Liebe Stillberaterin,
Mein Sohn würde am 30.10 (40+5 SSW) spontan geboren mit 3520gr und 53cm.
Sein tiefsten Gewicht war 3260gr. Am 6.11 war er auf 3340gr gestiegen und diesen Gewicht bis Hestern gehalten. Leider wog er Heute nur 3320gr und damit ab genommen.
Gestern hat er wieder mal Stuhlgang gehabt (er macht nicht jeden Tag) und auch zweimal viel gespuckt.
Ich lese hier viel und ich habe 3 Tage nach einander sein Windel gewogen, Ergebnis; 244gr, 220gr und 258gr.
Das wäre soweit ich weiß erstmals in Ordnung.
Ich Stille voll allerdings mache ich mir Sorgen um sein Gewicht.
Vielleicht habe ich nicht genug Milch?
Ich lege ihm ständig an weil er viel weint und nur der Brust beruhigt ihm. Er ist auch nur am suchen.
Von daher haben wir auch noch kein rythmus. In die Trage schaft er aber ca. 3 Stunden ohne Nahrung weil da er schlafen kann.
Nacht schläft er auch für ca. 6/7 St. ohne trinken.
Dann kommt er manchmal jede 2 Stunden.
Wenn er schläft kann ich ihm schlecht abliegen weil er wacht sofort auf und zeigt daß er hungrig ist. Dann nimmt kurz der Brust und Schläft wieder ein.
Wenn ich ihm Nachts abliege tut als ob er spucken muss, bäuerchen machen klappt nicht so gut weil in der Position er sucht und weint und dann gebe ich ihm wieder der Brust. Er saugt und nukkelt und schläft wieder an.
Heute als er geschlafen hat habe ich schnell abgepumpt. 40ml Kamm raus allerdings nur von eine Brust. Der rechte Brust ist etwas schwach und gibt nicht viel Milch.
Nach dem stillen, als er fertig war und fast eingeschlafen war habe ich die Flasche mit Muttermilch gegeben.
Er hat sie nach eine Weile 10ml davon genommen und nach windel Wechsel (war ein bisschen Stuhlgang) leer getrunken. Das war aber ca. 1St. Nach still begin.
Ist er vielleicht faul oder schwach von der Brust satt zu trinken?
Vielleicht deswegen schläft er schnell ein ist er aber nie wirklich zufrieden?
Wass soll ich jetzt tun?
Stillen und abpumpen und Muttermilch mit Flasche geben ist leider langfristig keine Lösung da ich auch ein 19 Monate Kind habe der noch viel von die Mamma braucht.
(Mein großer haben wir für ca. 4 Monaten mit 2 Milch gemacht, gestillt und dann Pre. Wir haben ihm leider schon im Krankenhaus zu schnell gefüttert und dann habe ich nicht genug Milch gehabt. Manchmal hat er aber auch nur 20ml Pre getrunken manchmal aber auch mehr).
Für ein Rat würde ich mich freuen weil die Vorfreude nimmt ab mit diesen Stress.
Ich möchte nur das mein kleiner zu nimmt.
Vielen Dank im Voraus
von
JC123
am 11.11.2019, 16:18
Antwort auf:
12 Tage altes Baby nimmt ab (voll gestillt)
Liebe JC123,
leider muss ich auch Dir sagen, dass auch bei mir alle Alarmglocken schrillen, wenn ein Baby in diesem Alter nicht ausreichend zunimmt.
In Absprache mit der Kinderärztin/arzt und in Zusammenarbeit mit einer Stillberaterin vor Ort, wäre es der erste Schritt, festzustellen, wodurch die Gewichtszunahme verursacht wurde und ob es notwendig ist sofort zusätzliche Nahrung zu geben und dabei gleichzeitig daran zu arbeiten die Milchmenge der Mutter zu erhöhen oder ob zunächst noch abgewartet werden kann mit der zusätzlichen Nahrung und Du mit geeigneten Maßnahmen deine Milchproduktion ankurbeln kannst.
Aus der Distanz kann ich dir jetzt keines Falls sagen, was in deinem Fall erfolgen sollte. Am besten setzt Du dich mit einer Stillberaterin in deiner Nähe in Verbindung und sprichst nochmals mit der Kinderärztin/arzt, ob es möglich ist, zunächst zu versuchen, das Kind durch ausschließliches Stillen weiter zu ernähren oder ob sofort Handlungsbedarf also die zusätzliche Gabe von künstlicher Säuglingsnahrung besteht.
Ist es notwendig zusätzliche Säuglingsnahrung zu geben, dann sollte diese Nahrung möglichst nicht mit der Flasche, sondern mit einer alternativen Fütterungsmethode nach dem Anlegen gegeben werden (z.B. Becher). Gleichzeitig sollte durch die im folgenden beschriebenen Maßnahmen versucht werden, die Milchmenge der Mutter zu erhöhen und das Kind zu häufigerem Trinken an der Brust anzuregen. Die Maßnahmen zur Steigerung der Milchmenge gelten auch dann, wenn keine Zusatznahrung erforderlich ist.
Oberste Regel: Häufiges Anlegen und ein gut saugendes Kind stimulieren die Brust zu mehr Milchbildung. Deshalb solltest Du dein Baby in den nächsten Tagen oft anlegen.
