Hat mein Kind Soor im Mund? Wie schütze ich mich?

 Kristina Wrede Frage an Kristina Wrede Stillberaterin

Frage: Hat mein Kind Soor im Mund? Wie schütze ich mich?

Hallo Ich hattee lange fast immer Schmerzen beim Stillen, bis es nach Monaten so schlimm wurde, dass ich mir Hilfe suchte. Eine Stillberatung stellte fest, dass ich wohl Magnesiummangel hatte, welcher mit Globuli Calcium und Magnesium behandelt wurde/wird. Zur Bekämpfung des Soor wurde mir die Infectosoor Mundgel empfohlen- es wurde erst besser aber nach ca 1Woche Anwendung verschlimmerte es sich stark und war wie vorher. Die Stillberatung riet daraufhin zur Tabletteneinnahme Fluconazol, die ich mir beim FA holen sollte. Dieser verschrieb mir jedoch eine Creme:Antifungol, die ich gut abwaschen sollte, hatte zwar kein gutes Gefühl. Seither ist es sehr gut, nach 1Woche Anwendung. Ich sollte dazu Still Hütchen verwenden hl um nicht in Kontakt mit dem Mund meines Kindes zu kommen-den Teil habe ich nicht gemacht... Ich koche seit Tagen alles aus was mit meiner Brust oder dem Mund des Kindes in Berührung kommt... Meine Tochter hat keine Symptome im Mund aber am Po, was durch infectosoor zinksalbe schon fast weg ist... sie wird also nicht für den Mund behandelt aber ich fürchte, dass es so nach Absetzen der Creme bei mir wieder aufflammt...muss ich weiterhin alles abkochen und wie soll ich mit dem Baby verfahren? Viele Grüße

von KayK am 22.12.2017, 06:34



Antwort auf: Hat mein Kind Soor im Mund? Wie schütze ich mich?

