Kind (fast 5) geht tagsüber nicht mehr aufs WC

Cordula Kurlemann Frage an Cordula Kurlemann Kinderkrankenschwester

Frage: Kind (fast 5) geht tagsüber nicht mehr aufs WC

Hallo liebes Experten-Team, meine Tochter (wird im Sommer 5) geht seit ein paar Wochen (ca. Anfang März) tagsüber nicht mehr zuverlässig aufs WC um Pipi zu machen. Es landet dann in der Hose. Stuhlgang macht sie ins WC und nachts ist sie auch trocken. Langsam bin ich meinen Nerven am Ende, da sie an manchen Tagen bis zu 4x alles komplett frisch benötigt. Sie weigert sich auch, sich danach selbst anzuziehen. Ich sehe es ehrlich gesagt nicht ein, ein fast 5 jähriges Kind, ständig frisch machen zu müssen. Ich habe es schon mit sehr viel Geduld/ Verständnis versucht, leider ohne Erfolg. Ebenso habe ich es schon versucht, die Vorfälle ohne weiter darauf einzugehen "abzuarbeiten". Manchmal kommt es dann auch leider vor, dass ich völlig entnervt bin und sie schimpfe, wenn sie mal wieder in die Hose macht. Wie kann ich denn mit der Situation besser umgehen? Macht ein Besuch beim Kinderarzt Sinn? Wahrscheinlich liegt es auch an den jetzigen Umständen....keine Kita, keine Freunde etc. Wobei sie ein solches Verhalten schon vor etwa einem halben Jahr gezeigt hat. Damals war es nach 3 Wochen wieder gut. Zwischendurch gibt es auch wieder einzelne Tage, wo es ganz gut klappt. Aber diese Tage kommen selten vor, vielleicht 1x in 2 Wochen. Sie war auch erst relativ spät trocken (ca. 3 Monate vor dem 4. Geburtstag). Liebe Grüße

von Landglück am 27.04.2020, 14:38

Antwort auf: Kind (fast 5) geht tagsüber nicht mehr aufs WC

Hallo Landglück, wir sehen immer wieder Kinder, die bereits trocken waren und dann doch wieder erneut einnässen! Das hat ganz unterschiedliche Ursachen. Häufig ist es so, dass die Kleinen sehr ins Spiel vertieft sind, und den Reiz der Blase nicht wahrnehmen, weil der Kopf mit anderen Dingen beschäftigt ist. Oder sie halten so lange ein, schieben auf, wie wir es nennen, so dass sie erst im allerletzten Moment zur Toilette laufen, und es dabei bereits zum ungewollten Urinverlust kommt. Gelegentlich kann es auch im Rahmen von Blasenentzündungen zum Einnässen kommen. Sofern Sie den Eindruck haben, es könnte eine Blasenentzündung vorliegen ( Urin riecht unangenehm; Schmerzen beim Pipi-Machen)gehen Sie selbstverständlich gern zum Kinderarzt und lassen eine Urinprobe untersuchen Sicherlich ist ihre Tochter gesund; denn sie hatte ja längst mal eine sichere Blasenkontrolle ! Das ist gut zu wissen! Möglicherweise ist auch die momentane Situation (Corona) mitverantwortlich für diesen Rückschritt; denn den Kindern fehlt der geregelte KiGa Alltag mit allem was dazu gehört. Sicher auch das Miteinander unter Freunden; sehen, was der andere macht…. Darin enthalten sind vielleicht auch die regelmäßigen Toilettengänge?! Ich kann Ihre Angespanntheit gut nachvollziehen, aber vielleicht starten Sie mit ihrer Tochter nochmal ganz neu. Mit einem erstellten Plan, wann und wie oft man auf s Klo geht( am liebsten 5-6mal täglich); möglichst entspannt. Für jedes Mal Pipi machen gibt s ein Sticker oder Stempel; am Ende eines Tages gucken Sie gemeinsam mit Ihrem Kind, wie es geklappt hat ? Kleine Erfolge gerne loben! Und z.B. nach 3-4 Tagen schauen Sie mit ihrer Tochter auf den Plan und sehen, wie es gelaufen ist.- für gutes Mitmachen und Veränderungen zum Positiven kann es gern eine kleine!! Belohnung geben .Dieser kurze Zeitraum ist vorteilhaft, weil ihre Tochter das besser überschauen kann! Vielleicht entwickelt sie Freude und Spaß an so einem Plan? Wahrscheinlich braucht sie zwischendurch auch ihre wohlwollende, freundliche Erinnerung, mal eben auf s Klo zu gehen und danach weiter zu spielen…. Hauptsache, der Fokus liegt nicht nur auf den nassen Hosen und dem Thema Pipi-Machen! Das macht zu viel Druck und ist kontraproduktiv. Ich wünsche Ihnen sehr, dass Sie einigermaßen gelassen bleiben können, sich ihre Tochter auf den Vorschlag einlassen kann, und bald wieder trocken durch den Tag kommt ! Prima , dass sie nachts schon sicher trocken ist  Mit freundlichen Grüßen, Cordula Kurlemann

von Cordula Kurlemann am 28.04.2020

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