wo ich Wassergymnastik mache, als zur Kinderbetreuung zu gehen. Sie möchte nicht alleine zu Freundinnen oder den Nachbarn zum Spielen gehen, nur wenn ich mitkomme. Und verzichtet dann lieber. Gleiches Spiel bei Kindergeburtstagen. Sie ist jetzt zu zwei Kindergeburtstagen von guten langjährigen Freundinnen eingeladen und ihre erste Reaktion war: Nein, da geh ich nicht ohne dich hin. (Bisher war ich immer dabei, weil wir Mütter auch befreundet sind und die kleinen Geschwister mit von der Partie waren.) Ich weigere mich aber jetzt als einzige Mutter mit meinem Kaffee in der Ecke des Raumes zu sitzen. Ihr Argument ist, dass sie ja die anderen Freunde der Geburtstagskinder nicht kennt. Ich bin mir sicher, wenn sie mal dort ist, ist alles gut, aber sie schafft den Absprung einfach nicht. Und ich will den Mamas der Geburtstagskinder kein heulendes Etwas überlassen, die haben an dem Tag genug Stress. Was mittlerweile geht ist der Ballettunterricht. Das macht sie sehr gerne. Da darf ich gnädigerwrise den Saal verlassen und in der Elternecke draußen warten, war aber auch ein Kampf. Ihr Bruder ist da übrigens ganz anders. Der ist total offen, ging von Anfang an zu jedem, geht schon immer gern in Kita und Kindi, baut schnell Kontakt zu anderen Kindern auf und geht auch alleine zu Kindergeburtstagen von 5 jährigen Kindi-Freunden. Wie komm ich hier vom Fleck? Und wie kriege ich es hin, dass sie die Angst vor neuem verliert? Über ihren Schatten springt. Sie verpasst in meinen Augen soviel. Verbaut sich selbst die Chancen. Und ich denke, mit 5 ist sie nun definitiv in dem Alter, auch mal ohne Mama im Rücken unterwegs zu sein. Zumindest ab und an. Ich will sie auf keinen Fall abschieben oder so. Aber ich wünsche mir etwas mehr Selbständigkeit. Es würde die Dinge manchmal so sehr vereinfachen. Ist das Zuviel verlangt? Ich freue mich über Feedback. Grüße, Doppelmami1213
von Doppelmami1213 am 12.01.2017, 11:48