Kinderwunschbehandlung

Frage an Dr. med. Friedrich Gagsteiger Reproduktionsmediziner

Frage: Kinderwunschbehandlung

Guten Abend Hr. Dr. Gagsteiger, mein Mann und ich wünschen uns seit über zwei Jahren ein zweites Kind. Nun waren wir heute zum Erstgespräch in einer Kinderwunschklinik. Ich habe dem Arzt die Medikamente aufgezählt, welche ich nehme. Unter anderem Utrogest 200 und Agnucaston. Bei beiden hat mir nun der Arzt empfohlen, die Einnahme zu beenden, da dies bei Kinderwunsch nicht sehr hilfreich wäre. Der Körper müsse versuchen, das "Problem" selbst in den Griff zu bekommen. Nur bei tatsächlich nachgewiesener Gelbkörperschwäche müsse man etwas tun. Mein Zyklus war durch die Einnahme stabil bei ca. 29 Tagen. Durch das Absetzen wird sich das ändern. Es wäre für den Kinderwunsch aber kein Problem, solange ich einen Eisprung habe. Ich bin nun verunsichert, weil mir meine Ärztin eben genau wegen dem Kinderwunsch diese Medikamente verschrieben hat. Wie sehen sie die Sache? Herzlichen Dank und viele Grüße, Sophia

von Sophia098 am 10.11.2022, 23:08

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Antwort auf: Kinderwunschbehandlung

Guten Abend, Ihre Frauenärztin und der Arzt aus dem Kinderwunschzentrum haben beide ein bischen Recht. Agnus Castus kann den Zyklus günstig beeinflussen. Eine höhere Schwangerschaftsrate konnte aber bis jetzt noch nicht gezeigt werden. Eine Unterstützung der Gelbkörperphase mit Utrogest könnte in seltenen Fällen auch sinnvoll sein, aber alleine nützt sie wenig. Ist der Zyklus sehr unterschiedlich, könnten "gute" und "weniger gute" Eizellreifungen dahinter stecken. Das ließe sich wiederum nur durch eine Unterstützung der Eizellreifung verbessern, also durch eine "Stimulation". Ein Eisprung kann auch bei einer "weniger guten" Eizellreifung stattfinden. Schwanger wird man aber nur, wenn alle Parameter stimmen oder gut bis sehr gut sind: Die Reifung einer gesunden Eizelle, der Eisprung, die Befruchtung und schließlich die Gelbkörperphase. Viel Glück!

von Dr. Friedrich Gagsteiger am 13.11.2022

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