Frage: Kita will Kind zurückstellen

Hallo Frau Bader, leider ist es so, dass sich meine Tochter (22 Monate) nicht in die Kita eingewöhnt. Nach nun 7 Wochen, vielen Gesprächen und Versuchen hat die Kita Leitung beschlossen, meine Tochter erstmal zurückzustellen und es vielleicht im Januar oder Februar neu zu starten. Auch im Gespräch war, ob meine Tochter nicht bei einer Tagesmutter besser aufgehoben wäre. Die Frage ist, ob es rechtlich überhaupt in Ordnung ist, meine Tochter so lange zurückzustellen und wir müssen währenddessen die Gebühren von fast 400 Euro pro Monat weiterzahlen? Sollte ich jetzt kurzfristig einen Platz bei einer Tagesmutter bekommen und die Eingewöhnung klappt dort, dann zahle ich doppelt, bis ich den Kita Platz kündigen kann? Mit freundlichen Grüßen

von Jade488 am 26.08.2020, 23:16



Antwort auf: Kita will Kind zurückstellen

Hallo, ob Sie zahlen müssen, hängt vom Vertrag und den zusätzlichen Vereinbarungen ab. Auch von der Frage, wie schnell Sie aus dem Vertrag kommen, wenn Sie eine Tagesmutter finden. Klären Sie das. Zu Ihrer Frage: Sie haben einen Anspruch auf Betreuung nach Bedarf. Das hilft IHnen aber nicht, wenn das Kind Probleme hat. Liebe Grüße NB

von Nicola Bader, Rechtsanwältin am 27.08.2020



Antwort auf: Kita will Kind zurückstellen

Was steht denn dazu im Vertrag? Gibt es da eine Regelung bzgl. "Rückstellung" bzw. Unterbrechung der Betreuung? Ansonsten würde ich sagen, dass ihr weiter zahlen müsst, da euch der Platz ja freigehalten wird. Die Frage wäre für mich eher, woran die Eingewöhnung scheitert und ob man da nicht nach 1,2 Wochen Pause noch mal anderen Bedingungen rangehen könnte. Seid ihr von der Kita voll überzeugt oder zweifelt ihr an deren Engagement bei der Eingewöhnung? Grundsätzlich finde ich es gut, wenn eine Kita nicht auf Biegen und Brechen versucht, ein Kind einzugewöhnen und dabei viele Tränen und wenig Spaß an der Kita in Kauf nimmt. Für viele junge Kinder ist eine TaMu tatsächlich die besser Option. kleine Gruppe, viel mehr Betreuung/Zuwendung zu den Kindern möglich.

von cube am 27.08.2020, 08:11



Antwort auf: Kita will Kind zurückstellen

Hallo cube, im Vertrag steht dazu leider gar nichts. Eigentlich haben die ersten 2-3 Wochen prima geklappt, meine Tochter hat sich gut mit ihrer Bezugserzieherin verstanden und konnte 2 Stunden gut allein dort bleiben ohne Tränen. Dann mussten wir wegen Schnupfen 2 Tage zuhause bleiben; während unserer Abwesenheit sind wohl alle Mitarbeiter aus dem Corona beschäftigungsverbot zurückgekehrt und in der Geuppe meiner Tochter waren 3 neue Mitarbeiter. Ihre bezugserzieherin musste in die andere Gruppe wechseln. Seitdem ist der Wurm drin. Wir wurden über diesen Wechsel auch nicht informiert, meine Tochter wurde einfach in eine völlig neue Situation geworfen. Jetzt weint sie schon, wenn wir nur Richtung Kindergarten fahren und fragt auch immer noch nach ihrer Bezugserzieherin. Gruppenwechsel ist nicht möglich, weil in der anderen Gruppe die älteren Kinder betreut werden.

von Jade488 am 27.08.2020, 10:17



Antwort auf: Kita will Kind zurückstellen

Dann ist doch aber der Grund gar nicht, das euer Kind sich generell schwer getan hat mit der Eingewöhnung bzw. diese nicht klappt - sondern das es während der gut verlaufenden Eingewöhnung plötzlich gravierende Veränderungen in der Gruppe gab. Der Wegfall der Bezugsperson in der Eingewöhnung würde bei sehr vielen Kindern zu Unwillen führen. Genau zum Aufbau des Vertrauens gibt es ja das Prinzip der Bezugsperson im KiGa. Mhh,.. also unter diesen Voraussetzungen würde ich das Vorgehen der Kita so nicht akzeptieren. Ich denke auch, dass sie neu eingewöhnt werden muss mit einer Pause davor - aber sicher nicht 6 Monate. 2, 3 Wochen Pause und dann mit einer neuen Bezugsperson (die dann aber auch bleibt) anfangen fände ich da passender. Wenn es dann immer noch nicht klappt, dann würde ich mir darüber Gedanken machen, ob der Zug leider für dieses Jahr abgefahren ist. Redet noch mal mit dem KiGa.