Liebe KayK, ich hoffe, diese Informationen helfen dir weiter. Sprich doch noch einmal mit dem Arzt darüber, ob nicht auch dein Baby etwas bekommen sollte. Empfehlenswert ist auch, sich Globuli etc. nur von jemandem empfehlen zu lassen, der/die darin wirklich geschult und erfahren ist. Ehrenamtlich arbeitende Stillberaterinnen sind das in der Regel nicht (und dürfen auch keine Medikamentenempfehlungen aussprechen), eine Homöopathin wäre hier die richtige Anlaufstelle, oder ein homöopathisch arbeitender Arzt. Bei einer Soorinfektion ist es unabdingbar, dass immer Mutter und Kind behandelt werden, auch wenn einer von beiden keine Symptome zeigt. Candida ist hartnäckig und kann in der Mundhöhle deines Kindes sitzen, ohne dass die geringsten Symptome zu erkennen sind. Wird dann nur die Mutter behandelt, dann steckst Du dich immer wieder neu an. Das gibt den berühmten Ping Pong Effekt und Du kommst aus diesem Kreislauf nicht mehr heraus. Ganz wichtig ist, dass lange genug behandelt wird. Du musst auch nach dem vollständigen Verschwinden der Symptome noch eine Weile weiterbehandeln, um einen Rückfall auszuschließen. Ich zitiere dir nun noch aus "The Breastfeeding Answer Book" Stock, Mohrbacher, 1997: "Durch die Soorbehandlung muss das Stillen nicht beeinträchtigt werden. Bei leichteren Soorinfektionen kann bereits 24 bis 48 Stunden nach Beginn der Behandlung eine Besserung der Symptome verspürt werden. In anderen Fällen kann es drei bis fünf Tage oder länger dauern, bis die Symptome verschwinden. Die Mutter sollte die Medikamente bis zum Ende des Behandlungszyklus einnehmen, denn die Infektion kann wieder aufflammen, wenn die Medikamente beim Verschwinden der Symptome abgesetzt werden. Es gibt Möglichkeiten, wie die Mutter die Beschwerden während der Soor Behandlung mildern und das Stillen angenehmer machen kann. Nachdem die Behandlung der Soorinfektion begonnen wurde, können die Beschwerden für ein bis zwei Tage schlimmer erscheinen, bevor eine Besserung eintritt. Die Mutter sollte ihre Brustwarzen nach jedem Stillen mit klarem Wasser abspülen und an der Luft trocknen lassen, da Soor in Milch und feuchtem Milieu gut gedeiht. Bis der Schmerz verschwindet, können folgende Vorschläge dazu beitragen, das Stillen weniger schmerzhaft zu machen: o häufigere, kürzere Stillmahlzeiten anbieten, o an der weniger schmerzhaften Seite zuerst anlegen (wenn es eine weniger schmerzhafte Seite gibt), o den Saugschluss des Babys unterbrechen, bevor es von der Brust genommen wird, indem sanft am Kinn des Babys oder an seinem Mundwinkel gezogen wird. Sobald die Diagnose Soor bestätigt ist, sollte die Mutter Vorsichtsmaßnahmen treffen, damit es keinen Rückfall gibt. Soorpilze können sich an vielen Stellen (einschließlich Muttermilch) halten. Deshalb sollte sich die Mutter ihre Hände häufig waschen und die folgenden Vorsichtsmaßnahmen einhalten, um einen Rückfall zu vermeiden. o Das Baby kann mit abgepumpter Milch gefüttert werden. Die Milch, die während einer Soorinfektion abgepumpt wurde, sollte jedoch nicht aufbewahrt und eingefroren werden. Einfrieren inaktiviert Hefepilze, tötet sie aber nicht ab (Rosa, 1990). Daher kann eingefrorene Milch, die das Baby nach Abschluss der Behandlung erhält, einen Rückfall verursachen. o Erhält das Baby einen Beruhigungssauger oder werden Flaschensauger oder Beißringe benutzt, müssen sie einmal täglich 20 Minuten lang ausgekocht werden, um die Soorerreger abzutöten. Nach einer Behandlungsdauer von einer Woche sollten sie weggeworfen und neue gekauft werden. o Wird eine Milchpumpe benutzt, müssen alle Teile, die mit der Milch in Berührung kommen (mit Ausnahme der Gummidichtungen), täglich ausgekocht werden. o Einmalstilleinlagen sollten nach jedem Stillen weggeworfen werden. Stilleinlagen aus Stoff sollte die Mutter nach jedem Stillen wechseln und erst wieder benutzen, nachdem sie in heißem Seifenwasser gewaschen wurden. o Ist das Baby bereits alt genug, um mit Spielsachen zu spielen, muss alles, was es in den Mund nehmen kann, häufig mit heißem Seifenwasser abgewaschen werden, um eine erneute Infektion und ein Weiterverbreiten der Infektion an andere Kinder zu verhindern. Treten immer wieder Soorinfektionen auf, müssen unter Umständen alle Familienmitglieder behandelt werden. Männer können mit Soor infiziert sein, ohne Beschwerden zu haben. Soorinfektionen können durch Geschlechtsverkehr zwischen Mann und Frau hin und her übertragen werden und von Kind zu Kind, wenn sie die gemeinsam verwendeten Spielzeuge in ihren Mund stecken oder beim Tandem Stillen. Tritt der Soor immer wieder auf, nachdem bei Mutter und Baby zwei komplette Behandlungszyklen durchgeführt wurden, kann es sein, dass die ganze Familie gleichzeitig behandelt werden muss." Hoffe, das hilft! Lieben Gruß, Kristina

von Kristina Wrede am 22.12.2017



Antwort auf: Hat mein Kind Soor im Mund? Wie schütze ich mich?

Liebe KayK, dieses Infoblatt von LLLD sollte dir auch weiterhelfen. http://www.lalecheliga.de/images/Infoblaetter/LLL_Soorinfektion_in_der_Stillzeit.pdf Lieben Gruß, Kristina

von Kristina Wrede am 22.12.2017



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