Hallo Frau Neumann,
es ist so schade das ich erst jetzt auf ihre Seite gestossen bin. Mein Sohn ist 3 Jahre alt geworden und meine Tochter 1 Jahr. Seit sie jetzt mit am Tisch isst lese ich sehr viel über kindgerechtes Essen.
Leider muss ich gestehen konnte ich bisher nur mit Hilfe von Maggi Tütchen kochen:(.
Ich habe mir bei meinem Sohn gar keine Gedanken über das Essen gemacht und auch reichlich gewürzt. Wir sind eine kroatische Familie und essen sehr stark gewürzt. Das 1.Lebensjahr bekam er Hipp Gläschen und danach alles was wir gegessen haben. Ich bin eigentlich eine eher überbesorgte Mutter. Mache mir zurzeit ziemliche Vorwürfe wenn ich sehe was man alles so kochen sollte für Kleinkinder. Ich habe unsere Essgewohnheiten direkt umgestellt und koche nun alles selbst und frisch und ohne Zusatz von Geschmacksverstärkern.Meinen Sie das ich bei meinem Sohn viel angerichtet habe. Ich lese so viel über Salzkonsum
in früher Kindheit schädlich und erhöht langfristig den Blutdruck.
Danke für diese tolle Seite!
Lg
von
Giuseppina
am 03.03.2016, 19:40
Antwort auf:
kindgerechtes Familienessen?
Hallo Guiseppina
mach dir mal keine all zu großen Gedanken über eure Ernährungsgewohnheiten der letzten drei Jahre. Ich bin mir sicher, dass du deinem Kind mit deiner positiven Grundeinstellung zum Thema Essen und mit dem kochen und anbieten von leckeren Speisen viel Gutes getan hast.
Bis zum 1. Geburtstag, schreibst du, hat dein Kind Gläschen bekommen. Es ist doch also alles prima in Hinblick auf bspw auch den Salzkonsum in der frühesten Kindheit.
Geschmacksverstärker wurde in den letzten Jahren in den meisten Produkten durch Hefeextrakt getauscht. Geschmacksverstärker wie bspw (Mononatrium-)glutamat ist häufig noch in bspw Chips und bspw Fertigessen (bspw Minutensuppen, chinesisch gewürzte Suppen etc) enthalten.
Nachteil ist bei den Geschmacksintensivierern, dass sie zum Weiteressen animieren, weil sie so lecker - umami - schmecken. Das kann ggf bei bestimmten Personengruppen eine Tendenz zu Übergewicht begünstigen. Manche Personen reagieren ggf eher empfindlich auf die Zutat und bekommen Kopfschmerzen.
Kinder sollten möglichst keine Gerichte essen, die ihn enthalten. Einfach, damit sie zunächst mit dem einfachen, puren, Geschmack einer Speise vertraut werden. Kinder schmecken ohnehin sehr intensiv.
Ganz meiden muss man Hefeextrakt, der vor allem Instantbrühen* bereichert, die sich hervorragend zum würzen und abschmecken eignen, nicht. Gut und lecker würzen kann man auch mit frischen oder getrockneten Kräutern, dazu etwas Instantpulver falls nötig.
Geschmacksverstärker bzw Glutamat (oder Hefeextrakt) intensivieren das Eigenaroma und sorgen dafür, dass der Salzgehalt einer Speise reduziert werden kann: Denn bei Verwendung von Geschm. muss weniger Speisesalz zugesetzt werden, um dennoch einen ausgeprägten und intensiven Geschmack zu erzeugen.
Koche in Zukunft einfach frisch und ohne Fix-Würz-Tütchen. Das geht meist ebenso gut und schnell und schmeckt trotzdem wunderbar.
Du brauchst nur die Idee, das richtige Rezept und evtl ein bisschen Übung.
Ausserdem brauchst du einen gut gefüllten Gewürzschrank mit qualitativ hochwertigen Gewürzen, dazu evtl Topfkräuter (oder TK), Sojasosse (enthält natürlicherweise geschmacksintensivierende Substanzen), Tomatenmarkebenso und ggf andere Würzsossen. Ausserdem Knoblauch, Zwiebeln etc.....
"Geheim"-gewürze, die Gerichten ein anderes und unbeschreibliches Aroma geben sind bspw:
frisch geriebene Muskatnuss (immer nur minimal dosieren), Macis (=Muskatblüte, ebenfalls minimal dosieren), edelsüßes Paprikapulver, Ceylon-Zimt, Ingwerpulver, getrocknete Petersilie, getrocknete Zitronenschale u.v.m.
zum Selbstmischen:
Gyrosgewürzmischung für den Vorrat:
Oregano, Thymian, etwas Cumin und edelsüßes Paprikapulver, sowie , Salz, Pfeffer, Zucker,
jedes Mal zum Fleischwürzen frisch zugeben: Rosmarin, Knoblauch und Zwiebeln ausserdem, sowie Zitronensaft nach Geschmack
exakte Angaben:
2 EL Oregano
1 EL Thymian
1/8 EL Kreuzkümmel
1/8 EL Paprikapulver
(frisch: Rosmarin, Knoblauch, Zwiebeln, Zitronensaft
Bamie Goreng
2 Platten Mie- Nudeln (meist sind in einer
½ Stange Lauch
½ rote Paprika
1 Möhre
1 Riesenzehe Knoblauch, gepresst
2 cm Ingwer, fein geschnitten (oder gepresst)
4 EL Sojasosse
3 Msp Macis,
1 -2 Prisen Cumin
¼ TL Kurkuma
Paprikapulver, Salz, Pfeffer, Zucker, (Chili, nicht für Kinder)
Öl oder Kokos/Palmfett
dazu Huhn oder Rührei (3 Stück)
250g Huhn (Hühnerbrustfilet in feinen Streifen) salzen und in Öl knusprig braten.
Nudeln nach Anweisung kochen.
Gemüse waschen, putzen, schneiden und zusammen mit Knoblauch und Ingwer in (Kokos-)Fett anbraten, trockene Gewürze dazu geben und braten bzw garen, bis alles weich ist, Huhn zugeben und abschmecken, Nudeln daruntermischen. Durchrühren. Fertig.
orientalischer Reis
1 kleine Zwiebel, klein gewürfelt
in 1 TL Öl glasig dünsten
5 getrocknete Aprikosen, kleingeschnitten mit
¼ TL Zimt
1/2 EL Honig in
2 EL Butter ebenfalls mitdünsten
100g Risottoreis zufügen, sowie
eine Handvoll Rosinen.
Umrühren, salzen, und Wasser zufügen, ach und nach, ca 500 ml, immer wieder rühren. So viel Wasser nachgiessen, wie es in der Garzeit in ca 20-30 min notwendig wird.
Mit 2 EL Mandelstifte oder Mandelblättchen (nicht für deine Tochter, da sie noch zu klein ist für Nüsse und Co) in der Pfanne kurz trocken angeröstet, servieren. Ausserdem gedünstetes Gemüse, bspw Möhren.
Viel Spaß
Grüße
B.Neumann
*Um gänzlich darauf zu verzichten, hat eine namhafte Firma eine Gemüsebrühe auf den Markt gebracht, die als Ersatz dafür Steinpilzpulver enthält. Und dieses enthält in großer Menge Ribonukleotide und Glutaminsäure, die natürlicherweise den Effekt haben.
von
Birgit Neumann
am 05.03.2016