Wieso kommt es beim Stillen urplötzlich zu Schmerzen durch die Kinderzähne?

 Biggi Welter Frage an Biggi Welter Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

Frage: Wieso kommt es beim Stillen urplötzlich zu Schmerzen durch die Kinderzähne?

Ich habe einen Sohn der bereits 2,5 Jahre alt ist und den ich immer noch stille. Ich habe mir vor ca. 1 Jahr auch schon Gedanken über das Abstillen gemacht. Jedoch meinte meine Hebamme damals, dass ich - solange ich noch bereit dazu bin - doch weiter stillen solle, bis mein Sohn von sich aus nicht mehr mag, da dies für die Entwicklung des Kindes und unsere Bindung die beste Vorgehensweise wäre. Damit war ich dann auch einverstanden. Wir hatten nie Probleme beim Stillen und die Vorstellung, dass das Ende der Stillbeziehung in einem Kampf enden würde, ist für mich unerträglich. Von daher habe ich mich dazu entschieden, solange zu stillen, wie es mein Sohn möchte, in dem Vertrauen, dass er irgendwann tatsächlich einfach von alleine damit aufhören möchte. Leider ist für mich das Stillen seit einigen Wochen jedoch extrem schmerzhaft. Die Zähne seines Oberkiefers hinterlassen beim Stillen richtige Abdrücke in meiner Brust, bzw. führen mittlerweile sogar zu offenen Wunden. Ich verstehe allerdings nicht warum. Mein Sohn hatte mit einem Jahr bereits fast alle Zähne. Warum diese bisher beim Stillen nicht störten, und nun plötzlich zu solchen Schmerzen führen, kann ich mir nicht erklären. Wir haben das Stillen auch schon so weit beschränkt, dass wir tagsüber nicht mehr stillen und nur noch abends zum Ein- bzw. nachts zum Weiterschlafen. Tagsüber creme ich dann immer kräftig mit Lanolin. Aber bis zum nächsten Abend verheilen die Wunden natürlich nicht. Ich könnte beim Stillen mittlerweile wirklich teilweise vor Schmerzen schreien. Ich habe auch schon versucht mit Stillhütchen zu stillen, aber da rastet mein Sohn total aus. Wenn es so weitergeht, sehe ich mich gezwungen abzustillen, weil ich die Schmerzen nicht mehr aushalte. Dies fände ich allerdings sehr schade. Da wir wie gesagt, bisher eine sehr schöne Stillbeziehung hatten und ich diese nicht mit Schmerzen, Kampf und Tränen beenden will. Ich habe große Angst, dass unsere Beziehung dadurch einen Schaden bekommt. Ich habe mir so sehr gewünscht, dass das Ende unserer Stillbeziehung tatsächlich friedlich abläuft, wenn mein Sohn von sich aus soweit ist. Momentan habe ich aber das Gefühl, dass er das Stillen gerade mehr denn je braucht. Bei ihm ist momentan so viel im Umbruch. Er macht gerade große Entwicklungsschritte durch. Ich habe auch schon versucht, ihm zu erklären, dass er jetzt nicht an der Brust trinken kann, da ich da ein "Aua" habe und die Brust erst verheilen muss. Aber er weint dann immer, wird ganz verzweifelt und versichert mir von sich aus, dass er auch ganz vorsichtig trinken werde. Mir bricht es dann fast das Herz. Ich habe mir nun im Internet noch Silberhütchen bestellt. In der Hoffnung, dass ich so die Wunden irgendwie in den Griff bekomme. Aber ansonsten weiß ich nicht mehr weiter. Können Sie mir bitte vielleicht irgendwie weiterhelfen? Vielen Dank.

von Lilie2017 am 09.06.2020, 10:28



Antwort auf: Wieso kommt es beim Stillen urplötzlich zu Schmerzen durch die Kinderzähne?

Liebe Lilie2017, Du musst sicher nicht abstillen, aber Du brauchst jetzt viel Geduld und Konsequenz. Dein Kind ist 2,5 Jahre alt und kann lernen, dass es vorsichtig sein muss und Du mit der jetzigen Trinktechnik Schmerzen bekommst. Sage Deinem Kind, dass es weh tut, wenn er so trinkt und nimm ihn wirklich JEDES MAL von der Brust, wenn Du Schmerzen hast. Dein Kleiner wird erst mal toben und schreien, aber zusammen könnt Ihr wieder einen Weg zu einer harmonischen Stillbeziehung finden. Erkläre Deinem Kind, dass es vorsichtig und zart trinken muss, Du wirst sehen, es WIRD klappen mit viel Geduld. Du schreibst, dass das Wundsein ganz plötzlich aufgetreten ist, könnte evtl. eine Soorinfektion vorliegen, brennt die Brust oder ist es ein Wundschmerz? Könnte es sein, dass Du wieder schwanger bist, diese kann nämlich auch wunde Brustwarzen verursachen. Ich hoffe, dass es Dir bald besser geht! Herzlichen Gruß Biggi

von Biggi Welter am 09.06.2020