Wie gehe ich mit akzessorischen Brustdrüsen in der Stillzeit um?

 Biggi Welter Frage an Biggi Welter Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

Frage: Wie gehe ich mit akzessorischen Brustdrüsen in der Stillzeit um?

Liebes Team von Rumd ums Baby, ich habe letzte Woche mein Baby bekommen und unmittelbar nach der Geburt mit dem Stillen gestartet. Mit dem Milcheinschuss musste ich feststellen, dass auch das Gewebe in meinen Achselhöhlen anschwoll. Ich habe schon immer in beiden Achselhöhlen ein kleines rotes Pünktchen. Beim Stillen musste ich nun feststellen, dass aus den kleinen Brustwarzen in den Achselhöhlen ebenfalls Milch heraustropft. Dies ist ganz schön viel, sodass das T-Shirt ziemliche Milchflecken bekommt. Wenn ich auf das Brustdrüsengewebe in den Achselhöhlen drücke, dann kann ich auf beiden Seiten einen kleinen spritzenden Milchstrahl erzeugen. Ich würde die Milchbildung in meinen Achselhöhlen gerne so stark wie möglich verringern, weil mich dieses sehr stört (nasses T-Shirt). Einen Milchstau möchte ich natürlich auch nicht erzeugen, weshalb ich die Milch in den Achselhöhlen bisher ausmassiert habe. Welche Tipps habt ihr für mich? Am allerwichtigsten ist es mir natürlich mein Baby weiterhin stillen zu können. Vielen Dank! Stefanie

von Steffi2019 am 24.04.2019, 11:16



Antwort auf: Wie gehe ich mit akzessorischen Brustdrüsen in der Stillzeit um?

Liebe Stefanie, ebenso wie es zusätzliche überzählige Brustwarzen gibt, kommt es auch versprengtes Brustdrüsengewebe, vor allem in den Achselhöhlen, vor. Dieses Gewebe kann sich wie ein harter Knoten, ähnlich einer Zyste anfühlen und während der Menstruation ebenso wie die Brüste schmerzen. Versprengtes Brustdrüsengewebe bleibt oft vom Arzt und von der Frau selbst unentdeckt. Es ist NICHT zwingend ein Stillhindernis. Wenn die Mutter nach der Geburt des Babys zu stillen beginnt, können sich in dem versprengten Brustdrüsengewebe Stauungen bilden, die sich nicht durch Stillen auflösen lassen. Innerhalb weniger Tage sollten sich die Stauungen zurückgebildet haben, auch wenn die Mutter weiter stillt. Da diese Milch nicht nach außen entleert wird, hört die Milchbildung in diesem Brustgewebe allmählich auf, und die dort vorhandene Milch wird vom Körper der Mutter resorbiert. Fühlt sich die Mutter nicht wohl, kann sie zwischen den Stillmahlzeiten kalte Kompressen aufzulegen, um die Schwellung abzumildern. Dehnt sich die Schwellung immer mehr aus statt allmählich zu schrumpfen, sollte untersucht werden, ob es sich tatsächlich um akzessorisches Milchdrüsengewebe handelt. LLLiebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 24.04.2019