Erbrechen beim 6,5 Monate alten Säugling können Sie mir einen Rat geben?

Prof. Dr. med. Michael Radke Frage an Prof. Dr. med. Michael Radke Kindergastroenterologe an der Universitätskinderklinik Rostock

Frage: Erbrechen beim 6,5 Monate alten Säugling können Sie mir einen Rat geben?

Sehr geehrter Prof. Dr. Wirth, zur Vorgeschichte: mein Sohn ist 6,5 Monate alt, war mit 6 Monaten 70 cm groß und ca. 10 kg schwer. Er spuckt schon immer viel. 2 oder 3mal hat er bisher abends den Mageninhalt erbrochen. Einmal mit wenigen Wochen als er schlimme Blähungen hatte und einmal nachdem er vorher eine große Portion Milchbrei gegessen hatte und ich ihn anschließend testweise zum Einschlafen nochmal angelegt hatte. Getrunken hatte er allerdings nichts. Der folgende Text wird leider etwas länger, da ich versuche, sämtliche Situationen, wo er in den letzten Tagen erbrochen hat, zu beschreiben. Am vergangenen Samstag wurde ein Atemwegsinfekt mit leichter Enge diagnostiziert. Er hatte in der Nacht vorher angefangen heftig zu husten und es rasselte beim Atmen. Wir sollten also mit Salbutamol inhalieren und am Mittwoch zur Kontrolle zum Kinderarzt fahren. Am Samstag nachmittag hat er das erste Mal seinen kompletten Mageninhalt infolge eines heftigen Hustenanfalls nach dem Nachmittagsbrei erbrochen. Abendbrei gabs an dem Tag nicht. Am Sonntag hat er nach dem Nachmittagsbrei zwei mal größere Mengen "gespuckt". Gespuckt in Anführungsstrichen, weil ich nicht mehr weiß, ob er dafür gewürgt hat oder ob die Menge wie sonst beim Spucken einfach so oder mit einem kleinen Rülpser raus kam. Gehustet hat er davor erinnerlich nicht. Am Abend gabs eine halbe Portion Abendbrei und anschließend habe ich zum Einschlafen noch gestillt. Nach dem Stillen wurde er unruhig, dockte ab, an und wieder ab und spuckte den gesamten Mageninhalt in einem Strahl wieder aus. Nach dem Umziehen wollte er dann wieder an die Brust und hat noch kurz zum Einschlafen gestillt. Bis zu diesem Zeitpunkt habe ich noch daran gedacht, dass ein Bestandteil des Essens nicht mehr gut war oder er diesen nicht verträgt. Wir hatten da gerade mit den Dinkelflocken neu begonnen. Vorher gabs immer Hirseflocken nachmittags und abends. Am Montag hat er nach ca. 3/4 des Mittagsbreis diesen wieder erbrochen. Daraufhin bin ich am Nachmittag zum Kinderarzt gefahren, der ein Infekterbrechen diagnostiziert hat. Ich sollte abends stillen und am nächsten Tag wieder mit Brei anfangen. Am Dienstag mittag habe ich, weil ich mit Schonkost wieder anfangen wollte, eine kleine Menge (ca. 1/2 Glas) Möhre/Kartoffel ohne zusätzliches Öl gegeben. Das blieb auch drin. Nachmittags gabs dann wieder Möhre/Kartoffel. Diesmal etwas mehr, weil er viel Appetit hatte. Ca. 15 bis 20 min nach dem Essen hat er wiederum den Mageninhalt erbrochen. Abends blieb eine kleine Portion Möhre/Kartoffel wieder drin. Am Mittwoch mittag hat er bereits nach wenigen Löffeln die Möhre/Kartoffel wieder rausgebracht. Da er gleich danach wieder den Mund aufgemacht hat und Essen wollte habe ich es einfach probiert und weiter gefüttert. Allerdings kam auch hier der Brei nach ein paar Löffeln mehr wieder raus. Der KA hatte schon zu, daher bin ich in die Apotheke gegangen um zu fragen ob die mir irgendwie helfen können. Hier wurde dann Vomex empfohlen, um die Übelkeit zu bekämpfen. Nachmittags blieb der Brei damit dann drin (ca. 3/4 Glas) und er hat sehr viel Wasser getrunken an dem Tag. Abends gabs dann ebenfalls wieder Möhre/Kartoffel wo er allerdings kaum etwas von gegessen hat. Nach dem Stillen zur Nacht kam dann in einem großen Strahl der Mageninhalt wieder raus. Daher waren wir am Do (heute) wieder beim Kinderarzt. Empfehlung nun, da der Magen ja anscheinend für Möhre/Kartoffel zu gereizt ist, es mit noch schonenderer Schonkost zu probieren. also Banane, Kartoffel pur oder Reisschleim bzw. Dinkelflocken mit Wasser (evtl. mit Zucker/Süßstoff, damit er es nimmt) angerührt. Banane und Kartoffel pur waren nicht sein Geschmack. Das ging leider garnicht. Also habe ich mittags dann die Dinkelflocken angerührt und etwas Traubenzucker mit reingetan. Das war auch nicht so sein Geschmack. Daher dachte ich mir, ich probiere nochmal den Abendbrei mit Milchpulver (und einem Klecks Banane/Apfel-Brei), weil die Muttermilch ja i.d.R. auch drin bleibt. Diesen hat er dann mit Appetit gegessen um ihn anschließend gleich wieder auszuwürgen. Das war also keine gute Idee. Danach hatte er aber wieder Hunger und hat dann den Dinkel/Wasser-Brei mit Appetit gegessen. Ich hatte ihn dann kurze Zeit später noch kurz testweise angelegt, aber er war zu abgelenkt um zu trinken. Nachmittags gabs also wieder eine halbe Portion Dinkelflocken mit Wasser und Traubenzucker, was er gut gegessen hat und auch bis auf 2-3mal spucken drin geblieben ist. Abends war er sehr unruhig, wollte essen, aber Dinkelflocken mit Wasser gingen wieder nicht. Ich habe ihn also gleich angelegt, weil er in der Stimmung häufig nur durch Stillen wieder zu beruhigen ist. Brei essen mag er dann nicht. Unmittelbar nach dem Stillen bzw. noch währenddessen, er hat sich ja selbst abgedockt, kam alles in einem großen Strahl wieder raus. Nach der darauf folgenden umfassenden Säuberungsaktion war er guter Dinge und hat den halben Dinkel/Wasser-Brei noch mit gutem Appetit gegessen. Das Gute-Nacht-Stillen klappte dann ohne Spucken/Brechen. In der Windel ist in den letzten Tagen ganz normaler Stillstuhl gelandet bzw. auch mal mit Anteilen vom Karottenbrei, wenn der denn drin geblieben ist. Also an sich nichts verwunderliches, wenn man bedenkt, dass der Brei ja meist wieder oben rausgekommen ist. Ich schreibe jetzt hier, weil mir die ganze Geschichte so komisch vor kommt. Erst mag er den Dinkelflockenbrei nicht, nach dem Brechen dann doch. Und warum bricht er abends nach dem Stillen so häufig? Ich bin drauf und dran, nochmal einige Tage (oder vielleicht auch bis der Husten deutlich besser ist) voll zu stillen und danach nochmal wieder ganz von vorne anzufangen mit dem Brei. Oder hat er doch noch irgendwas anderes als "nur" einen durch den Infekt gereizten Magen? Können Sie mir dazu noch einen Rat geben? Oder sollen wir ihn nochmal genauer untersuchen lassen? Viele Grüße, Mialoe

