Hallo,
mein Sohn ist 18 Monate und wird noch gestillt (tagsüber 1x, abends/nachts 3 - 4 x). Ich habe aber den Eindruck, daß er manchmal gerne mehr trinken würde, als da ist. Wenn er mit einer Seite fertig ist, sagt er immer "andere Seite", die er dann auch bekommt. Wenn er dann damit fertig ist, sagt er wieder "andere Seite" und wenn ich ihm die erste SEite nochmal anbiete, nimmt er sie nicht, sondern verlangt die "andere Seite". Mehr als zwei Seiten habe ich aber nicht. Meist quengelt und weint er dann ein bißchen, besonders vor dem Einschlafen, aber irgendwann gibt er dann auf. Mir tut das immer so leid. Ernährungstechnisch ist er ja nicht mehr unbedingt auf das Stillen angewiesen. Jedoch will er in letzter Zeit nicht so recht richtig essen und verlangt öfter mal seine Mumi. Außerdem ist er sehr anhänglich geworden und wagt sich z. B. in der Krabbelgruppe kaum von meinem Schoß. Bei ihm brechen gerade die Backenzähne durch, aber kann das alles allein damit zusammenhängen?
Dann habe ich noch eine Frage. Ich habe bereits Milchprodukte wie Joghurt oder Käse in den Speiseplan aufgenommen. Aber wie ist das mit normaler Milch? Ist es ratsam lieber eine industrielle Folgemilch anzurühren oder sollte man direkt verdünnte Kuhmilch geben - das betrifft insbesondere auch die Zeit, wenn er mal nicht mehr gestillt wird.
Herzlichen Dank und sorry für den langen Text.
Tessa
Mitglied inaktiv - 24.09.2003, 14:11
Antwort auf:
Langzeitstillen - Kuhmilch oder Folgemilch
?
Liebe Tessa,
ab etwa dem ersten Geburtstag kann ein Kind an Kuhmilch und Kuhmilchprodukte herangeführt werden, spezielle „Kindermilchen" oder künstliche Säuglingsnahrung sind dann nicht mehr erforderlich. Wenn dein Kind Käse und Joghurt verträgt, können Sie auch Kuhmilch in flüssiger Form anbieten. Zwingend notwendig ist dies allerdings nicht, es geht auch mit Milchprodukten wie Joghurt und Käse.
Nach dem ersten Geburtstag benötigt ein Kind etwa 350 ml Milch (oder etwas mehr als einen kleinen Joghurt) und 20 g Käse, um seinen Milchbedarf zu decken. Mehr sollte es dann auch zusätzlich zur Muttermilch nicht sein und das Kind kann auch dann noch weiterhin nach Bedarf gestillt werden.
Für einen Anderthalbjährigen ist das Leben mit so vielen Neuheiten und Umbrüchen verbunden, dass es immer wieder Phasen gibt, wo er dringend den sicheren Hafen, also seine Mama braucht. In diesen Zeiten kann dann auch das Stillverlangen drastisch zunehmen. Beim Zahnen oder auch aus sonstigen Gründen, mag das Kind vielleicht mal nicht so gerne essen, doch das ist nicht weiter tragisch, wenn es noch gestillt wird.
Normalerweise pendelt sich auch jetzt die Milchmenge so ein, dass sie sich auf den Bedarf des Kindes einstellt, manchmal dauert das aber etwas länger als bei einem jungen Baby und in wenigen Fällen (vor allem wenn eine neue Schwangerschaft vorliegt), kann es vorkommen, dass sich die Milchmenge doch nicht mehr steigern lässt.
Probieren Sie doch mal, ob es bei euch wieder etwas besser wird, wenn Sie Ihren Sohn tagsüber wieder etwas häufiger stillen.
LLLiebe Grüße
Biggi Welter
von
Biggi Welter
am 24.09.2003