Baby (10 Monate) beisst und weint beim Stillen

 Biggi Welter Frage an Biggi Welter Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

Frage: Baby (10 Monate) beisst und weint beim Stillen

Hallo, mein Kleiner ist jetzt 10 Monate und 3 Wochen alt. Ich habe ihn problemlos 6 Monate voll gestillt und danach langsam mit Beikost angefangen. Bis vor 1 Woche lief es so, dass er die "Tagesmahlzeiten" komplett ersetzt hatte. Abends direkt vorm Einschlafen habe ich ihn noch im Bett gestillt. Er hat sich immer sichtlich darauf gefreut. Es war sozusagen ein eingespieltes Ritual. Doch jetzt läuft es so, dass er meistens eine Weile braucht zum Andocken und dann in die Brust beisst. Wenn ich ihn dann abdocke und hoch nehme weint er und lässt sich beruhigen. Danach hat er kein Interesse mehr am Stillen. Neue Andockversuche scheitern. Nur 1x hat er normal getrunken. Allerdings nur kurz. Er zahnt gerade kräftig und hat Abends oft Zahnschmerzen. 7 Schneidezähne sind komplett da. 3 sind im Kommen. Ich wuerde ihn gerne noch eine Weile stillen. (Kuhmilch verträgt er noch nicht. Auf "Babymilch" wuerde ich gerne verzichten.) Was kann ich tun? Liebe Gruesse Bianca

von Bianca197 am 21.07.2015, 15:08



Antwort auf: Baby (10 Monate) beisst und weint beim Stillen

Liebe Bianca, Du kannst versuchen dein Baby anzulegen, wenn es schon sehr schläfrig oder fast eingeschlafen ist. Viele Babys, die sich weigern, an der Brust zu trinken, wenn sie hellwach sind, tun es im Halbschlaf dann doch. Du kannst ihm die Brust auch immer wieder anbieten, wenn es wach ist, dränge aber nicht. Manche Babys sind eher bereit zu trinken, wenn ihre Mutter umhergeht statt stillzusitzen. Weitere Maßnahmen, die sich bei einem Stillstreik bewährt haben, sind: im Umhergehen stillen, in der Badewanne oder im Schaukelstuhl stillen, im Halbdunkeln stillen, im Halbschlaf stillen, das Baby mit der Brust spielen lassen, unterschiedliche Stillhaltungen ausprobieren, alle künstlichen Sauger vermeiden, das Baby massieren, viel Körperkontakt (Haut auf Haut), und ganz wichtig: keinen Stillstress erzeugen, weder bei der Mutter noch beim Kind, Ruhe und Gelassenheit, auch wenn es schwer fällt. Um deine Milchproduktion aufrecht zu erhalten und zu verhindern, dass die Brust übervoll wird, sollte die Milch ausgestrichen oder abgepumpt werden. Die so gewonnene Milch kann dem Kind mit einer alternativen Fütterungsmethode angeboten werden, z.B. mit einem Becher. Die Flasche ist in dieser Situation nicht unproblematisch, denn es kann passieren, dass sich dein Kind dann ganz zur Flasche hin abstillt. Ich gebe dir jetzt ein paar Tipps, die sich bei bissigen Kindern bewährt haben. Einige davon wirst Du vielleicht schon kennen und einige sind vielleicht in eurer Situation nicht praktikabel, das musst Du einfach ausprobieren. das Baby ohne großes Aufheben von der Brust nehmen, damit es nicht versucht ist zu probieren, ob es die Mutter nochmals zusammenzucken lassen kann. etwas Angemessenes zum Beißen anbieten. Sobald es zu einem Biss oder einem Beinahe Biss kommt, bietest Du dem Baby einen Beißring oder ein Spielzeug an, damit es weiß, wo es seine Zähne einsetzen darf. das Baby schnell auf den Boden legen. Einige Mütter wollen auf das Beißen strenger reagieren. Nach ein paar Schrecksekunden für das Baby, die dem Ablegen folgen, sollte es beruhigt werden und die Rückmeldung bekommen, dass Beißen unangenehme Folgen hat. einen Finger in die Nähe des Mundes des Babys legen, um den Saugschluss schnell zu unterbrechen, wenn es seinen Kopf dreht. Manche Babys lieben es, die Brustwarze nicht loszulassen, wenn sie abgelenkt werden und ihren Kopf drehen. Dies kann verhindert werden, wenn die Mutter einen Finger bereit hält, um den Saugschluss zu unterbrechen. Es wird nicht lange dauern, bis das Baby gelernt hat, dass sich wegdrehen bedeutet, die Brustwarze zu verlieren. mit dem Baby reden und ihm erklären, dass Du das Beißen nicht lustig findest (klingt vielleicht noch verfrüht bei einem Baby, aber es funktioniert vielfach tatsächlich). Möglicherweise kannst Du deinem Kleinen bereits vor dem Anlegen einen gekühlten Beißring anbieten, damit sich sein durch das Zahnen empfindlicher Gaumen beruhigt. Vorsichtshalber solltest Du auch den Kinderarzt in seinen Mund schauen lassen, um auszuschließen, dass er einen Soor oder eine andere Infektion hat, die ihn juckt oder sonstwie unangenehm im Mund ist, so dass er sich durch das Beißen und Reiben an deiner Brust Erleichterung verschaffen will. LLLiebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 21.07.2015



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