Wie bekommen wir eine vernünftige Schlafroutine hin?

 Katrin Simon Frage an Katrin Simon Ausbilderin von Kinderkrankenschwestern

Frage: Wie bekommen wir eine vernünftige Schlafroutine hin?

Hallo Kathrin, unser Sohn (fast 7 Monate) wurde bislang von mir um ca. 9 Uhr nach kurzem Einschlafritual in den Schlaf gestillt und dann in sein Bettchen transportiert. Dort hat er bis vor ca. 6 Wochen auch dann bis ca. 5 Uhr durchgeschlafen. Dann hab ich ihn rüber ins Bett geholt und nochmal gestillt. Bin dabei meistens eingeschlafen, so dass wir die restliche Nacht in unserem Bett mit vielleicht noch 1-2 mal Stillen verbracht haben. Ungefähr seit dem wir Beikost eingeführt haben, ist es aber mit der schönen Routine vorbei. Außerdem krabbelt er seit ca. 1 Monat und zieht sich seit 2 Wochen an Möbeln hoch. Wir glauben, dass er das alles in der Nacht verarbeitet und deshalb schnell aufwacht. Inzwischen hält er kaum noch bis halb 1 aus und wacht auch danach gerne jede halbe oder spätestens nach einer Stunde wieder auf, so dass ich gezwungen bin, ihn rüber zu holen. Die letzten 2 Nächte fängt er schon hysterisch an zu weinen, wenn ich ihn im Halbschlaf in sein Bettchen legen will. Wir haben den Eindruck, dass es immer problematischer wird und er im Grunde immer mit uns im Familienbett sein will. Das wollen wir aber nicht mehr. Wir suchen eine Möglichkeit, wie er von alleine in seinem Bett einschlafen lernt, und möglichst auch in seinem Bett bleibt. Muss er nachts noch viel gefüttert werden? Wie können wir ihm das Schlafen beibringen? Ich muss noch dazu sagen, dass wir ihn nicht alleine schreien lassen wollen. Vielen Dank für die Hilfe!

von Lunalein am 04.12.2013, 23:34



Antwort auf: Wie bekommen wir eine vernünftige Schlafroutine hin?

Liebe Lunalein, im Moment ist es schwierig eine Schlafänderung anzubahnen. Die Tatsache, dass sich ein Kind körperlich entwickelt und seine Radius erweitert, hat zur Folge, dass es in der Nacht wieder viel Nähe braucht. Vergleichen wir z.B. eine sehr herausfordernde berufliche Situation mit täglichen Neuerungen und dem inneren Stress diesen standzuhalten, dann ist klar, dass auch wir einen Anker brauchen. Sei es, dass man in den Austausch mit Vertrauten geht oder den Partner braucht, um sich ein Stück weit Rückzug zu ermöglichen. Genauso geht es unseren Kindern, wenn sie Neuerungen ausgesetzt sind. Heisst: kehrt etwas mehr Ruhe ein, dann ist eine Veränderung des Schlafens sicher sinnvoller. Vielleicht reicht es schon, wenn der kleine Mann im Elternbett einschlafen kann und ihr ihn dann rüberbringt in sein Bett. Ansonsten kann das Schlafenlernen geübt werden, indem Ihr Euer Kind in sein Bett legt und bei ihm bleibt. Euren Sohn streichelt, die Hand haltet... am Bett sitzen bleibt. Aber- ihn nicht mehr herausnehmt. Setzt Euch dann Schritt für Schritt vom Bett weg. Jeden Tag ein wenig weiter. Lasst die Tür auf und macht Geräusche, so dass Euer Kind Euch wahrnimmt und hört. Das Füttern ist nachts nicht mehr nötig. Jedoch ist das Andocken gleichzusetzen mit dem Nähesuchen. Ein echter Hunger besteht dagegen nicht mehr. Wie ist die Zahnungssituation? LG von Katrin

von Katrin Simon am 07.12.2013