Hallo!
In Kürze steht bei uns die Punktion für die nächste ICSI an. Da mein Mann seit 2 Tagen akute Probleme mit der Halswirbelsäule hat ("steifer Nacken"), nimmt er aktuell Myopridin und Naproxen ein. Stellt das Probleme bzgl. Spermienqualität dar?
Vielen Dank
von
Tsukini
am 22.01.2024, 17:36
Antwort auf:
Medikamente Mann
Die Einnahme bestimmter Medikamente kann tatsächlich einen Einfluss auf die Spermienqualität haben. Sowohl Myopridin (ein Muskelrelaxans) als auch Naproxen (ein nichtsteroidales Antirheumatikum/NSAR) könnten potenziell die Spermienqualität beeinflussen.
Naproxen gehört zur Gruppe der NSAR, die bekannt dafür sind, dass sie zeitweise die Spermienmotilität (Beweglichkeit) und -morphologie (Form) beeinflussen können. Diese Effekte sind in der Regel reversibel und verschwinden nach dem Absetzen des Medikaments.
Myopridin, dessen Wirkung und mögliche Einflüsse auf die Spermienqualität weniger bekannt sind, könnte theoretisch auch einen Effekt haben, da es sich auf das Muskelgewebe auswirkt. Jedoch ist die direkte Auswirkung auf die Spermienproduktion oder -qualität nicht so klar wie bei NSAR.
Es ist wichtig, dass Sie diese Bedenken mit Ihrem behandelnden Arzt besprechen. Der Arzt kann eine fundierte Einschätzung geben, ob eine Unterbrechung der Medikation notwendig ist und welche Alternativen zur Schmerzbehandlung bestehen, die keinen Einfluss auf die Spermienqualität haben. Außerdem kann der Arzt entscheiden, ob eine Spermaanalyse sinnvoll ist, um die aktuelle Spermienqualität zu überprüfen.
In jedem Fall ist es ratsam, medizinischen Rat einzuholen, bevor Änderungen an der Medikation vorgenommen werden, besonders in einem so sensiblen Kontext wie der Vorbereitung auf eine ICSI-Behandlung.
von
Dr. Friedrich Gagsteiger
am 22.01.2024