Frage: Einschlafstillen - wie abstillen?

Hallo, meine Tochter ist fast 19 Monate alt, und stille sie immer zum Einschlafen. Sie geniesst es so, und ich bringe es nicht über's Herz, sie "brutal" davon abzuhalten. Bin jetzt 7 Wochen schwanger, und hab von 2 Ärzten gehört, dass es nicht gut sei, weiter zu stillen. Andererseits höre ich aber auch, dass man es machen kann. Heute Morgen habe ich im Unterleib ein Ziehen gespürt als ich sie stillte, dann hab ich ihr gesagt, dass die Brust leer sei, dass sie weg sei. Dann hat sie so geschriehen, hat mir so leid getan, dann gab ich ihr die Brust wieder. Kann Stillen eine Fehlgeburt auslösen? Hoffe so sehr, dass sie sich von selbst abstillt, angeblich schmeckt die Milch irgendwann anders, oder? Wie kann ich sie sonst abstillen, ohne ihr das Leben sehr schwer zu machen? Sollte ich ihr die Flasche geben? Danke schonmal und liebe Grüsse

von Alessandra am 11.10.2012, 10:27



Antwort auf: Einschlafstillen - wie abstillen?

Liebe Alessandra, eine erneute Schwangerschaft ist kein Abstillgrund. Es ist möglich während der gesamten Schwangerschaft weiter zu stillen und sogar nach der Geburt des nächsten Babys beide Kinder zu stillen (das wird Tandemstillen genannt). Viele Kinder stillen sich allerdings im Laufe der erneuten Schwangerschaft ab, unter anderem deshalb, weil sich der Geschmack der Milch verändert. Bei einem normalen Schwangerschaftsverlauf schadet das Stillen nicht. Die Mutter sollte jedoch auf eine gute und ausgewogene Ernährung achten, um Mangelerscheinungen bei sich selbst zu vermeiden. In der Regel kann eine gut ernährte Mutter, sowohl das ungeborene Baby als auch das gestillte Kind, wenn es älter als ein Jahr ist, ausreichend zu versorgen. Ist das Stillkind noch jünger als ein Jahr, sollte auf seine Entwicklung und seinen Gewichtsverlauf geachtet werden. Die Mutter sollte darauf achten, dass Sie angemessen zunimmt, gesund und nahrhaft isst und genügend Zeit zum Ausruhen hat. Manche Frauen brauchen deutlich mehr zusätzliche Kalorien, wenn sie schwanger sind und gleichzeitig stillen. In der Schwangerschaft kann die Milchproduktion nachlassen und es ist nicht immer möglich sie mit den üblichen Methoden zur Steigerung der Milchmenge wieder zu erhöhen. Deshalb sollte die Gewichtskurve des gestillten Kindes im Auge behalten werden. Einige Frauen haben Probleme mit sehr empfindlichen oder sogar wunden Brustwarzen, die auf die Hormonumstellung durch die Schwangerschaft zurückzuführen sind. Wie lange diese Empfindlichkeit und das Wundsein anhalten, lässt sich nicht vorhersagen. Leider helfen, die meisten Empfehlungen für wunde Brustwarzen in dieser Situation nicht. Es gibt keine bewiesenen Risiken für Mutter oder ungeborenes Kind, wenn die Mutter während der gesund verlaufenden Schwangerschaft stillt. Gebärmutterkontraktionen, die beim Stillen auftreten können, sind ein normaler Teil der Schwangerschaft. (Die Stimulation der Brustwarzen verursacht die Ausschüttung geringer Mengen des Hormons Oxytozin, das wiederum Kontraktionen der Gebärmutter und der Milchbläschen in der Brust verursacht). Auch während des Geschlechtsverkehrs, den die meisten Paare auch während der Schwangerschaft weiterhin haben, kann es zu Gebärmutterkontraktionen kommen. Selbst wenn einige stillende Mütter stärkere und häufigere Kontraktionen während der Spätschwangerschaft spüren, scheinen diese keine Gefahr für das ungeborene Baby im Verlauf einer normalen Schwangerschaft darzustellen. Eine Studie ergab, dass Stillen keine negativen Auswirkungen auf den Verlauf der Schwangerschaft zu haben scheint (Moscone und Moore, 1993). Außer dem Wunsch der Mutter abzustillen, gibt es nur wenige Gründe, während einer Schwangerschaft nicht weiterzustillen. Dazu gehören: o Schmerzen in der Gebärmutter oder Blutungen; o vorangegangene Frühgeburten; o ununterbrochener Gewichtsverlust der Mutter im Verlauf der Schwangerschaft. Dies kommt jedoch nur sehr selten vor. Stillen verursacht auch keine Blutungen. Es gibt auch keine Beweise dafür, dass eine vorangegangene Fehlgeburt ein Grund zum Abstillen sei. LLLiebe Grüße Biggi Welter

von Biggi Welter am 11.10.2012



Antwort auf: Einschlafstillen - wie abstillen?

