Wie geht es weiter? Einschätzung erbeten

Dr. med. Christoph Grewe Frage an Dr. med. Christoph Grewe Frauenarzt

Frage: Wie geht es weiter? Einschätzung erbeten

Hallo Herr Dr. Grewe, ich bin frische 41 Jahre alt, habe PCOS (Amh über 6, letztes Jahr zuletzt bestimmt), Übergewicht aber ohne Insulinresistenz, beidseitig verschlossene Eileiter, Mann OAT lll. Mittlerweile liegen 8. ICSIs und 7 Transfere (frisch und künstlicher Kryozyklus) mit insgesamt 13 Embryonen hinter mir. Daraus entstand eine SS mit MA in der 11. SSW und eine biochemische SS. Die letzten beiden Transfere waren mit Blastos an Tag 6, davor immer an Tag 2-4 je nach Qualität. Beim ERA Test wurde eine Verschiebung von 24 Stunden nach hinten festgestellt. Die beiden SS entstanden nach Anpassung des Zeitfensters. Schilddrüse ist eingestellt, Killerzellen negativ, Plasmazellen erfolgreich behandelt, Gerinnung und Genetik unauffällig. Was würden Sie mir empfehlen, wie es weiter geht. Macht es überhaupt noch Sinn? Wie hoch schätzen Sie die Chancen ein, dass es noch klappen könnte? Oder sollten wir besser über eine EZS nachdenken? Vielen Dank vorab für Ihre Einschätzung.

von Blumenwiese79 am 11.08.2020, 18:30



Antwort auf: Wie geht es weiter? Einschätzung erbeten

Hallo, wenn ich Ihre Geschichte so ansehe, dann haben Ihre behandelnden Ärzte exakt das gleiche gemacht, wie ich es auch getan hätte. Das es nach Anpassung an den ERA-Test wiederholt zu Schwangerschaften gekommen ist, würde ich als sehr positives Signal deuten. Dennoch muss Ihnen bewusst sein, dass das Risiko für einen Abort mit 41 Jahren bei über 30% in den ersten 12. SS-Wochen liegt. Aus meiner Sicht gibt es in Ihrer Situation keinen zwingenden Grund für eine EZS, da Sie eine aussergewöhnlich hohe Eizellreserve haben und ja auch schwanger werden. Dennoch müssen Sie natürlich die körperlichen und seelischen (und auch wirtschaftlichen) Belastungen abwägen. Rein medizinisch macht die weitere Behandlung aber auf jeden Fall Sinn. Viele Grüße Christoph Grewe

von Dr. Christoph Grewe am 11.08.2020