von cube am 27.08.2020, 11:11



Antwort auf: Kita will Kind zurückstellen

Ich bin Erzieherin und wenn ich das lese finde ich es von den Erzieher unüberdacht. Eine Erzieherin beginnt mit der Eingewöhnung. Es scheint gut zu laufen. Kind erkrankt für 2 Tage. In den Tagen wechselt das ganze Team der Gruppe und niemand scheint dabei an ihre Tochter zu denken, welche sich in der Eingewöhnung befindet. Selbst für Kinder, welche schon länger da sind, ist so ein Wechsel sehr viel. Wie soll es dann erst für ihre Tochter sein, welche die 3 Erzieher vermutlich vorher noch nicht mal gesehen hat. Kannten Sie als Mutter die Erzieher? Wussten Sie, dass es den Personalwechsel geben wird? Selbst wenn ihr Kind nicht erkrankt wäre, wäre der Wechsel vollzogen worden. Sowas finde ich geht garnicht. Wenn das gemacht wird muss ganzheitlich geschaut werden und dazu gehört auch die bereits begonnene Eingewöhnung ihrer Tochter. Die Bezugserzieherin hätte in der Gruppe verbleiben können und einer der drei anderen Erzieher wäre für eine gewisse Zeit in die andere Gruppe gegangen. Die Bezugserzieherin hätte ihre Tochter weiter eingewöhnt, welche mit ihr zusammen die für das Kind neuen Erzieher kennengelernt hätte und einen Bezug aufbauen können. Dann hätte es in 4 Wochen (oder 6,8) den Wechsel geben können, dass die Bezugserzieherin geht. Ihre Tochter würde dann die anderen kennen, welche bei ihr sind um die Dritte kennenzulernen. Leider ist es anders gekommen. Sie hätte eine neue Eingewöhnung gebraucht. Dass die Kita scheinbar kein Kind zu lange eingewöhnt, wenn sie den Eindruck haben, dass es gerade nicht klappt, finde ich gut. Wobei ich 7 Wochen (und wenn ich den Erzieherwechsel sehe nur 5 Wochen) nicht viel finde. Nach Berliner Modell soll es in 2 Wochen gehen. Die Regel sind 4-6 Wochen und öfter schon habe ich 8 Wochen eingewöhnt und auch schon 10 Wochen (wobei in dem Fall da beide Eltern wieder arbeiten mussten, weswegen längere Eingewöhnung nicht möglich war). Mir scheint es nicht so als hätten sie ein fixes Datum bis wann ihr Kind eingewöhnt sein muss damit sie wieder arbeiten gehen können. Wissen das die Erzieher? Eine Auszeit zu nehmen ist für Kinder oftmals viel wert. Sie kommen zur Ruhe. Ich würde in 3 Wochen nochmal von vorne starten. Ich würde ein Gespräch anstreben mit dem Bezugserzieher und, wenn möglich, Kitaleitung über Vorstellungen und Wünsche ihrerseits und der Kita. Ihr Kind sollte bei dem Gespräch nicht dabei sein. In dem Gespräch sollte festgelegt werden wann ihr Kind wieder kommen darf und wer es eingewöhnt. Ein erneuter Wechsel kann in so einem Fall sinnvoll sein, denn so wie ich es rauslese, klappt es mit der Jetzigen nicht ganz so gut. Dass weiter gezahlt werden muss liegt daran, dass ihr Kind den Platz blockiert. Telefonieren Sie mal mit der zuständigen Person für Kitaplatzvergabe, usw. bei der Stadt/Gemeinde und schildern ihren Fall. Evtl. ist ein Wechsel zu einer Tagesmutter möglich und die Stadt kann den Kitaplatz sofort neu besetzen. Gerade zu dieser Jahreszeit gut möglich. (Wenn auch von den Einrichtungen nicht gern gesehen, weil mit mehr Arbeit verbunden.) Nicht zahlen müssen wird nicht gehen, sie o.G.. Allerdings möchten manche Kitas, dass trotz Abwesenheit weiter Essensgeld u.ä.gezahlt wird, was öfter ca.70€/mtl. sind. Da kann die Stadt/Gemeinde festsetzen, dass das nicht gemacht werden muss. Mit Abwesenheit meine ich nicht Krankheit oder Urlaub, sondern spätere Eingewöhnung (bsp. Kitaplatz ab August, Eingewöhnung zu Oktober) oder wie in ihrem Fall eine planbare Unterbrechung (insofern diese mind. einen ganzen Monat betrifft). Was Sie sich fragen sollten ist, können sie sich vorstellen, dass ihr Kind weiter in der Kita betreut wird? Wenn nein, dann bleibt nur ein Wechsel. Sind sie unsicher, warum? Können sie Gründe finden, die sie sicherer machen? Ihre Unsicherheit überträgt sich aufs Kind.

von Ani123 am 27.08.2020, 19:26



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