Danke für die Antwort! Tagsüber und abends schläft sie sofort ein an der Brust, nachts eigentlich auch, aber wenn sie gegen 5 Uhr aufwacht, nuckelt sie manchmal 1 Stunde bevor sie wieder einschläft. Das stört mich manchmal schon... Könnte ich sie denn nachts/morgens abstillen und das Einschlafstillen tagsber/abends beibehalten?

von Alessandra am 11.10.2012, 12:10



Antwort auf: Einschlafstillen - wie abstillen?

Wenn Ihr Kind mit macht, können Sie das unbesorgt tun :-). Biggi

von Biggi Welter am 11.10.2012



Antwort auf: Einschlafstillen - wie abstillen?

Und wie kann ich das am Basten machen? Sollte ich ihr dann eine Flasche zubereiten? Oder "einfach" die Brust verweigern? Da wird sie ja nicht mitmachen...

von Alessandra am 11.10.2012, 13:27



Antwort auf: Einschlafstillen - wie abstillen?

Liebe Alessandra, wie das funktionieren kann (aber nicht bei allen auch wirklich funktionieren wird, wenn sie eben noch nicht reif sind dafür), hat unter anderem Elizabeth Pantley einfühlsam erarbeitet. Ihr Buch "Schlafen statt Schreien" zeigt einen Weg auf, das Kind zum längeren Schlafen in der Nacht zu bewegen. Von ihr stammt etwa diese Idee zur Einführung einer "stillfreien Zeit": Mit 19 Monaten können Kinder aber schon verkraften, ein paar Stunden lang in der Nacht nicht zu stillen. Erkläre deinem Kind schon bei Tag, was sich in der Nacht ändern wird, und versuche, Signale zu definieren, die es wieder erkennen kann (z.B. "erst wenn der Radiowecker angeht, dann darfst Du trinken") und die sich eventuell anpassen lassen (den Radiowecker kann man etwa jeden 2. Tag eine viertel Stunde nach hinten programmieren, so dass die Pause immer länger wird). So wird die Nacht allmählich stillfrei. Wenn sich dein Kind dann in der Nacht beschwert, dass es nicht trinken darf (und das kann es natürlich nur durch weinen oder schreien), dann tröste es und sprich liebevoll-beruhigend mit ihm, und gestehe es ihm auch wirklich zu, sauer zu sein, aber bleib konsequent beim "Nein", bis der vereinbarte Zeitpunkt (z.B. der Radiowecker geht an) für das Stillen gekommen ist. Dann jedoch solltest Du auch von dir aus deinem Kind die Brust anbieten - so lernt es, dass es sich auf dein Wort verlassen kann. Natürlich kannst Du ihr während der Nacht einen Schluck Wasser oder auch einen Schnuller anbieten, doch sei nicht allzu überrascht, wenn das anfangs mit Wut abgewiesen wird. Ehrlicherweise muss ich dazu sagen, dass die ersten Nächte zwangsläufig sehr unruhig sein werden. Doch in der Regel akzeptieren Kinder relativ schnell die neuen "Spielregeln", und je älter sie sind, desto einfacher. Einen "Knacks" beim Kind brauchst du nicht befürchten, wenn du ihm wirklich beistehst und ihn nicht "strafst" für seine natürliche Reaktion auf diese Veränderung. Nur wenn sich dein Kind über mehrere Tage hinweg gegen diese stillfreie Zeit sperrt, oder gar tagsüber extrem anhänglich bzw. weinerlich wird, oder gar eine Hautreaktion zeigt, dann weißt du, dass es noch zu früh ist und du vielleicht einfach noch ein paar Wochen warten und durchhalten solltest. LLLiebe Grüße, Biggi

von Biggi Welter am 11.10.2012



Ähnliche Fragen ähnliche Fragen

Abstillen bzw Einschlafstillen abgewöhnen

Guten Tag, ich habe interessiert den Beitrag von Marielajob zum Thema Abstillen in der Nacht gelesen und hierzu noch eine Frage. Mein Sohn ist nun genau ein Jahr alt, wollte nie einen Schnuller und hat auch nie eine Milchflasche bekommen/angenommen. Beikost hat er von Anfang an sehr gut angenommen und interessiert sich sehr für unser Essen. Nur...