von Mialoe am 06.03.2014, 20:30



Antwort auf: Erbrechen beim 6,5 Monate alten Säugling können Sie mir einen Rat geben?

Bitte haben Sie Verständnis: Wenn alle Mütter derartig lange Text schreiben würden, wäre das Forum nicht zu bewältigen. Erbrechen ist bei Säuglingen immer ein Vorgang, der zu einer Arztvorstellung führen muß. Es kann akut und länger dauernd auftreten, auf jeden Fall muß die Ursache geklärt werden. Sprechen Sie mit Ihrem Kinderarzt.

von Prof. Dr. med. Michael Radke am 10.03.2014



Antwort auf: Erbrechen beim 6,5 Monate alten Säugling können Sie mir einen Rat geben?

Ich habe doch noch etwas vergessen: In der Nacht von Montag auf Dienstag hat er auch Nachts erbrochen. Er rührte sich, so dass ich ihn anlegen wollte, weil ich dachte er hätte Hunger. Statt dessen würgte ein wenig Milch aus. Danach schlief er noch eine Stunde bevor er sich wieder meldete. Wieder wollte ich ihn im Liegen anlegen und er würgte und würgte. Es kam aber nichts. Ich habe ihn dann kurz danach im Sitzen ohne Probleme gestillt. Sein Allgemeinzustand ist trotz allem gut. Er ist zwar teilweise weinerlich und sehr anhänglich, spielt aber auch und lacht ganz normal. Am Donnerstag hat er etwas über 10 kg gewogen. Er hat also auch nicht abgenommen seit der U5 mit 6 Monaten. Viele Grüße, Mialoe

von Mialoe am 06.03.2014, 20:41



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