Frage: Mache ich was flasch?

Hallo zusammen Ich habe ein Problem, und weiss nicht so recht wie ich es beheben kann. Mein Baby ist 4 Mo alt. Am Anfang trank es alle 2h am Tag so wie in der Nacht. Seit ca 2 Wochen, will es aufeinmal am Tage kaum noch trinken, dh macht manchmal einen Abstand bis zu 4h (einmal sogar 5h). Nun ja, wäre dieser Abstand in der Nacht könnte ich von Glück reden, aber das doofe am ganzen ist, dass mein Baby dann in der Nacht sehr oft kommt. Also erste Nachhälfte alle 2h und nach Mitternacht dann fast stündlich. Ich habe das Gefühl, dass es einfach das was es am Tage nicht nimmt in der Nacht nachholt. Wie kann ich das ändern?. Will mein Baby nicht gestillt werden, dann will es nicht, und schreit schrecklich. Kann also nichts tun und es am Tage öfters anlegen. Hoffentlich haben sie mir einen Rat. Es frustriert mich wenn mein Baby einen Abstand von bis zu 5h ohne Mahlzeit hat aber das nicht in der Nacht :-(. Vielen Dank für ihre Hilfe

Mitglied inaktiv - 12.02.2009, 13:14



Antwort auf: Mache ich was flasch?

Liebe Binchen33, hat Ihr Kind in der letzten Zeit einen Schnuller oder eine Flasche bekommen? Wenn ja, kann dies dazu geführt haben, dass es nicht mehr weiß, wie es korrekt an der Brust trinken soll. Dieses Verhalten heißt Saugverwirrung und ist leider nicht gerade selten, vor allem nicht bei jungen Säuglingen. In der Nacht trinken die Kinder dann unbewusst sehr gut und auch am Tag, wenn Sie am Einschlafen sind. Falls Sie also künstliche Sauger verwenden, lassen Sie diese bitte weg und lassen Sie Ihr Baby ausschließlich an der Brust saugen. Kann es sein, dass Ihr Baby eine Soorinfektion hat? Soor ist für die Kinder im Mund oft unangenehm und das Trinken an der Brust ist ihnen dann ebenfalls unangenehm, so dass sie beißen, auf der Brust herumkauen, immer wieder los lassen usw. Lassen Sie deshalb vorsichtshalber Ihr Kind von der Kinderärztin/arzt anschauen, nicht dass es eine medizinische Ursache gibt und wir hier nach Lösungsmöglichkeiten suchen, die nicht wirklich helfen können. Ist Ihr Kind gerade in einer "Entdeckerphase"? Manche Babys sind bereits so früh extrem an ihrer Umwelt interessiert und haben einfach keine Zeit ordentlich an der Brust zu trinken. Sie könnten ja etwas verpassen von dieser interessanten Welt. Hier hilft es, sich zum Stillen in eine ruhige, eventuell abgedunkelte Umgebung zurückzuziehen, so dass es wenig gibt, was das Kind ablenken könnte. Bei Babys, die sich beim Stillen überstrecken und aufbäumen hat es sich bewährt sie zu "bündeln". Dazu wickeln Sie das Kind gut in eine Decke ein, so dass seine Schultern nach vorne geneigt und die Arme unterhalb der Brust gekreuzt sind. So kann es den Kopf nicht zurückwerfen. Bei manchen Babys bewährt es sich, wenn die Decke unten offen bleibt, so dass die Füße frei bleiben. Wenn Sie Ihr Baby auf diese Weise eingepackt haben, sieht es wie ein "C" aus, mit dem Kinn auf der Brust und angezogenen Beinchen. Häufig reicht diese Maßnahme aus, das Baby zu beruhigen und es trinkt dann besser an der Brust. Manche Babys brauchen anscheinend das Gefühl umhüllt und gehalten zu sein. Zu wenig Milch könnte dazu führen, dass das Kind an der Brust unruhig ist, doch das können Sie einfach feststellen, indem Sie Ihr Baby in Hinblick auf die folgenden Punkte anschauen: o mindestens fünf bis sechs nasse Wegwerfwindeln hat (um zu sehen wie nass "nass" ist, können Sie sechs Esslöffel Wasser auf eine trockene Windel geben). Diese Regel gilt aber nur für voll gestillte Kinder, das heißt das Baby bekommt nichts außer Muttermilch (kein Wasser, Tee, Saft usw.). o in den ersten sechs Wochen täglich mindestens zwei bis vier Stuhlentleerungen (später sind seltenere Darmentleerungen normal) o eine durchschnittliche wöchentliche Gewichtszunahme von mindestens 110 g pro Woche ausgehend vom niedrigsten Gewicht (mit zunehmendem Alter verringert sich die durchschnittliche Gewichtszunahme), o eine gute Hautfarbe und eine feste Haut, o Wachstum in die Länge und Zunahme des Kopfumfangs o ein aufmerksames und lebhaftes Verhalten des Babys in den Wachphasen. Sind diese Punkte alle erfüllt? Dann gedeiht ihr Baby gut und bekommt auch die Milch, die es braucht. Sollten diese Punkte wider erwarten nicht erfüllt sein, besteht Handlungsbedarf, um Ihre Milchmenge wieder an den Bedarf Ihres Babys anzupassen. Ganz allgemein kann ich Ihnen nur wärmstens empfehlen, sich an eine Stillberaterin vor Ort zu wenden und in einem direkten Gespräch mit einer Kollegin, die verschiedenen Möglichkeiten, warum Ihr Kind sich an der Brust so unruhig verhält durchzusprechen. Im direkten Kontakt lässt sich sehr viel einfacher eine Lösung finden. Adressen von Stillberaterinnen finden Sie im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl stillen.de (Still und Laktationsberaterinnen IBCLC). LLLiebe Grüße Biggi Welter

von Biggi Welter am 12.02.2009