Er wehrt sich vehement Stuhlgang abzulassen!

 Cordula Kurlemann Frage an Cordula Kurlemann Kinderkrankenschwester

Frage: Er wehrt sich vehement Stuhlgang abzulassen!

Hallo Liebes - Team, unser kleiner Adrian, gerade 2 Jahre geworden, hat seit ca 4-6 Wochen Riesen Probleme mit dem Stuhlgang. So langsam sind wir mit unserem Latein am Ende! Wirklich! Ich will meinem kleinen Zwerg doch nur helfen! Auf einmal fing er an, immer auf der Stelle zu tänzeln, fängt an zu weinen/ jammern und sagt immer „Sauber Sauber Sauber machen“ und „Kacka“. Als wir ihm sagten, du kannst ruhig in die Windel kackern, obwohl noch garnichts in der Windel ist/ war, verneinte er dies vehement und verdrückt den Stuhlgang stets und ständig. Wir sagen ihm immer, dass dies nichts schlimmes sei und er einfach drücken müsse und es dann vorbei sei, mit dem Druck und wir ihm dann sofort sauber machen. Als er nun 4 Tage den Stuhlgang verdrückt hatte, haben wir uns entschlossen, ihm Trocken- Pflaumen, zu geben, half nichts, dann Milchzucker, half nichts, wir setzten ihn aufs Töpfchen, aber nach wenigen Sekunden sagte er fertig, aber außer ein paar Tropfen Urin, war nichts drin! Am 5 Tag ohne Stuhlgang und dessen Verdrängung haben wir uns entschlossen, ihm einen kleinen Einlauf zu geben, damit er Stuhlgang absetzen kann. Er wehrte sich stark dagegen, sich am „Popo“ gucken zu lassen, geschweige denn einen Einlauf geben zu lassen. Dennoch gelang es uns und wenige Minuten kam eine recht große Menge welches auch eine relativ feste Struktur hatte. Eine weinte stark und ich glaube, dass ihm das auch sehr unangenehm war, wenn auch keine Schmerzen, weil er immer nur sagte „Kacka normal“ und „Papa Sauber, sauber Sauber“ und zudem will er das Ergebnis immer sehen, er sagt zumindest immer „gucken Kacka“ wenn man ihm es zeigt, verzieht er sein Gesicht und sagt „Bäh, Bäh, Kacka“ und hat meiner Meinung richtigen Ekel davor. Ich Habe ihm auch schon so oft erklärt, was oben in den Mund kommt, kommt unten aus dem Popo wieder raus Und ist völlig normal und er versteht das glaube ich auch, aber sobald es wieder ans Geschäft geht, ist’s alles vergessen, er will nicht drücken und somit meinen Stuhlgang ablassen.... Dies machen wir nun schon 4-6 Wochen mit. Wir waren bereits beim Arzt, der uns Juniorlax verschrieben hat, welches den Stuhlgang zwar weicher macht, aber die eigentliche Problematik mit dem Stuhlgang verdrucken, dem tänzeln und dem weinen mit ständigen „Sauber Sauber Sauber“ sagen und was wir ihm bei brachten „Kacka normal“ ausrufen, hat sich nicht geändert. Wenn er seine „Sauber“ Ausrufe sehr oft sagt, sage ich „Komm ich mach dich sauber“ wenn ich dann schaue, hat er nichts in der Windel, aber wenn ich geguckt und so getan habe, als hätte ich ihn sauber gemacht, ist wieder ein bisschen Ruhe, bis sich der Stuhlgang wieder meldet, dann gehts wieder Von vorn los. Wenn der Stuhlgang sich ankündigt, fangt er an zu tänzeln und ihn zu verdrängen, inzwischen weiß er, dass er sich bloß auf die Couch setzen muss und er dann nochmal wenige Minuten „ruhe“ hat, lauft er wieder rum, meldet sich der Stuhlgang wieder an und es geht von vorn los! Auch will er dann immer auf Papas Arm! Er ist generell sehr auf mich, den Papa fixiert, weil ich 18- Monate Elternzeit hatte! Er will weder auf das Töpfchen noch auf Toilette! Ich hoffe sehr, dass Sie meine Problematik mit dem kleinen verstehen und mir helfen können, denn auch der Ki-Arzt hat uns nicht geholfen und ich bin der Meinung, das er nicht so recht versteht, worum es geht.

von StefanHundt am 06.04.2020, 14:03


Antwort auf: Er wehrt sich vehement Stuhlgang abzulassen!

