Huhu!
Mein kleiner Schatz ist jetzt etwas über 2 Wochen alt, ich habe ihn per Kaiserschnitt entbunden. An sich klappt das Stillen ganz gut, er war 1 Woche nach Geburt wieder beim Startgewicht, letzte Woche aber hat er nur 70 gr zugenommen.
Wenn er nun häufiger/länger trinkt, bin ich ja froh, er soll ja zunehmen. Aber er schläft schnell ein bzw döst weg, aber macht dann wieder Mordstheater, wenn er die Brust nicht mehr findet (in letzter Zeit wirft er den Kopf auch erst hin und her, kriegt die Warze nicht zu fassen, reisst sie selber wieder mit einer Hand raus oder blockiert mit einem Händchen den eigenen Mund - das endet immer in Geschrei wegen Frustration). Gestern abend ging das dann knapp 3 Stunden lang so, wobei er aber auch echt viel getrunken hat und auch 2x die überschüssige Milch wieder ausgespuckt hat (läuft dann so aus dem Mundwinkel und wir müssen einmal komplett neu einkleiden, wenn ich mit dem Tuch nicht schnell genug bin). Pendelt sich das wieder ein? Hat er vielleicht nur gerade eine Entwicklungsphase, wo er selber schlecht seinen Bedarf einschätzen kann? Wenn er erst signalisiert, dass er keine Lust mehr hat und dann wieder anfängt zu schreien, könnte man meinen, es wär keine Milch mehr da, aber wenn ich auf die Warze drücke kommt sofort wieder was. Abpumpen funktioniert übrigens gar nicht. Ich komme auch noch ohne Stilleinlagen aus, hab aber eine sehr große Brust (80 I) mit entsprechend großem Warzenhof.
Sorry, ist jetzt etwas lang geworden :(
Vielen Dank schon mal für die Antwort!
LG Katty
Mitglied inaktiv - 04.03.2008, 15:24
Antwort auf:
Milchflash...? Gestern fast 3 Stunden gestillt!
Liebe Katty,
ich freu mich, dass der Stillbeginn so gut funktioniert hat. Bleib geduldig und lass dich nicht verunsichern, wenn es jetzt zwischendurch mal kleinere Problemchen geben sollte.
Deinem Sohn könnte es helfen, wenn du ihn puckst bzw. bündelst. Dabei wird das Kind gut in eine Decke eingewickelt, so dass seine Schultern nach vorne geneigt und die Arme unterhalb der Brust gekreuzt sind. So kann es den Kopf nicht zurückwerfen. Bei manchen Babys bewährt es sich, wenn die Decke unten offen bleibt, so dass die Füße frei bleiben. Wenn du dein Baby auf diese Weise eingepackt hast, sieht es wie ein "C" aus, mit dem Kinn auf der Brust und angezogenen Beinchen.
Häufig reicht diese Maßnahme aus, das Baby zu beruhigen und oftmals trinkt es dann auch besser an der Brust. Manche Babys brauchen anscheinend das Gefühl umhüllt und gehalten zu sein.
Es gibt noch andere Arten zu Pucken. Wenn du mal nach "Anleitung zum Pucken" googlest, dann findest du auch viele mit Bildern.
Ansonsten könnten auch die folgenden Tips nützlich sein, die sich bei Stillstreiks bewährt haben:
o im Umhergehen stillen,
o in der Badewanne oder im Schaukelstuhl stillen,
o im Halbdunkeln stillen,
o im Halbschlaf stillen,
o das Baby mit der Brust spielen lassen,
o unterschiedliche Stillhaltungen ausprobieren,
o alle künstlichen Sauger vermeiden,
o das Baby massieren,
o viel Körperkontakt (Haut auf Haut), am besten wirklich bei dir im Bett, stundenlang...
o und ganz wichtig: keinen Stillstress erzeugen, weder bei der Mutter noch beim Kind, Ruhe und Gelassenheit, auch wenn es schwer fällt (Adrenalin hemmt die Stillhormone!)
