Behandlung bei Zwischenraumkaries, Molaren hypomineralisation

Dr. med. dent. Jacqueline Esch Frage an Dr. med. dent. Jacqueline Esch Zahnärztin spezialisiert auf Kinderzahnheilkunde

Frage: Behandlung bei Zwischenraumkaries, Molaren hypomineralisation

Sehr geehrte Dres, wir waren heute mit unserer Tochter (knapp 6) beim Kinderzahnarzt. Wir nutzen Zahnseide, bisher allerdings bloss ein Mal die Woche, wir putzen 2-3 Mal täglich mit einer elektrischen Zahnbürste min. 2 Minuten und benutzen auch Zahnspülung. Meine Tochter isst selten Süsses und trinkt üblicherweise Wasser. Nach dem Besuch beim zahnarzt bin ich nun völlig schockiert. Die Zähne waren vorher auch mehrmals von anderen Ärzten kontrolliert worden und es wurde uns gesagt sie seien vorbildlich gepflegt und völlig gesund. Aufgrund der starken Hypomineralisation an den unteren 6ern, die gerade erst komplett durchgebrochen sind, sind wir nun zu einem spezialisierten Kinderfachzahnarzt gefahren. Dort wurden die Zähne geröngt und in zwei Zwischenzahnräumen leichte Karies zwischen den Milchzähnen entdeckt. Mir wurde erklärt, dass man zu dessen Beseitigung jeweils beide am Zwischenraum liegenden Zähne mittig aufbohren, den Karies beseitigen und dann füllen müsste, was also zu 4 größeren Füllungen führen würde. Es wurde empfohlen, dies mit Kompositfüllungen (Kunststoffüllungen zweiflächig für MKV) zu tun, was zu sehr hohen Mehrkosten führt. Ich bin irgendwie total geschockt, für mich klang das nach 4 großen Füllungen bei einem so kleinen Kind. Ist das so üblich? Gibt es keine Alternativen? Wieso haben die anderen Zahnärzte zuvor nicht geröngt? Wegen der Hypomineralisation: Obwohl diese gerade erst durchgebrochen sind (vor 3 Monaten waren sie noch nicht genügend durchgebrochen, um versiegelt zu werden) sind sie schon kariös. Der Zahnarzt sagte, man könne nicht mehr versiegeln, da sie schon befallen (eingefallen?) seien. Er empfahl hier ebenfalls Füllungen ( Präparieren einer Kavität und Restauration mit Kompositmaterialien in Adhäsivtechnik, einflächig ggf. einschließlich MEhrschichttechnik Polieren, Inserts), da eine Versiegelung nicht mehr möglich sei. Er sprach auch davon, dass man ggf. schon im Kindesalter überkronen müsse. Kann man bei einer solchen Hypomineralisation wirklich nichts machen? Ich bin total geschockt, eigentlich hiess es immer, meien Tochter habe vorbildliche Zähne und nun sollen schon 6 (!) größere Eingriffe gemacht werden. Soll ich alles plangemäß durchführen, soll ich eien ZWeitmeinung einholen? Kann ich dafür die Röntgenbilder der Praxis nutzen? Danke.

von Kunderella am 30.04.2013, 13:46



Antwort auf: Behandlung bei Zwischenraumkaries, Molaren hypomineralisation

Hallo, da Karies ansteckend ist, sollten größere Läsionen nicht belassen werden. Die betroffenen Zähne fallen erst in 4-8 Jahren aus. Demnach würden sich hochwertige Füllungen lohnen. Zu den hypoplastischen Zähnen : Das Thema ist sehr komplex.... Auch in der Forschung herrscht noch viel Unklarheit... Hier heißt es engmaschig zu kontrollieren, wenig säurehaltige Getränke und Nahrungsmittel zu konsumieren , eine perfekte Mundhygiene zu betreiben, Diese Zähne können leider dennoch dauerhaft Beschwerden bereiten. Hier muß man dann abwägen, ob sich der Erhalt lohnt, oder ob es besser wäre, die Nachbarzähne vorzuschieben. Viele Grüße

von Dr. Jacqueline Esch am 01.05.2013



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