Hallo, Ich benötige dringend Hilfe zum Thema Saugverwirrung und wie ich sie lösen kann. Angefangen hat alles mit wunden Brustwarzen. Durch das falsche Anlegen wurden diese immer schlimmer, bis meine Warzen komplett aufgerissen waren. Meine Hebamme hat mir das Anlegen am Anfang leider nie richtig gezeigt und ich war froh, wenn der kleine an Brust war. Die Wunden und die Schmerzen wurden immer schlimmer und die ganze Brust war irgendwann nur noch gereizt und entzündet und das Stillen wurde zur Qual. Nach etwa drei Wochen hat meine Frauenärztin mir die Milchpumpe verordnet, damit ich die Brüste etwas schonen kann. Ich habe davor auch schon mal abgepumpt und dem Baby das Fläschchen gegeben. Als es so schlimm wurde, dass ich nicht mehr anlegen konnte, habe ich dem Baby nach dem abpumpen immer öfter die Flasche gegeben. Hätte ich von einer möglichen Saugverwirrung gewusst, ich hätte ihm nie die Flasche angeboten. Da unsere Stillbeziehung durch die Schmerzen nie richtig harmoniert hat, hat mein Baby auch nie so richtig gelernt und verinnerlicht wie man richtig saugt. Nach diversen Behandlungen bin ich nun seit ein paar Tagen schmerzfrei was die Symptome an der Brust angeht. Mein baby hat aber schon seit einiger Zeit die Brust zuerst angenommen, für ein paar Minuten daran gesaugt und irgendwann fing er an an der Brust zu meckern und zu ziehen und dann auch zu schreien. Ich habe es auf die geringe Milchmenge abgetan, weil ich durch den ganzen Stress auch noch eine Blockade im Milchfluss hatte. Ich merkte jedoch immer öfter, dass genug Milch da ist. Er saugt die Brust auch nur am Nippel an, stülpt die Unterlippe nach innen und lutscht daran wie an einem Strohhalm. Dabei macht er Schmatzgeräusche. Erst nachdem ich selbst im Internet recherchiert habe, erfuhr ich von der Saugverwirrung. Meine Hebamme ist nicht wirklich darauf eingegangen und hat nur gesagt ich solle alle künstlichen Sauger weg lassen, mich zwei Tage ins Bett legen und Dauerstillen. Das würde ich auch sofort machen, nur schreit mein Baby nach einer Weile so sehr, dass ich ihm die Flasche geben muss. Ich kann ihn nicht quälen und schreien lassen bis er vor Erschöpfung hungrig einschläft. Habe nun den Medela Calma Sauger besorgt, um nicht das normale Gläschen zu geben. Ich biete ihm immer zuerst meine Brust an. Die trinkt er, bis der erste Fluss versiegt ist, dann schreit er schon los und ich mache ihm schnell ein Fläschchen hinterher. Beim Anlegen versuche ich so viel wie möglich in den Mund zu schieben, aber damit kommt er nicht klar und schiebt seinen Mund zusammen bis er den Nippel alleine im Mund hat und dann quietscht und saugt er dran, bis keine Milch mehr nachkommt. Dabei kaut er mir die Nippel wieder total wund. Er ist nun 7 Wochen alt und ich habe Angst, dass es einfach nicht mehr klappt. Ich will so gerne stillen, Abstillen ist keine Option für mich und so quäle ich mich jetzt weiter mit wunden Brüsten und lasse ihn immer und so oft es geht an die Brust. Versuche auch seine Unterlippe rauszuziehen und zu korrigieren, aber ohne Erfolg. Er hat auch so viel Kraft in der Kauleiste, dass ich kaum zwischen komme. Ich befolge alle Ratschläge mit viel Körperkontakt und kuscheln und im Halbschlaf anlegen usw... Was kann ich noch tun? Wie soll er denn lernen wie es richtig geht? Wie lange kann es dauern? Meine Nerven liegen blank und ich will nur noch, dass der Horror aufhört, aber ich kann nicht vom Stillen lassen. Alle sagen ich soll endlich aufhören und ihm die Flasche geben, aber ich kann das nicht. Es schmerzt mich jedes Mal, wenn ich ihm jetzt die Flasche gebe und er ist auch so gerne an der Brust und sucht sie immer und nutzt sie auch zum Einschlafen. Durch Corona habe ich jetzt keine Möglichkeit mir persönliche Hilfe von einer Stillberaterin zu holen und mit meiner Hebamme komme ich nicht weiter, sogar sie sagt nun ich solle abstillen. Ich bin nur noch am weinen, pumpe möglichst oft ab und das stresst alles wieder. Ich bin seit Wochen in einem Teufelskreis. Was kann ich bloß tun?
von Elli May am 14.12.2020, 02:47