Frage: Stillen 2 jährige

Hallo liebe Fr walter, Meine Tochter ist im September 2 geworden. Sie hat sich mit einem Jahr selber abgestillt, da ich wieder schwanger geworden bin. Als der kleine im Februar geboren ist und sie gesehen wie er gestillt wird wollte sie auch wieder, da war sie ca 1,5 Jahre alt. Seit 7 Monaten stille ich beide. Ich liebe es zu stillen aber es ist irgendwie außer Kontrolle geraten, wenn wir morgens aufwachen möchte sie in den ersten 2 h schon 4-5 mal an die Brust was dann mit ihrem Bruder kaum machbar ist und ich deswegen mal ja sage und mal mit „Akku ist alle“ verneine. Tagsüber dann das gleiche sie will so oft an die Brust. Zum schlafen benutzt sie einen Nuckel. Sie ist sehr aufgeschlossen extrovertiert und ein ausgeglichenes Kind und ich denke das muss für sie auch verwirrend sein das sie mal an die Brust darf und mal nicht. Ich weiß nicht wie ich es am besten handhaben soll, denn ihr stillen ist sehr anstrengend geworden da sie ewig lange nuckelt und mit ihren Händen in der Brust und in meinem Gesicht rumstochert was unangenehm ist. Sie fängt in 3 Wochen mit der Kita Eingewöhnung an. Können sie mir vielleicht Tipps geben? Ich hoffe der Text ist nicht zu unübersichtlich. Vielen Dank im Voraus :)

von LisaBb am 13.09.2022, 09:09



Antwort auf: Stillen 2 jährige

Liebe LisaBb, das klingt wirklich nicht gut. Und es ist dein gutes Recht, dass du nicht mehr dauernd stillen magst. "Solange es Mutter und Kind gefällt" heißt es, darf weiter gestillt werden. Im Umkehrschluss bedeutet es, wenn es einem von beiden, auch der Mutter, NICHT mehr gefällt, sollte und darf das ernst genommen und geändert werden. Ganz egal, ob das Kind das nun lustig findet oder nicht. Es ist dein gutes Recht, jetzt Regeln einzuführen und auch wenn es deiner Kleinen nicht gefällt, musst du klar und konsequent bleiben. Das Wichtigste ist jetzt, dass du Klarheit für dich bekommst. Was wäre für dich okay, was möchtest du nicht mehr? Je klarer du für dich bist, was dein Ziel ist, desto besser lässt es sich erreichen. Denn unsere Kinder spüren jeden Zweifel in uns und dann fällt es ihnen schwerer, uns zu folgen (im wahrsten Sinne des Wortes). DU bist diejenige, die bestimmt wo's lang geht, dein Kind ist dazu noch viel zu klein. Und: deine Tochter BRAUCHT es, dass DU die Zügel in die Hand nimmst. Also ist es deine Aufgabe zu definieren, wie ihr jetzt die Regeln umsetzen werdet. Deine Kleine wird sich vehement wehren, sie wird toben, wüten und traurig sein, aber sie kann lernen, dass du die Regeln aufstellst und jetzt nicht mehr so oft stillen wirst. Wichtig ist, dass dir klar ist, dass einige stressige Nächte und Tage bevorstehen, aber die müssen sein, denn bisher hat dein Kind gelernt, dass es nur lange genug fordern muss, bis sein Wunsch doch erfüllt wird. Begleite dein Kind, sei liebevoll und entziehe ihm die Brut, aber nicht deine Liebe und bleibe konsequent. Wenn dein Kind merkt, dass du genau das meinst, was du sagst, dann wird es die neue Situation auch akzeptieren. Du könntest jetzt allerdings auch erst einmal noch abwarten, denn mit der Kita kommen große Veränderungen auf dein Kind zu und je stabiler und sicherer es sich fühlt, desto leichter wird es diese verkraften. Lieben Gruß, alles Gute für den Kita-Start! Biggi

von Biggi Welter am 13.09.2022