Sehr geehrter Herr Doktor grewe,
könnten sie mir eine Einschätzung geben zu folgender Lage:
Ich habe zwei Kinder. Beim ersten ohne Hilfsmittel nach fast 2 Jahren schwanger geworden. Beim zweiten nach 1 1/2 Jahren direkt nach einer eileiterspülung. Dabei wurde bemerkt, dass ein eileiter unwiderruflich defekt/verklebt ist. Der andere wurde gespült. Dann im ersten Zyklus danach schwanger geworden. Dabei hatte ich clomifen genommen, da dies vor der Spülung ausprobiert wurde. Ist aber ja näher liegend, dass die Spülung den Erfolg brachte.
Wie groß ist die Chance, dass es ca 3-4 Jahre nach Spülung nochmals zu einer Schwangerschaft kommt ohne wiederholtes spülen? Wie viel Prozent steht ihrer Erfahrung nach die Chance? Ich möchte nicht zu lange rumprobieren (wegen des Alters 37 Jahre-gesund-schlank-mann mit gutem spermiogramm), aber natürlich auch keine unnötige OP.
Und wie lange würden sie raten es ohne Hilfsmittel zu probieren? Dann zur Spülung oder eher nochmals clomifen?
Herzlichen Dank für ihre Einschätzung
von
Yourie
am 05.01.2024, 13:49
Antwort auf:
Einseitig durchlässig
Hallo,
nach 3-4 Jahren ist es schwierig, die aktuelle Funktion des Eileiters einzuschätzen. Bei beiden vorherigen SS hat es verhältnismäßig lange gedauert, bis Sie schwanger geworden sind, was durch einen einseitigen Tubenverschluss nachvollziehbar ist.
Ich würde es alleine nur relativ kurz probieren (maximal 6-9 Monate). Wenn es bis dahin nicht geklappt hat, sollten Sie ein KiWu-Zentrum aufsuchen, da die EZ-Qualität mit 37 bereits abnimmt.
Wenn es Ihnen nun um die Spülung der Eileiter geht, ist hierfür nicht unbedingt eine OP notwendig. Haben Sie eine Hysterokontrastsalpingographie (Ultraschalluntersuchung, keine OP aber leider Kostenpflichtig) erwogen?
Viele Grüße
Christoph Grewe
von
Dr. Christoph Grewe
am 06.01.2024
Antwort auf:
Einseitig durchlässig
Danke für Ihre antwort!
Die Hysterokontrastsalpingographie wurde in der kiwu Klinik vor der Spülung durchgeführt. Das war aber sehr unbefriedigend, da der kaputte eileiter nicht richtig gesehen werdsn konnte, weil er schlecht lag.
Und so wie ich das verstanden habe, ist da ja nur möglich die Durchlässigkeit zu prüfen, aber durchspülen geht doch nur mittels OP oder?
von
Yourie
am 06.01.2024, 17:47
Antwort auf:
Einseitig durchlässig
Nein, die Kontrastmitteluntersuchung ist letztendlich auch nur eine "Spülung" des Eileiters. Bei der HyCoSi nimmt man ein Ultraschallkontrastmittel, bei der Bauchspiegelung blau gefärbtes Wasser. Früher wurde hierfür auch eine Eiweißlösung verwendet, ob diese zu einer besseren Spülung geführt hat, wurde diskutiert.
von
Dr. Christoph Grewe
am 09.01.2024