Liebes Stillteam,
irgendwie ist bei uns der Wurm drin...:-( von Anfang an stille ich meine Tochter (8 Wochen) nach Bedarf.
Sie kommt von Anfang an sehr unregelmäßig, mal alle 1-2 Stunden, mal mit einer 6-stündigen Pause...
Ich dachte immer, klar - sie holt sich eben was sie braucht und macht quasi mit der Brust einen "Deal" - mehr Nachfrage, mehr Angebot. So soll das ja auch sein. Meine Hebamme sagte mir, dass sich die Brust nach ein paar Wochen drauf einstellt, dann auch wieder weicher wird und sich alles einpendelt.
Leider habe ich das Gefühl, dass meine Brust sich darauf nicht recht einstellen kann, bzw. das die Nachfrage-Angebot-Regel nicht so ganz aufgeht.
Von Anfang an habe ich sehr viel Milch. Ich stille meist nur eine Brust pro Mahlzeit.
Wenn die Kleine nun an einem Abend stündlich trinkt, so habe ich Nachts und am folgenden Tag das Problem, dass sich sehr viel Milch bildet, die Brüste sehr gespannt sind, eigentlich wie beim initialen Milcheinschuss. Und das so ca. alle 4 tage!! :-( Nur - dann am folgenden Tag möchte sie leider oft nur noch alle 4-6 Stunden trinken. Trotz ausstreichen und kühlen habe ich dann oft das Gefühl, kurz vorm platzen zu sein. Zudem habe ich gerade eine Brustentzündung, die vermutlich durch einen Milchstau entstanden ist. :-(
Pumpen funktioniert leider nicht, mal davon abgesehen möchte ich die Milchbildung nicht noch mehr anregen.
Manchmal habe ich auch das Gefühl, dass ich sie zu oft anlege, in der Regel immer wenn sie weint, oder schmatzt oder ich sonst irgendwie das Gefühl habe, dass sie trinken möchte. Oftmals trinkt sie dann nur "halbherzig", dockt immer wieder ab, trinkt nur kurz. Manchmal erbricht sie auch die getrunkene Milch wieder. Dann denke ich immer, dass sie wahrscheinlich einfach gar keinen Bedarf hatte?!
Kann das sein? Würde sie dann trotzdem trinken?
Die kleine Maus hat in letzter Zeit auch sehr flüssigen Stuhlgang, der jedoch die normale gelbliche Farbe hat und auch nicht unangenehm riecht. Sie spuckt und verschluckt sich oft.
Kann das durch das viele Trinken kommen?
Ich würde gerne versuchen, tagsüber einen ca. 3-Stunden-Abstand zwischen den Mahlzeiten einzuhalten. Der Stillmahlzeit dafür mehr Zeit einzuräumen, ihr vielleicht auch beide Brüste anzubieten, so dass sie sich auch wirklich ganz satt trinken kann. Gerade wenn wir unterwegs sind, trinkt sie oft nur einen "Zwischensnack", dafür kommt sie dann aber eben auch wieder früher.
Ich hoffe, mit einem Rhytmus das Problem der vielen Milch und evtl. auch ihr Spucken besser in den Griff zu bekommen.
Was haltet ihr davon?
Liebe Grüße und danke!
Julia
von
julchen1986
am 20.12.2013, 13:58
Antwort auf:
Angebot und Nachfrage funktioniert nicht :-(
LIebe Julia,
Mary-Lou hat dir ja schon ganz toll geholfen, wie es in einer Stillgruppe typischerweise passiert.
Bei Frauen, die besonders viel Milch haben dauert es meiner persönlichen Erfahrung nach immer etwas länger, bis sich Angebot und Nachfrage optimal aufeinander eingestellt haben. Das Zuviel an Milch kannst du auch versuchen auszustreichen. Wie das geht, aber auch wie das Pumpen funktionieren kann, ist in diesem Infoblatt der LLLD sehr schön beschrieben:
http://www.lalecheliga.de/download/LLL_Info_MuMiGewinn_Web.pdf
Du brauchst keinen bestimmten Zeitabstand einzuhalten, allerdings ist es in manchen Fällen auch sinnvoll, nicht mehr als wirklich nötig anzulegen. So, wie du es beschreibst, könnte es durchaus sein, dass du häufiger anlegst als sie wirklich trinken will. Natürlich nuckelt sie dann ein wenig, weil sie ja einen natürlichen Saugreflex hat, aber durch Körperkontakt (z.B. im Tragetuch) könnte ihr Bedürfnis vielleicht auch befriedigt werden. Das könntest du einmal ausprobieren.
