2 Wochen altes Baby bricht im Strahl

 Biggi Welter Frage an Biggi Welter Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

Frage: 2 Wochen altes Baby bricht im Strahl

Hallo Biggi, Meine Kleine wird voll gestillt und das in vollen Zügen. Das bedeuted, dass sie beinahe ständig an der Brust ist; mir fast stündlich beide Brüste aussaugt. Ich habe einen ziemlich starken Milchspendereflex, sodass sie um nachzukommen auch mal viel Luft mitschluckt. Sie hat dann mehrmals am Tag auch Blähungen und weint weil sie Bauchschmerzen hat. Sie hat dann auch mehrmals am Tag Stuhlgang. Danach ist sie immer sehr entspannt und schläft auch gut. Die Bauchschmerzen hat sie mal mehr mal weniger, je nachdem wie hastig sie trinken muss. Um zu meiner Frage zu kommen: Sie hat jetzt in den 14 Tagen 5 Mal richtig schwallartig erbrochen. Also ihren kompletten Magen entleert, sodass ich sogar geschockt war, dass da überhaupt soviel reingepasst hat. Das hat sie wie gesagt nicht nach jeder Mahlzeit, aber 5 Mal ist es bisher vorgekommen. Nun habe ich gelesen, dass ab und an mal ein bisschen Spucken zwar normal ist, aber dieses schwallartige Erbrechen eben nicht. Muss ich mir da Sorgen machen oder vielleicht dich lieber auf Pre umsteigen? Danke dir schon mal für deine Hilfe

von Erkan am 24.05.2022, 10:27



Antwort auf: 2 Wochen altes Baby bricht im Strahl

Liebe Erkan, das Spucken ist in der Regel ein ganz normales Symptom dafür, dass der Magenpförtner-Muskel noch nicht richtig schließt, was bei kleinen Babys völlig normal ist. Milde Formen von Reflux sind in den ersten fünf Monaten sehr häufig und werden fast als normal betrachtet. Ein klinisch bedeutsamer, behandlungsbedürftiger Reflux kommt bei einem von 500 Babys vor (NMAA Talkabout Nov. 1996, Lesley Taylor). Fast alle Babys spucken, manche mehr, andere weniger. Solange dein Baby weiterhin ausreichend nasse Windeln hat, einen gesunden und lebhaften Eindruck macht und gedeiht, ist das Spucken zwar lästig, wahrscheinlich aber kein Anlass zur Sorge. Bei den meisten Babys ist dieses Spucken in erster Linie ein Wäscheproblem. Nach einiger Zeit verliert sich das Spucken bei den meisten Babys und die Waschmaschine kann wieder weniger in Anspruch genommen werden. Erst wenn ein Baby einen kranken Eindruck macht (schlapp, teilnahmslos, anhaltendes Weinen, Anzeichen von Austrocknung) oder immer häufiger in hohem Bogen schwallweise erbricht, sollte vorsichtshalber ein Arzt aufgesucht werden, um eine gesundheitliche Störung ausschließen zu lassen. Nimmt dein Baby zu? Haben Babys Spuckprobleme, wird empfohlen, sie während und nach den Mahlzeiten aufrecht zu halten, sie häufig aufstoßen zu lassen und sie häufig, aber für kürzere Zeit anzulegen. Manchmal liegt das Spucken wirklich daran, dass die Babys zu hastig trinken. Es gibt aber auch Babys, bei denen sich das Spucken durch nichts beeinflussen lässt und man einfach abwarten muss, bis sie aus dem Spuckalter herausgewachsen sind. Manchmal ist es auch hilfreich, das Baby mit erhöhtem Oberkörper zu lagern. Bei einem sehr starken Milchspendereflex hat es sich bewährt, das Baby von der Brust zu nehmen sobald die Milch zu fließen beginnt (lege dir eine Windel zum Auffangen der Milch hin) und erst nach ein bis zwei Minuten weiter zu stillen, wenn der Milchfluss etwas nachlässt. Eine weitere Möglichkeit ist das „Berg auf Stillen“. Dazu wird das Baby so gehalten, dass sein Kopf, Nacken und Hals höher liegen als die Brustwarze. Beim Stillen mit dem Rückengriff lehnt die Mutter sich dabei nach hinten, beim Wiegengriff wird das Baby von unten mit zwei Kissen im Schoß der Mutter abgestützt und die Mutter lehnt sich, möglichst in einem bequemen Sessel sitzend, zurück. Weitere Möglichkeiten einem starken Milchspendereflex zu begegnen sind: die Häufigkeit der Stillmahlzeiten erhöhen. Dadurch verringert sich die Menge der gestauten Milch Wenn du die Abstände zwischen den Stillmahlzeiten vergrößerst verschlimmert sich das Problem noch weiter. nur eine Brust pro Mahlzeit anbieten. Dieser Vorschlag passt nicht zu dem, was üblicherweise gesagt wird. Aber das Ziel ist es die Brust weniger zu stimulieren. Wenn dein Baby quengelt und oft trinken möchte, kann es nötig sein, dass du ihm mehrere Male dieselbe Brust über einen Zeitraum von zwei bis drei Stunden anbietest, bevor du die Seite wechselst. Wenn sich die zweite Brust zwischendrin zu voll anfühlt oder spannt, solltest du gerade so viel Milch ausstreichen, dass du dich wohl fühlst, um die Milchproduktion nicht zu sehr anzuregen. das Baby stillen, wenn es gerade wach geworden ist. Es wird dann eventuell nicht so stark saugen, wie wenn es richtig wach und hungrig ist. Wenn das Baby weniger intensiv saugt, ist häufig auch der Milchspendereflex weniger stark. verschiedene Stillpositionen ausprobieren (auch das oben beschriebene Berg auf Stillen) das Baby oft aufstoßen lassen. den Gebrauch von künstlichen Saugern und Schnuller vermeiden. Mit dem Schnuller lässt sich ein Baby vielleicht hinhalten, aber es bleibt hungrig. Die Milch wird dann um so mehr mit Macht herausschießen, vor allem je mehr das ausgehungerte Baby kräftig saugen wird. Ich hoffe, meine Tipps helfen dir weiter. Liebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 24.05.2022



Antwort auf: 2 Wochen altes Baby bricht im Strahl

Bitte lass dein Baby auf Magenpförtnerenge durch Ultraschall abklären. Hier ist der Magenausgang zu eng und das Gegessene kommt nicht mehr weiter. Deshalb erbrechen die Babys. Unbehandelt führt es zur Abmagerung und kann lebensbedrohlich werden. Wenn es dein Kind haben sollte muss es operiert werden, danach ist alles gut. Hatte unser Baby auch mit 3 Wochen. Alles Gute

von Regen100 am 24.05.2022, 13:22