Nachfrage Östrogen

Dr. med. Rüdiger Moltrecht Frage an Dr. med. Rüdiger Moltrecht Frauenarzt

Frage: Nachfrage Östrogen

Sehr geehrter Herr Dr. Moltrecht, vielen Dank für die schnelle Antwort auf meine Frage vom 17.01., ob es nach vorangegangenen Fehlgeburten unklarer Ursache sinnvoll sein könnte, bei einer neuen Schwangerschaft den Östrogenspiegel bestimmen zu lassen und ggf. zu behandeln. Können Sie mir bitte noch erklären, wie Sie zu der Einschätzung, dass dies nicht nötig sein wird, kommen? Ist ein Östrogenmangel bei spontan entstandener Schwangerschaft ausgeschlossen? (Auch über 40? - Mein FA geht nämlich davon aus, dass über 40 jedenfalls öfters ein Progesteronmangel vorliegt und gibt deswegen über 40 grundsätzlich Utrogest). Oder könnte man im Falle eines Östrogenmangels ohnehin nicht helfen? Oder ...? Nochmals viele Grüße und herzlichen Dank! Brahms

von Brahms am 21.01.2020, 10:43



Antwort auf: Nachfrage Östrogen

Hallo Brahms, mit adäquater Follikelreifung kommt es zu guten Östradiolwerten, mit eingetretener Konzepition bleiben die Östrogene auf einem guten, hohen Niveau. Hingegen könnte eine Gelbkörperschwäche einen Abort begünstigen. LG R .Moltrecht

von Dr. Rüdiger Moltrecht am 21.01.2020



Antwort auf: Nachfrage Östrogen

Vielen Dank für Ihre Antwort! Ist theoretisch irgendein Fall denkbar, bei dem Sie bei spontan eingetretener Schwangerschaft auch mit einem Östrogenpräparat unterstützen würden? (Ich frage auch deswegen, weil bei einer Bekannten von mir, deren Östrogen- und Progesteronwerte zu Anfang der Schwangerschaft niedrig waren (bei spontan eingetretener Schwangerschaft), mit Progesteron und Östrogen unterstützt wurde - im Ergebnis jedenfalls mit Erfolg).

von Brahms am 21.01.2020, 13:22



Antwort auf: Nachfrage Östrogen

ist sehr theoretisch: wenn Beta-HCG pos, Östradiol niedrig, könnte dies z.B. mit Progynova versucht werden - keinesfalls aber einfach prophylaktisch (off label, da keine Zulassung hierfür)...

von Dr. Rüdiger Moltrecht am 21.01.2020



Antwort auf: Nachfrage Östrogen

Nochmals vielen herzlichen Dank für die Antwort und Ihre Geduld! Ich muss diese jedoch noch etwas weiter strapazieren, denn ich hätte noch drei Nachfragen... 1. Können Sie mir noch sagen, was Sie mit "ist sehr theoretisch" meinen? Dass ein solcher Fall zwar nicht ausgeschlossen, aber unwahrscheinlich ist, etwa weil dann in der Regel eine spontane Schwangerschaft schon gar nicht zustande kommt? Oder bezieht sich das "sehr theoretisch" darauf, dass die Östrogengabe in diesem Fall in aller Regel nicht geeignet ist, den Ausgang der Schwangerschaft positiv zu beeinflussen? 2. Wie erprobt ist die Gabe von Progynova bei spontan entstandener Schwangerschaft? Seit wann macht man das schon? Welche Erfahrungen gibt es? Gibt es Studien? 3. Hatten Sie schon einmal einen Fall, bei dem sie eine natürliche entstandene Schwangerschaft mit Östrogen unterstützt haben - und falls ja: ging alles gut?

von Brahms am 21.01.2020, 20:23



Antwort auf: Nachfrage Östrogen

Hallo, ad 1: genau! Schwangerschaftseintritt dann ohnehin nicht zu erwarten ad 2: keine Zulassung - in sogenannten artefizellen Kryozyklen (Zyklen ohne Eisprung) wird es aber routinemässig angewandt ad 3 ja Lg

von Dr. Rüdiger Moltrecht am 22.01.2020