Lieber Dr. Nassar
Bei mir besteht der Verdacht einer zweiten Eileiter-SS. Bei einer zweiten Eileiter-SS auf derselben Seite wird ja der Eileiter ganz entfernt, wie mir im KH gesagt wurde. Dazu habe ich ein paar Fragen:
1. Wann kann man per US frühestens eine Eileiter-SS def. feststellen und auch operieren (sieht man evtl. mit 3-D-US mehr?)
2. Wird die Entfernung des Eileiters ebenfalls per Bauchspiegelung gemacht, wie die gewöhnliche Eileiter-OP ?
3. Dauert die Wundheilung bei einer Eileiter-Entfernung länger als bei einer normalen Eileiter-OP ?
4. Wenn man bei der OP feststellen würde, dass der andere Eileiter nicht durchgängig ist, wäre das dann ausreichend, um sich bei einer Kinderwunschpraxis vorzustellen um allenfalls künstlich ss werden zu können? Ginge das auch, wenn der zweite Eileiter noch durchlässig wäre ?
Und vielleicht noch eine ganz blöde Frage:
Wieso ist es eigentlich nicht möglich, ein befruchtetes Ei vom Eileiter in die Gebärmutter zu transferieren ? Diese Frage beschäftigt mich seit der letzten OP.
Vielen Dank für Ihre Antworten
Beste Grüsse
Daniela
Mitglied inaktiv - 23.11.2007, 20:35
Antwort auf:
Eileiter-Schwangerschaft
Hallo Daniele,
1. Eine Eileiter-SS (EUG) ist nicht immer im Ultraschall erkennbar. Meist sieht man indirekte Zeichen, wie eine Flüssigkeitansammlung im Eileiter oder in der Bauchhöhle. Ein 3D-Ultraschall führt nicht zu einer besseren Erkennungsrate, aber hochauflösende Ultraschallgeräte schon. Erfahrungsgemäß erkennt man eine EUG frühestens ab einem HCG-Wert von ca 500. Der Verlauf der Laborwerte und Erfahrung des Gynäkologen sind wichtige Kriterien bei der Entscheidung zu einer OP.
2. Die Eileiterentfernung ist relativ einfach mittels Bauchspiegelung möglich. Sie ist auch bei einer zweiten Eileiter-SS nicht immer erforderlich aber aus meiner Sicht wegen der Wiederholungsgefahr ratsam. Da eine EUG sich auch von allein zurückbilden kann, ist ein abwartendes Vorgehen unter engmaschigen Kontrollen bei Beschwerdefreiheit möglich. Da müssen Sie auf de Rat der Frauenklinik hören, denn es ist immer eine ganz individuelle Entscheidung.
3. Die Wundheilung ist genauso lang. Die Gefahr von Persistenz des SS-Gewebes ist bei Eileiterentfernung geringer.
4. Während der OP wird man vermutlich noch nicht die Eileiter-Durchgängigkeit überprüfen können, denn die Spülung mit Blaulösung ist in der Situation (wegen der hochaufgebauten Gebärmutterschleimhaut) nicht aussagekräftig.
Wenn keine Auffälligkeiten wie sichtbare Verklebungen des Eileiters zu erkennen sind, sollte nach einigen Wochen eine erneute Bauchspiegelung mit Gebärmutterspiegelung und Überprüfung der Eileiterdurchgängigkeit mittels Blaulösung erfolgen.
Eine Zyklusüberwachung beim Gynäkologen oder in der KiWu-Klinik kann dabei helfen, den SS-Eintritt zu beschleunigen. Spätestens nach 6 Monaten sollte ein Kinderwunschzentrum aufgesucht werden, um die Behandlungsmöglichkeiten zu besprechen.
Gute Besserung und viel Glück,
Ihr
N. Nassar
von
Dr. Najib Nassar
am 24.11.2007
Antwort auf:
Eileiter-Schwangerschaft
Bei der so genannten Eileiter-Schwangerschaft handelt es sich meistens und eine Fehlgeburt im Eileiter. Es gibt ganz selten die Situaton einer intakten SS. Diese hat sich in der Eileiterwand bereits so fest eingenistet, dass ein schonender "Umzug" beim heutigen Stand der Medizin nicht möglich ist.
von
Dr. Najib Nassar
am 24.11.2007