Frage: Mal wieder etwas von uns :-)

Liebe Biggi, liebe Kristina, endlich komme ich mal wieder kurz dazu, Euch zu schreiben. Wir haben nach dem Abstillen im Sommer (unsere Kleine hat sich ja mit gut zwei Jahren irgendwann im Sommer abgestillt, ganz allmählich und mit immer größeren Stillpausen über mehrere Tage) hatten wir eine aufregende Zeit. Die Trotzphase, von der ich vorher gedacht hatte, sie wäre schon auf dem Höhepunkt, stieg bis zu einem Punkt an, dass ich dachte, ich würde zwischendurch selbst mal durchdrehen :-| oder einfach mal Urlaub vom Kind machen wollen (aber wer wäre dann für mich eingesprungen ;-) ), aber auch diese Phase ging, wie alle anderen vorher, vorbei (JA!, sie gehen wirklich vorbei!). Heute haben wir eine äußerst liebevolle Beziehung zueinander, und noch immer darf sie im Familienbett schlafen, obwohl sie manchmal schon wirklich viel Platz braucht, und meistens der Papa einen Tritt im Schlaf abbekommt. Das ist nicht so schön, und ist auch anstrengend, aber hat auch seine Vorteile: wenn sie mal erbrechen muss, sind wir ja da und können meist das Bettzeug noch 'retten', wir merken sofort, wenn sie nachts mal fiebert und können alle beruhigter schlafen, und es ist einfach schön, wenn sie uns im Schlaf kuschelt und streichelt. Es gibt eigentlich nichts Schöneres, als die unendlich große Liebe eines Kindes auch im Schlaf zu spüren. Ich könnte manchmal, wenn ich nachts wach werde, heulen vor Freude, das Herz geht mir dann total auf. Natürlich ahben wir nicht nur jeden Tag alles prima und ohne Probleme oder Ausprobieren/Bocken und Grenzen testen, aber das wollen wir ja nicht anders. Wir wollen doch alle Kinder, die selbstständig werden, und sich im Leben behaupten lernen. Und dazu müssen sie ja auch täglich ihre Grenzen und Möglichkeiten lernen. Aber ich glaube fest daran, dass die Art, wie wir liebevoll miteinander umgehen, und auch das Wissen unserer Tochter, dass wir uns immer um ihre Bedürfnisse gekümmert haben und das noch immer tun, auch wenn sich vieles verändert hat, so sehr dazu beigetragen haben. Ich hätte heute bestimmt kein Kind, dass sich mit nicht mal 3 Jahren liebevoll um mich kümmert, wenn ich mit Magen-Darm im Bett liege und eine ganze Weile nichts tun kann. Ein Kind, dass gelernt hat, dass alle aufeinander Rücksicht nehmen müssen, damit ein Familienleben funktionieren kann. Das wäre bestimmt nicht so, wenn ich sie nicht nach Bedarf gestillt, ständig getragen und getröstet hätte! Und wenn ich nicht wenigstens hier und im Stillcafé die besten Ratschläge bekommen hätte. Wenn ich daran denke, was mir andere, auch die Familie, so alles geraten haben..... nein, ich bin froh, dass ich auf Euch gehört habe! Danke auf diesem Weg noch mal für alles und die besten Wünsche für Euch, und dass Ihr weiterhin so viel Freude an dieser Arbeit hier habt! Alles Liebe und bis bald, Britta

von brittawirdmama am 10.02.2014, 11:51



Antwort auf: Mal wieder etwas von uns :-)

Liebe Britta, ich könnte heulen vor Freude, wenn ich deine Zeilen so lese :-), sie bestätigen all meine Erfahrung und mein Wissen. Du sprichst mir so aus der Seele und vor nicht mal zwei Stunden hätte ich das selbst schreiben können ;-). Ich habe morgen eine wichtige Untersuchung und es geht mir nicht so gut heute und stell dir vor, alle drei Kinder haben heute schon in der Pause gesimst und gefragt, wie es mir geht. All die Liebe, die wir geben, die kommt zurück und heute tragen meine Kinder mich, wenn ich sie brauche. Ja, Liebe geben hat nichts zu tun, dass wir unsere Kinder verwöhnen und verziehen, sondern achtsam miteinander umgehen und Rücksicht auf das schwächste Glied nehmen und ihm die Zeit schenken, die es braucht. Schön, von dir zu hören, ich freu mich so, dass es Euch gut geht! Ich umarme Euch, llliebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 10.02.2014



Antwort auf: Mal wieder etwas von uns :-)

Danke für diese Zeilen! Wenn man als Paar eine so enge, liebe- und rücksichtsvolle Beziehung mit seinem Kind pflegt, bekommt man doch hin und wieder skeptische Blicke zugeworfen. Für uns fühlt es sich aber alles genau richtig an (Familienbett, stillen, tragen, bedürfnisoriertes Elternsein, ...). Uns stehen die schlimmen Trotzphasen noch bevor und ich fürchte jetzt schon die "selber schuld"-Kommentare unserer Umwelt und natürlich auch mögliche Selbstzweifel bei meinem Mann und mir. Dann werde ich Deine wunderbare Geschichte herauskramen und lesen. :-) @Biggi: Alles Gute für die Untersuchung! LG Sarah mit Jendrik (14 Monate)

von Jendriks_Mama am 10.02.2014, 14:17



Antwort auf: Mal wieder etwas von uns :-)

Oh liebe Biggi, ich glaube zu ahnen, um was es geht, und ich hoffe so sehr für dich, dass alles gut geht!!! Wenn ich nur ein bisschen mehr von dem zurück geben könnte, was du uns gegeben hast. .. wir drücken dir auf jeden Fall alle Daumen und denken an dich! Ja, das Wort Achtsamkeit trifft es am besten! Fühle dich gedrückt! GLG Britta

von brittawirdmama am 10.02.2014, 21:47



Antwort auf: Mal wieder etwas von uns :-)

Ach, die meisten Trotzausbrüche gab's bei uns Zuhause, unterwegs war es einfacher, Aufgaben zu verteilen, und auch Kompromisse sind unterwegs einfacher für uns. Eigentlich waren auch viele sogar während der (bisher?) schlimmsten Phasen immer begeistert von unserer Tochter, und sie ließ sich von anderen besser loben. Den Rest bekam kaum jemand mit. Ich hatte mir auch angewöhnt, ihr vor z.B. einem Einkauf zu erklären, dass es heute kein Schleichtier oder was auch immer gibt, weil wir erst beim letzten Mal eins gekauft haben, und auch als sie es noch nicht ganz begriff , hat es trotzdem geklappt. Bei uns ist viel reden und auch genau erklären oft der Schlüssel gewesen. Und dem Kind zu vertrauen. Das finde ich sehr wichtig. Und natürlich immer auf den Bauch hören und nicht auf andere! LG

von brittawirdmama am 10.02.2014, 21:55