Lieber Herr Hundt, die Situation ist wirklich “vertrackt“. Ihr Sohn quält sich über viele Wochen, und Sie leiden mit! Im Prinzip haben Sie richtig gehandelt und den Kinderarzt hinzu gezogen ; dennoch bleibt die Situation unbefriedigend und sorgt Sie berechtigterweise! Es ist so: Wenn es zu einer Verstopfung gekommen ist, dauert es meistens sehr lange, bis diese wieder behoben ist.:-(( Anders als beim Pipi-Machen, verhält es sich mit dem Stuhlgang so, dass der Drang verspürt wird, wir jedoch in der Lage sind ,zurück zuhalten. In diesem Fall wird die Stuhlportion durch Peristaltik in den letzten Darmabschnitt des Dickdarms zurücktransportiert. Physiologischerweise wird über den Darm immer Wasser entzogen und wandert in den Blutkreislauf. Das hat zur Folge, dass der Stuhl immer mehr eindickt und fester/härter wird, so-dass es schwieriger wird, diesen problemlos auszuscheiden! Es gibt ein kleines sehr anschauliches Filmchen zu dem Thema : www.the poo in you (auch auf deutsch) Der Ansatz, Ihrem Sohn Laxbene/Juniorlax… zu verabreichen bzw. Stuhlweichmacher, ist auf jeden Fall richtig! Wahrscheinlich müsste ihr Kind es einmalig hochdosiert einnehmen mit viel!! Flüssigkeit , damit eine vollständige Entleerung des Darms erfolgen kann. Im Anschluss sollte täglich über einen sehr langen Zeitraum,- nicht selten braucht es Monate oder länger-, ein Stuhlweichmacher gegeben werden, der aber mit dem Ziel so dosiert werden sollte, dass ihr Kind täglich eine angemessene Stuhlportion beschwerde-und angstfrei!! absetzen kann! Das heisst, dass der Stuhl weich und geformt herausgedrückt werden kann! Unangenehme, gar schmerzhafte Stuhlentleerungen, Manipulationen,“ brennen“ sich leider im Unterbewusstsein so ein, dass die Kinder lange Zeit Angst vor`m “KACKA-Machen“ haben. Wichtig: versuchen Sie, ihrem Sohn täglich, gut über den Tag verteilt, Flüssigkeit, ( Tee, Wasser ,Schorle..) anzubieten , mit dem Ziel auf etwa 800ml /Tag zu kommen. Ausreichend Flüssigkeit beeinflusst im Positiven, dass der Stuhlt - im oberen Darmabschnitt /Dünndarm noch weich – weich bleibt, und es nicht zur Bildung von regelrechten Kotsteinen kommt! In Ihrer Situation mit ihrem kleinen Sohn würde ich empfehlen, nochmals den Kinderarzt auf zu suchen, mit ihm zu sprechen und ggf. eine Überweisung zu einem Kindergastroenterologen ! (Spezialist für Magen-/Darm bei Kindern!)zu holen. Sie haben schon über Wochen vieles versucht! Ihrem Kind und Ihnen geht es nicht gut mit der Situation, so dass dringend Abhilfe geschaffen werden muss!! Ich wünsche Ihnen, dass Sie sehr bald mit den genannten Maßnahmen erfolgreich werden, und ihr Kind erfährt, dass KACKA-machen nicht schlimm, sondern erleichternd ist! Drücke Ihnen die Daumen; weiterhin viel Einfühlungsvermögen und Geduld, dass die augenblickliche Situation sich entschärft ! Mit freundlichen Grüßen , und frohen Ostertagen trotz aller Einschränkungen auch in Corona-Zeiten , Cordula Kurlemann

von Cordula Kurlemann am 07.04.2020


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