Versuche, möglichst viel Zeit nur für dein Baby da sein zu können, macht es euch im Bett gemütlich und vergiss für eine Weile die Hausarbeit, wenn es irgend möglich ist, oder versuche, sie zu delegieren. Es lohnt sich, denn wenn es mit dem Stillen prima klappt, hast du wieder genug Zeit für anderes als Baby.
Was das Abpumpen angeht: Es ist nicht ungewöhnlich, dass das nicht klappt, denn nicht jeder Frau fällt es leicht, an der Pumpe so zu entspannen, dass der Milchspendereflex ausgelöst wird. Wenn du deinen kleinen Mann häufig (10-12 Mal in 24 Stunden) anlegst, brauchst du auch gar nicht abzupumpen, dann kann sich dein Kleiner auch voll und ganz darauf konzentrieren, das korrekte Saugen an der Brust zu meistern.
Um ein schläfriges Baby wach zu halten, kannst du folgendes probieren:
o Versuche das Baby aufzuwecken, wenn es sich in einem leichten Schlafstadium befindet. Achte auf rasche Augenbewegungen unter den geschlossenen Lidern, Bewegungen von Armen und Beinen, Saugbewegungen der Lippen und Veränderungen im Gesichtsausdruck deines Babys.
o Dämpfe das Licht. Grelles Licht veranlasst das Baby, seine Augen zu schließen.
o Lockere die Bettdecke oder nimm die Decke weg.
o Bei warmen Raumtemperaturen zieh das Baby aus bis auf die Windel. Bei Temperaturen über 27° C nimmt die Saugaktivität ab.
o Sprich mit dem Baby und versuche, Blickkontakt herzustellen.
o Halte das Baby aufrecht.
o Bewege das Baby sanft auf und ab, während Du es auf deinem Schoß hältst. Dabei hebst Du seinen Kopf, seine Schultern und seinen Körper an und beugst es in der Hüfte. Versuche niemals, das Baby in der Taille zu beugen, dadurch können innere Verletzungen hervorgerufen werden.
Steigerung der Stimulation
o Reibe oder klopfe den Rücken des Babys oder lass deine Finger an seiner Wirbelsäule entlang spazieren.
o Wechsele die Windeln.
o Massiere sanft Hände und Füße des Babys.
o Verstärke den Hautkontakt mit deinem Baby. Massiere das Baby oder bade es.
o Bewege die Arme und Beine des Babys wie bei "backe, backe Kuchen."
o Reibe die Stirn und die Wangen des Babys mit einem kühlen, feuchten Waschlappen ab.
o Lass deine Fingerspitzen um die Lippen des Babys kreisen.
o Tropfe etwas ausgestrichene oder abgepumpte Muttermilch auf die Lippen des Babys.
Das Interesse des Baby aufrecht erhalten
o Die Hand, die die Brust abstützt, muss das Gewicht der Brust vom Kinn des Babys nehmen.
o Wechsele die Seite, sobald das Baby das Interesse am Saugen verliert. Das heißt, Du nimmst es von der Brust ab, sobald es langsamer saugt und aufhört zu schlucken und legst es an der anderen Seite an. Diese Technik heißt Wechselstillen.
o Wenn Du die Brustseite wechselst, lass das Baby dazwischen aufstoßen oder wickele es, um sein Interesse wach zu halten.
o Versuche das Baby in der Unter dem Arm Haltung statt der Wiegenhaltung zu stillen.
o Massiere den Oberkopf des Babys beim Stillen in kreisenden Bewegungen.
Selbstverständlich musst Du nicht alle diese Dinge durchführen, suche dir aus, was Du für erfolgversprechend hältst.
Vielleicht würde es Dir auch gut tun, Dich mit einer Stillberaterin in deiner Nähe auszutauschen. Wo du eine findest kannst Du im Internet nachsehen unter http://wwwlalecheliga.de (La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC).
Lieben Gruß,
Kristina
von
Kristina Wrede
am 04.03.2008