Stillen + Papa gleichwertig aktzeptieren?

 Biggi Welter Frage an Biggi Welter Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

Frage: Stillen + Papa gleichwertig aktzeptieren?

Hallo, mein Sohn ist 2 Jahre alt, Stillkind. Meine Vorstellung war es,dass er sich eines Tages selbst abstillt. Ich bin MS erkrankt,seid ich schwanger bin und ihn stille geht es mir ausgezeichnet,keine Ahnung man hat mir schlimmes prohez.Wieso der Natur reinfuschen und selbst bestimmen wann Schluss ist.Ich hab viel gelesen,auch das sie jetzt noch mit der Muttermilch wichtige Nährstoffe aufnehmen http://www.rund-ums-baby.de/forenarchiv/stillberatung/Naehrstoffe-der-Muttermilch-nach-dem-6-Monat_6712.htm Ich finde, die Brust ist das genialste Beruhgungsmittel überhaupt.Dennoch ist es manchmal echt schwer und ich überlege abzubrechen. Er hat denke ich keinen ganz einfachen Charakter. Bsp., bei anderen verhält er sich eben noch ganz lieb, sobald er mich sieht wird er zerrig und knatschig wenn nur halbwegs was nicht läuft. Was macht Mama, wenns wenn er gar keine Ruhe gibt ... wieder an die Brust lassen ... schwupp ist alles i.O. Ist es z.B. auch richtig ihn nach einem Trotzanfall an die Brust zu lassen? Das schlimmste jedoch, Papa hat keine Chance (Trösten, Bett bringen, etc.) und leidet darunter ziemlich :( Was kann ich tun? Danke.

Mitglied inaktiv - 04.10.2010, 10:37



Antwort auf: Stillen + Papa gleichwertig aktzeptieren?

Liebe nettl80, es freut mich, dass es dir gesundheitlich gut geht und all die negativen Warnungen umsonst waren! Das Verhalten deines Kindes zeigt ganz deutlich, dass es dir vertraut und bei dir auch die nicht so freundlichen Gefühle ausleben kann. Das Stillen bietet in dem Alter der ersten Ablösung wichtige emotionale Hilfe Dein Kind kann immer wieder den "Heimathafen" ansteuern, wenn etwas beängstigend ist. Stillen ist viel, viel mehr als reine Nahrungsaufnahme. Es ist Trost, Geborgenheit, sicherer Hafen und ein Weg zur Ruhe zu kommen, wenn die Wellen des Alltags so hoch geschlagen sind, dass das Kind keinen Weg mehr weiß, um mit sich selbst und der Umgebung ins Reine zu kommen. Leider verstehen manche Menschen (vor allem diejenigen, die selbst nicht oder nur sehr kurz gestillt haben) nicht, dass Stillen all das, was ich oben beschrieben habe und noch viel mehr bedeutet. Sie erkennen nicht, dass ein entsetztes, wütendes oder verletztes Kind an der Brust wieder den Weg zu sich selbst zurück findet und dabei auch noch sein Gesicht wahren kann. Es wird von der Mutter nicht bloßgestellt, sondern angenommen und kann sich in der sicheren Geborgenheit des Stillens wieder erholen und beruhigen. Lass deinem Kind noch etwas Zeit, der Papa wird bald mindestens genau so interessant sein ;-). LLLiebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 04.10.2010