Spucken kommt bei so kleinen Babys häufig vor und ist in der Regel nichts kritisches. Auch die Konsistenz des Stuhls ist durchaus normal.
Lieben Gruß,
Kristina
von
Kristina Wrede
am 20.12.2013
Antwort auf:
Angebot und Nachfrage funktioniert nicht :-(
Hallo liebe Julia,
ich bin zwar keine Expertin aber vielleicht kann ich dir trotzdem weiterhelfen.
Ich bin auch frischgebackene Mama (Mina ist 5 Monate alt) und hab ziemlich das Selbe durch wie du.
Das Nachfrage-Angebots-Ding hat sich bei mir erst nach 3 Monaten eingependelt, ich dachte ich hätte plötzlich keine Milch mehr, da meine Brüste so weich waren, wie nach dem trinken.
Was funktioniert denn beim Abpumpen nicht? Ich muss da auch manchmal 5 min sitzen bis da mal was rauskommt. ich hab die Handpumpe von Philips Avent - find ich ganz gut. Wenn du deiner Maus eh nur eine Brust gibst, kannst du es auch machen wie ich und während sie trinkt die andere Brust pumpen und die Milch schön einfrieren?!
Ich denke solange man die Milch nicht "raussaugt" sondern das was zu viel ist abpumpt wirkt sich das nicht sonderlich auf die produktion aus. Meine kleine ist auch alle 1-2 Std gekommen auch manchmal nur ganz kurz, das ist glaub ich normal - wenn es dich aber zu dolle nervt (wie mich irgendwann) musst du eben die Abstände vergrößern indem du sie ablenkst. lauf mit ihr durchs haus oder guckt euch im Spiegel an und macht Spaß :)
Bei Mina war es so, dass sie ziemlich oft getrunken hat und kurz vor einem Wachstumsschub den ganzen Tag geschlafen hat, da blieb mir auch nichts anderes als abpumpen übrig. Wenn der 12 Wochenschub kommt kannste froh sein genug Milch zu haben...Ich füttere jetzt zwei fläschchen Pre-Milch am Tag + Brei weil meine Produktion nicht hinterhergekommen ist. :(
Im Notfall kannst du eine Tasse Salbeitee trinken, das lässt die Milchproduktion etwas abschwächen.
Das an- und abdocken ist normal, aber klingt mir nach "Langeweile" daher denk ich ist die idee mit dem Ablenken ganz gut. Und ja Baby's trinken auch schonmal wenn sie keinen Hunger haben - wenn's fließt - warum nicht ;)
flüssiger Stuhlgang ist auch völlig normal - manchmal kleine Bröckchen oder grün aber meist flüssig - das hat sich bei uns auch erst ab 12 Wochen zu cremig geändert und mittlerweile immer wegen dem Brei...
Um einen Rythmus zu bekommen hab ich eine Woche lang mal ihre Trinkzeiten aufgeschrieben, sie hatte immer 10:00 und 15:00 sowie 18:00 ihre kritische phase (heulen, Brust verweigern ect) Das ist bis heute so. Sie hat wahrscheinlich einen Rhythmus - du hast ihn nur noch nicht herausgefunden ;) und kurz vor den kritischen Zeiten nimmste Schnuffi auf'n Arm und trägst sie rum - erklärst ihr wie die Tapete gemacht wird und was ne Türklinke ist bla bla bla...bei uns hat das super geholfen und hilft immernoch (Mina war nen schreikind wohlbemerkt) man muss das nur mal rausfinden - das sagt einem irgendwie niemand...
natürlich ist das in den Wachstumsphasen anders - da heißt es alle 1-2 std stillen und viel trösten, motivieren, loben und spaß machen, aber wenn man sich darauf einstellen kann und es akzeptiert ist das auch nciht soooo schlimm.
ok kopf leer
Vielleicht bringt dich das nen Stückchen weiter
Wenn du noch was wissen willst? ;)
hoffe ich wirke nicht zu neunmalklug - das ist nämlich nicht meine Absicht!
Liebe Grüße
Mary-Lou
von
Minabetha
am 20.12.2013, 17:20
Antwort auf:
Angebot und Nachfrage funktioniert nicht :-(
Hallo Mary-Lou,
Vielen Dank für deine tolle Antwort! :) Die macht Mut!
Mit dem Abpumpen probier ich es nochmal, vielleicht war ich nicht geduldig genug...
Und die anderen Tipps sind auch gut! Danke!
Liebe grüße Julia
von
julchen1986
am 20.12.2013, 18:26