Guten Tag.
Ist ein Progesteronwert von 16 µg/l
An tf+4 nach einem künstlichen Kryotransfer ausreichend? Test ist Prositiv, kann es jetzt schon zu einem Abgang kommen, durch so einen niedrigen Wert?
Ich nehme progestan 3-3-3.
Wäre es besser Progestan zu spritzen?
von
Berlindreamer87
am 15.05.2024, 15:31
Antwort auf:
Progesteronwert
Guten Tag! Es freut mich zu hören, dass Ihr Test positiv ist. Ich warne aber immer vor einem zu frühen Test. Erst 9 bis 11 Tage nach dem Transfer kann man sich auf den Schwangerschaftstest verlassen.
Zum Thema Progesteronwert nach einem künstlichen Kryotransfer: Ein Progesteronwert von 16 µg/l am Tag TF+4 (Tag des Embryotransfers plus 4 Tage) ist zwar etwas niedriger als die oft als ideal angesehenen Werte, kann aber in einigen Fällen immer noch ausreichend sein. Progesteronwerte können stark variieren, und was in einem Fall als niedrig angesehen wird, kann in einem anderen Fall ausreichend sein, abhängig von der individuellen Reaktion Ihres Körpers und der spezifischen Situation.
Die Dosierung von Progestan, die Sie erwähnten (3-3-3, vermutlich dreimal täglich), ist eine gängige Form der Unterstützung in der Lutealphase bei künstlichen Kryotransfers. Die Entscheidung, ob eine Umstellung auf injizierbares Progesteron sinnvoll ist, sollte jedoch von Ihrem behandelnden Arzt getroffen werden. Injizierbares Progesteron wird manchmal bei Patienten eingesetzt, bei denen Bedenken hinsichtlich der Absorption oder der Wirksamkeit von vaginal verabreichtem Progesteron bestehen.
Es ist zu beachten, dass ein "Abgang" (Fehlgeburt) durch viele Faktoren beeinflusst werden kann und nicht ausschließlich durch den Progesteronwert bestimmt wird.
Bei einem "künstlichen Kryotransfer", oft auch als Substitutionszyklus bezeichnet, erfolgt in der Regel keine eigene Hormonproduktion durch einen Gelbkörper, da die hormonelle Unterstützung allein durch Medikamente wie Östrogene und Progesteron erfolgt. In diesen Zyklen werden die Hormonspiegel vollständig durch die zugeführten Medikamente bestimmt, und es ist normal, dass die Progesteronwerte anders sind als in natürlichen Zyklen, wo der Körper selbst Progesteron produziert.
In einem solchen Substitutionszyklus sind Progesteronwerte wie der von Ihnen genannte Wert von 16 µg/l oft üblich, da der Körper sich ausschließlich auf die zugeführten Medikamente verlässt. Da kein natürlicher Gelbkörper vorhanden ist, der Progesteron produziert, können die gemessenen Werte variieren und hängen stark von der Art und Dosis der verabreichten Progesteronpräparate ab.
Es ist daher besonders wichtig, dass Sie Ihre spezifischen Hormonwerte und die Medikationspläne mit Ihrem behandelnden Arzt besprechen. Der Arzt kann dann beurteilen, ob Ihre derzeitige Progesterondosis angemessen ist oder ob eine Anpassung, möglicherweise auch durch den Wechsel auf eine injizierbare Form von Progesteron, vorgenommen werden sollte, um die bestmögliche Unterstützung für die frühe Schwangerschaft zu gewährleisten.
von
Dr. Friedrich Gagsteiger
am 15.05.2024