Nachts Einschlafstillen aber starker Milchspendereflex. Was kann man tun?

Hallo Frau Weller, Sie schreiben immer so tolle, verständnisvolle und kindorientierte Nachrichten, daher wende ich mich an Sie. Eigentlich habe ich 3 Fragen, aber als erstes die Situation. Meine Maus und ich machen Einschlafstillen. Nachts kommt sie ca. aller 1,5 bis 2 h. Sie ist 8 Monate alt. Das viele Stillen nachts stört mich überhaupt nicht...


Einschlafstillen und Entbindung zweites Kind

Liebe Biggi, ich bin mit meinem zweiten Kind schwanger, der errechnete Termin ist Ende Juli und wir freuen uns schon sehr auf den Familienzuwachs :) Nun ist es aber so, dass ich meine 2 1/2 Jahre alte Tochter noch sehr viel stille, vor allem Nachts zum ein- und weiterschlafen. Wir genießen es beide noch sehr und eigentlich möchte ich von mir...


Einschlafstillen und häufiges Aufwachen

Liebe Biggi, Mein Sohn wird in 2 Wochen 1 Jahr alt. Er wird noch viel tagsüber und nachts gestillt. Ich biete es von mir aus nicht mehr an, aber er fordert es von sich aus ein, zeigt auf meine Brust, macht Schmatzgeräusche ect. Vor allem Nachts und tagsüber zum Einschlafen geht es nicht ohne Brust. Eigentlich stille ich gerne, auch weil ich mer...


Stillen nach Bedarf auch gleich Einschlafstillen

Hallo, ich hoffe ich bekomme meine Frage gut formuliert, weil Momentan habe ich etwas Chaos im Kopf. Meine Tochter ist nun 3 Monate alt und wir stillen von Anfang an und nach Bedarf. Eigentlich lief es bis jetzt immer gut. Zwischen den jahren mussten wir nun ins Krankenhaus mit ihr und ich hatte sie dort häufiger an der Brust. Nun seit wir zuha...


Einschlafstillen

Hallo Mein Sohn ist nun 5 Monate alt. Tagsüber möchte er am liebsten jede Stunde gestillt werden. Bisher habe ich ihn in den Schlaf gestillt. Doch es dauert zunehmend länger bis er schläft und er ist dann auch alle 1-2 Stunden wach.  Er hat oft (fast immer) den Mund geöffnet und wir haben nun eine Überweisung zum Logopäden bekommen. Er pupst...


Nächtliches Einschlafstillen soll die soziale Entwicklung behindern???

Hallo Frau Welter, Unsere fast dreijährigen Tochter wurde mit Sodbrennen diagnostiziert. Im Rahmen dessen, müssen wir nun die Ursache finden und einige Verhaltensweisen ändern. Unter anderem sagte die Fachärztin, dass beim nächtlichen Stillen Luft in den Bauch gelangen könnte, welche dann ausgerülpst wird. Inwieweit das der Fall ist, können ...


Wie abstillen mit 12 Monate?

Hallo,   ich bin etwas deprimiert. wie kann ich denn sanft abstillen? Baby ist 12 Monate, isst in Kita/bei Papa gut, aber bei mir will noch viel tags gestillt werden. Und nachts. Wie stille ich denn am besten ab? Biete ich wenn sie stillen möchte Wasser oder was zu essen an? Stelle es mir schrecklich vor weil man es nicht erklären kann. Und...


Einschlafstillen/ Still-Schlaf-Assosiation

Hallo Biggi, unsere Tochter ist jetzt 14 Monate alt. Sie nimmt keinen Schnuller und keine Flasche. Sie stillt noch zwischen 2 und 4 mal tagsüber, zum schlafen abends und nachts. Das stillen an sich ist für mich kein Problem. Meine Herausforderung sind die Abende. Sie schläft abends eigentlich nur mit stillen ein und somit kann mein Mann sie ...


Einschlafstillen re-etablieren

Hallo, habe mal Fragen zum Einschlafstillen. Unsere Kleine ist jetzt 4 Monate, die Trage und Schunkeln wird lästig. Würde das gerne als alternative Einschlafbrücke etablieren. Nachts als "Weiterschlafstillen" funktioniert's momentan. Vorher auch tagsüber bis Monat 2 o.ä. .   Kann das jetzt noch klappen oder ist die schon zu "alt"dafür? ...