Frage: Was kann ich tun ?

Liebe Frau Simon! Ich hab folgende Probleme und bekomme tausend Antworten mit denen ich einfach nichts anfangen kann. Mein Sohn ist 14 Wochen alt und hat durchgeschlafen nachdem er genau 6 Wochen und 4 Tage alt war. Vor gut zwei Wochen fing er einmal wieder Nachts wach zu werden. Nach paar Tagen wurden es zweimal und jetzt seit 2 Tagen wacht er vier bis fünfmal auf. Ich muss Ihnen sagen dass ich nervlich am Ende bin. Einfach aus so vielen Gründen. Er nimmt einfach seine Nahrung nicht mehr zu sich. Bereits seit über einem Monat. Ich hatte die Pre Nahrung und mit der kannte er überhaupt kein Sättigungsgefühl nachdem er 8 Wochen alt wurde also gab ich ihm die 1er Nahrung. Das ging paar Tage lang ganz gut und er nahm 3 Flaschen am Tag zu sich jeweils 150 ml pro Flasche (Laut KiA zu wenig Flüssigkeit). Dann trank er plötzlich die Flaschen nicht mehr leer und hatte nur noch 300 ml pro Tag und seit einigen Wochen verweigert er sie mir komplett. Ich bin völlig hin und hergerissen weil wirklich jeder was anderes sagt. Mein KiA sagte ich solle ihm die zweier Nahrung geben. Meine Hebamme sagt ich solle mit der Beikost beginnen da er im Allgemein sehr reif ist und seine 7 Kilo hat. Dann gibts wieder andere die mir sagen. Nein auf keinen Fall Beikost ich soll ihn zwingen die Milch zu trinken. Dazu muss ich sagen das bringt garnichts. Die flasche bekommt er in den Mund aber er Schluckt NICHTS runter sondern spuckt es aus und schaut so als würde ich ihm Gift geben. Ich war mit ihm im Krankenhaus und auch da sagte man mir es fehlt ihm an nichts es sei nur eine Phase. Diese Phase geht bereits 4 Wochen und macht mich wortwörtlich verrückt. Dann ist da noch meine Mutter die meint "Ihr habt mit 6 Wochen schon Karotten bekommen" und dennoch sagt sie dass ich schauen muss wie er an seine Milch kommt weil diese einfach extrem wichtig ist. Sie hält garnichts davon dass mein Sohn nur noch normales bekommt zu essen und laut Hebamme (Mandelmilch) bekommt anstatt Babynahrung. Mein Sohn verhält sich total Eigenartig. Ich kenn ihn so einfach nicht bzw bin ich dieses Verhalten überhaupt nicht gewöhnt. Ich hab die Nahrung gewechselt, ich hab ihm verschiedene Nuckelgrößen geholt und die ausprobiert. NICHTS hilft! Bitte sagen sie mir wie ich ihm am Besten helfen kann. Er ist noch so unfassbar jung auch wenn viele von seiner größe her kaum glauben können dass er erst 3 Monate alt ist. Vielen Dank!

von Nad1234 am 14.09.2015, 09:31



Antwort auf: Was kann ich tun ?

Liebe Nad, ich kann Sie sehr gut verstehen und ja, je mehr Menschen man in die Situation einbezieht, desto mehr Antworten erhält man. Und was Sie nun brauchen ist eine konkrete Aussage, wie es weitergehen soll. Der sog. Rote Faden.... :). Grundsätzlich ist bei einer solch deutlichen Abneigung von Nahrung immer zu klären: WARUM? mag ein Baby seine altersgerechte Nahrung nicht trinken. Es müssen verschiedene Faktoren in Betracht gezogen werden, die i.d.R. ärztlich/diagnostisch abgeklärt werden können: - gibt es Schmerzen nach der Mahlzeit z.B Bauchweh - wie kann das Baby saugen? Sind Empfindlichkeiten im Mundbereich zu beobachten z.B. ein Pilz? Gibt es eine Veränderung im Saugverhalten durch Veränderungen der Zunge, Zungenband, Schluckakt etc. ? Wirkt das Baby beim/nach dem Trinken erschöpft? Graue/ weiße/ bläuliche Hautfarbe... schwitzt es sehr, atmet es schnell, macht es laute Atemgeräusche während des Trinkens...? - ist der Darm in seiner Anlage und Funktion in Ordnung? GGf. eine Sonographie erstellen und evt. auch den Stuhlgang anschauen, ob dort Veränderungen zu sehen sind z.B. Virologie, Bakterilogie und in seiner grundlegenden Zusammensetzung - evt. sogar eine Blutentnahme in Betracht ziehen und ggf. den Blutzucker anschauen - das grundsätzliche Gedeihen, die Entwicklung und das Verhalten beobachten und zusammenfügen. ALLE Faktoren sollten im Focus bleiben, damit organisch nichts übersehen wird. Wenn hier wirklich alles! gut ist, dann kann ein Rückschluß auf eine Enwicklungsphase gezogen werden. Im 3. LM haben die Kinder in der Tat ein sehr großes Energiebedürfnis und trinken ununterbrochen, aber- der " spuk" ist nach max. drei/vier Tagen vorbei und man kann förmlich beobachten, wie das Kind wächst oder sich deutlich weiterentwickelt. Es steht Ihnen auch frei eine andere, zweite Meinung vor Ort einzuholen und durch einen anderen Arzt eine Idee zu finden, was genau mit Ihrem Sohn los ist. Denn, Ihr Bauchgefühl und Ihre Beobachtung sagt: MEIN Sohn verhält sich total! eigenartig. Wenn also, so empfehle ich, wirklich alle organischen Gründe ausgschlossen sind, dann kann es mit der Beikost losgehen! Versuchen Sie es einfach. Ihr kleiner Schatz ist noch jung, aber in seiner Reife u.U: so weit fortgeschritten, dass er in Punkto Nahrung einfach schon voraus ist. Vielleicht wird er das Laufen erst spät lernen ;), aber das Essen vom Löffel umso früher :). Innerhalb meiner Praxis stelle ich fest, dass die Kinder zunehmend schneller zahnen und früher bereit für Beikost sind und sie auch gut vertragen. Beginnen Sie einfach mittags löffelweise mit Karotte oder Kürbis und schauen einmal, ob es dem kleinen schmeckt. Ausserdem können Sie generell mal probieren, ob der kleine seine Milch aus einem anderen Trinkgefäß trinken möchte. Z.B aus einem Becher oder einem ganz einfach Trinklernbecher. Wie denken Sie ganz persönlich! über Ihre Situation?! Was haben Sie für ein Gefühl, was richtig ist? Berichten Sie gerne! Liebe Grüße von Katrin

von Katrin Simon am 15.09.2015