Liebe Frau Dr van der Ven
Vielen Dank für Ihre Antwort auf meine Frage vom 10.10. zum Thema "Transfer". Wir haben noch eine andere Frage: Nach den vielen frustranen ICSI-Versuchen, bei denen sich der Embryo nie eingenistet hat ist bei uns nun der Gedanke aufgekommen, ob unsere Embryonen überhaupt gesund sind, das Potential haben sich einzunisten und in weiterer Folge zu einem gesunden Kind zu entwickeln. Wir haben schon mal am Rande was von Präimplantationsdiagnostik und Trophektodermbiopsie gehört? Wie aussagekräftig sind solche Untersuchungsmethoden und was halten Sie davon - v.a. von der Trophektodermbiopsie?
Sind solche Untersuchungen in unserem Fall sinnvoll, u.a. da bereits Fehlgeburten vorausgegangen sind und es im Rahmen von ICSI-Versuchen mit mehrerer Transfers immer wieder zu Einnistungsversagen gekommen ist?
Mein Mann hat OAT III und einen sehr hohen Prozentsatz an DNA Fragmentierungen. Danke
von
cindy11
am 14.10.2019, 12:27
Antwort auf:
Transfer
Eine Präimplantationsdiagnostik und vor allem eine Trophektodermbiopsie sind in Deutschland nur nach entsprechender Antragstellung und Genehmigung und bei zu erwartender schwerer Erkrankung des Kindes möglich. In ihrem Falle würde es sich um ein sogenanntes Präimplantationsscreening handeln bei dem man schaut ob die Embryonen normale Chromosomen und damit eine Einnistungsschance haben. Hier ist die Antragstellung schwierig. Zudem ist international sehr strittig ob diese Verfahren Sinn machen, weil die Lebendgeburtenraten nicht signifikant erhöht sind (man strapaziert halt auch die Embryonen durch die Biopsien). International hat die Kombination aus Time-lapse kultur und Screening noch die besten Ergebnisse.
Ob dies in Ihrem falll sinn macht kann man aus der Entfernung kaum beurteulen weil man auch alle anderen Befunde die bei Ihnen vorliegen und die Vortherapien anschauen müsste Also bitte den eigenen Arzt befragen. Viel Glück!
von
Prof. Katrin van der Ven
am 14.10.2019