Hallo Frau Dr. Müller,
am Montag hatte ich eine Bauchspiegelung mit Gebärmutterspiegelung und Chromopertubation. Heute habe ich erfahren, dass beide Eileiter verschlossen sind (Farbe konnte von der Gebärmutter aus nicht in die EL eindringen). Dazu kommt, dass ich Clomi nehmen muss, da ich auch keinen "eigenen" ES habe. Mein Arzt meinte, dass es zwei Varianten zur Behandlung gibt: mehrere Eingriffe, in denen genau der Verschluss gesucht und behoben wird (evlt. EL neu an die Gebärmutter anbringen) oder eine künstliche Befruchtung.
Was halten Sie für sinnvoller? Mein Arzt meinte, dass eine OP ggf mehr Schaden als Nutzen bringen könnte (wegen Narbenbildung).
Ich bin erst 25 und nun furchtbar verzweifelt. Können Sie mir einen Rat geben?
Dankeschön.
Steffi
Mitglied inaktiv - 15.12.2010, 10:08
Antwort auf:
Eileiterverschluss - OP oder künstliche Befruchtung?
Hallo Steffi,
Ihr Arzt hat recht, eine OP ist vom Nutzen sehr fraglich, zumal die Eileiter meistens infolge einer Entzündung verschlossen sind. Das bedeutet auch, daß - selbst wenn man die EL mechanisch wieder "aufbohren" würde - mit hoher Wahrscheinlichkeit die Innenfläche, also das Flimmerepithel, das die EZ transportieren soll, zerstört und funktionslos ist, somit "bestenfalls" eine Eileiterschwangerschaft eintreten kann bzw. hierfür ein hohes Risiko bestünde.
Sinnvoller ist also direkt die Durchführung einer IVF (oder ICSI, je nach Spermiogramm). Wichtig: Falls die EL mit Flüssigkeit gefüllt sind (ist aber wohl nicht der Fall, so wie Sie´s beschreiben) müßten sie vor einer IVF entfernt werden, da sonst die Chancen auf eine SS geringer sind (durch zahlreiche Studien wissenschaftlich belegt!).
Liebe Grüße
Dr. B. Müller
von
Dr. Birgit Müller
am 15.12.2010