Um das Interesse deines Babys an der Brust wach zu halten, kannst Du es mit Wechselstillen versuchen. Dabei legst Du Dein Baby an und stillst es, solange es wirkungsvoll saugt, d.h. es schluckt nach jeder oder jeder zweiten Saugbewegung. Sobald es seltener schluckt, nimmst Du es sanft von der Brust (vergiss nicht den Saugschluss zu lösen) und lässt es aufstoßen, streichelst seine Fußsohlen oder massierst es sanft entlang der Wirbelsäule, um seine Aufmerksamkeit zu wecken. Dann wird es an der anderen Brust angelegt und wieder gestillt, so lange es wirkungsvoll saugt. Schluckt es wieder seltener, wird es zurück an die erste Brust gelegt, nachdem Du es wieder etwas ermuntert hast. Dieses "Wecken und Wechseln" wird zwanzig bis dreißig Minuten lang ausgeführt, wie bereits erwähnt tagsüber alle zwei Stunden und nachts mindestens alle vier Stunden
Eventuell ist es sinnvoll zusätzlich zu pumpen. Wenn gepumpt wird, dann sollte eine möglichst effektive Pumpe verwendet werden, am besten eine vollautomatische, elektrische Kolbenpumpe mit Doppelpumpset. Zu wenig Milch ist eine medizinische Indikation für die Verordnung der Pumpe durch den Arzt (auf der Verordnung muss "mit Zubehör" stehen, sonst musst Du das Zubehör selbst zahlen).
Richte dich mit deiner Flüssigkeitszufuhr nach deinem Durstgefühl. Eine zu hohe Flüssigkeitsaufnahme führt nicht zu mehr, sondern zu weniger Milch, da sie dazu führt dazu, dass das antidiuretische Hormon (ADH) zurückgeht, die Frau erfährt dann eine vermehrte Wasserausscheidung ("schwemmt aus") und die Milchbildung verringert sich. Zwei bis drei Liter Flüssigkeit (davon höchstens zwei bis Tassen Milchbildungstee) sind im Allgemeinen ausreichend. Wenn der Urin dunkelgelb wird und die Menge gering ist, trinkst Du zu wenig. Schwarzer Tee, Matetee und Kaffee sollten nur mäßig genossen werden. Auf Limonaden oder Colagetränke sowie künstlich gesüßte Getränke sollte möglichst verzichtet werden. Auf die (angebliche) milchflussfördernde Wirkung von Bier oder Sekt sollte verzichtet werden. Alkohol geht bereits in kleinen Mengen in die Milch über und belastet den Stoffwechsel des Babys.
Achte darauf, dass DU ausreichend und möglichst ausgewogen isst. Kohlenhydratreiche Nahrung hat einen positiven Einfluss auf die Milchbildung.
Ruhe dich oft aus und entspanne dich. Arbeite für eine Weile so wenig wie möglich. Die Hausarbeit läuft dir nicht davon! Stress wirkt sich ungünstig auf den Milchspendereflex und auf die Milchbildung aus. Vielleicht kannst Du ja ein paar "Stilltage" einlegen, das heißt Du legst dich mit deinem Baby ins Bett und kümmerst dich ausschließlich um dein Baby und das Stillen.
Wenn möglich, sollte dein Kind keinen Schnuller und auch keine Flaschensauger bekommen, denn diese können dazu führen, dass dein Baby nicht mehr weiß, wie es richtig an der Brust trinken soll. Die eventuell notwendige Zusatznahrung sollte mit einer alternativen Fütterungsmethode gegeben werden.
Außerdem solltest Du unbedingt Kontakt zu einer Stillberaterin vor Ort aufnehmen, die dich und dein Kind beim Stillen beobachten kann. Es ist wichtig, dass Du korrekt anlegst und dass dein Kind korrekt saugt. Es kann auch sein, dass dein Baby nicht richtig saugt oder eine Saugschwäche hat, was korrigiert werden müsste. Das kann ich nicht beurteilen, denn ich kann dich nicht sehen.
Am besten besprichst Du mit einer Stillberaterin in deiner Nähe, wie Du vorgehen kannst.
Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter:
http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC).
Ich würde dir zusätzlich noch empfehlen, ihm eine Kalorienbombe aus Muttermilchsahne zu geben, das gibt den Kleinen meist einen wirklich guten Zunahme- und Entwicklungskick. Schau, dass du Milch ausstreichst oder abpumpst, die du in 10 ml Spritzen aufziehst und dann kopfüber in ein Glas stellst (also mit der Spitze nach unten). Lass aber ein bisschen Luft, denn die Schwerkraft wird den Kolben vielleicht etwas weiter in die Spritze drücken... Oben auf der Milch wird sich eine Fettschicht absetzen, der Muttermilchrahm. Nach ca. 2 Stunden kannst du den wässrigen unteren Teil der Milch ausdrücken und deinem Kind die verbleibende Sahne in den Mund träufeln.
Statt mit leeren Spritzen kannst du natürlich auch mit einer Tasse arbeiten, in die du die gewonnene Muttermilch gibst. Oben wird sich der fetthaltige Rahm absetzen, du kannst ihn mit einem Löffel abschöpfen und deinem Baby geben.
Wenn du das 3-4 Tage lang machst (je mehr, desto besser), wird dein Baby ganz sicher einen Schub machen.
Probier es mal aus!
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 11.11.2019