Frage: Milchspenderreflex zu spät...

Hallo! Meine Tochter ist jetzt 4Monate alt und ich stille dank telefonischer STillberatung wieder voll. Nur zwei Dinge beschäftigen mich immernoch. Das eine ist... Mein Milchspenderreflex ist immer relativ spät. So das meine kleine meist schon wieder am weinen ist und nicht richtig trinken kann weil sie so aufgebracht ist. :( Wie kann ich denn da bisl entgegenwirken? Wärmen mach ich wenn ich zu Hause bin. Aber wenn ich auswärts bin ist das ja nicht immer möglich. Habt ihr einen Tip für mich? Das zweite ist... Wenn ich sie gestillt habe weint sie manchmal trotzdem wenn ich sie dann zum Bäuerchen hoch nehme. Also sie hört selbst auf zu trinken und beginnt sich umzuschauen. Aber kaum nehm ich sie hoch geht es los. Reicht die Milch nicht? oder was kann das sein??? Allerdings hält das meist mindestens 3,5 Std. Manchmal sogar 4,5 Std. Dann kann das doch nich zu wenig sein oder??? Wäre super nett wenn mir jemand das bisl verständlich machen könnte. Es klappt zwar mit dem Stillen aber diese Dinge beschäftigen mich trotzdem noch... Vielen Dank schonmal!!! lg ooooelifoooo

Mitglied inaktiv - 28.12.2009, 21:47



Antwort auf: Milchspenderreflex zu spät...

Liebe ooooelifoooo, wenn erst einmal "keine Milch" mehr beim Anlegen kommt, kann das daran liegen, dass der Milchspendereflex blockiert ist. Es kann also schon mal vorkommen, dass der Milchspendereflex nicht gleich einsetzt. Vielleicht ist die Mutter verspannt oder das Kind saugt nicht ganz so optimal. Das ist aber kein Beinbruch und wenn die Mutter es dann schafft ruhig zu bleiben, vielleicht die Seite zu wechseln (eventuell mehrfach) und sich gezielt entspannen, dann ist meist alles bald wieder so wie es sein soll. Also: Keine Panik, sondern Ruhe bewahren und sich mit dem Kind bequem und in Ruhe hinsetzen oder hinlegen und auch mal an was anderes denken. Die Entspannungsübungen aus dem Geburtsvorbereitungskurs können ebenfalls sehr hilfreich sein. Es ist nicht so, dass ein Kind zügig zwanzig Minuten trinkt und sich dann nach drei Stunden das nächste Mal rührt, sondern es kommt immer wieder zu Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Verhalten heißt Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys (und keinesfalls ein Einschlafproblem). Besonders gehäuft treten diese Stillepisoden am Nachmittag und Abend auf, wie überhaupt die Abstände zwischen den Stillzeiten im Verlauf des Tages immer kürzer werden. Dazu kommt, dass in bestimmten Alterstufen Wachstumsschübe zu erwarten sind, in denen die Baby manchmal schier ununterbrochen an die Brust wollen. Wenn Ihr Baby nach einer Pause wieder trinken oder nur nuckeln möchte, können Sie es ruhig wieder anlegen. Babys haben ein über das reine Ernährungssaugen hinausgehendes Saugbedürfnis und diesem "non nutritiven" Saugen kommt eine sehr große Bedeutung zu. Nun werden viele Menschen sagen: "Dafür gibt es ja einen Schnuller". Doch das ist eine sehr zweifelhafte Antwort. Der Schnuller ist eine Brustattrappe und von der Natur ist vorgesehen, dass das non nutritive Saugen an der Brust stattfindet. Wird der Schnuller eingesetzt, kann es nicht nur zu Saugproblemen kommen, er kann auch dazu führen, dass das Kind zu wenig Zeit an der Brust verbringt, so dass die Brust nicht ausreichend stimuliert wird und das Kind nicht die Milch bekommt, die es braucht. Der Gebrauch des Schnullers ist sehr kritisch zu sehen. Ich hoffe, ich konnte Ihnen alles verständlich erklären. LLLiebe Grüße, Biggi

von Biggi Welter am 29.12.2009