Frage: DHEA-wann sinnvoll?

Guten Tag Frau Prof. Dr. van der Ven, ich überlege seit längerem, im Rahmen der Kinderwunschbehandlung DHEA zu nehmen und würde sehr gerne Ihre Einschätzung dazu wissen. Ich bin 39 Jahre alt, war mit 35 und 37 jeweils auf natürlichem Weg schwanger und habe aber beide Embryonen in der 10 SSW verloren. Diagnostik ohne besondere Befunde, regelmäßige Zyklen von +/- 25 Tagen. Wg. suboptimalem Spermiogramm und fortgeschrittenem Alter ICSI mit folgenden Verläufen von der ersten ICSI Ende 2016/Anfang 2017 bis heute: 1. ICSI (350 IE Gonal) – 6 EZ, 2 befruchtet, an Tag 2 Transfer von 2 A-Embryonen, SST negativ 2. ICSI (350 IE Gonal und Menongon) – 6 EZ, 2 befruchtet, Nulltransfer 3. ICSI (200 IE Gonal, habe die hohen Dosen nicht vertragen), 9 EZ, 2 befruchtet, die andern alle unreif, was sich die Klinik nicht erklären konnte, kein Transfer Klinikwechsel 4. ICSI natural cycle, keine Hormone, 1 EZ von sehr guter Qualität, wurde befruchtet, Tag 2 Transfer – SST negativ 5. ICSI natural cycle, keine Hormone, EZ nicht zu gebrauchen Mir ist klar, dass mir die Zeit davon läuft, weshalb ich alles versuche, um die Qualität der EZ zu verbessern. Ich bin schon mein Leben lang NR, schlank und sportlich, ernähre mich gesund, kaum Alkohol. Ich habe um die Bestimmung meines DHEA – Status und weiterer Parameter gebeten, die Ergebnisse sind wie folgt (Stand April 2019): - Androstendion 1,2ug/l (Mikrogramm/Liter) - DHEAS 1,54 mg/l (Miligramm/Liter) - AMH 1,2 ug/l (lag aber zwischenzeitlich auch bei 0,7 je nach Labor) - Testosteron 0,20ng/ml (Nanogramm/Mililiter) - FSH: Dieser Wert lag in den letzten Monaten an ZT 3 im Schnitt bei 5-7. Für den Spätsommer ist eine erneute ICSI mit leichter Stimulation durch Letrozol geplant. Ich würde vorher gerne DHEA nehmen. Meine KiWu-Klinik hält aber nicht viel von DHEA und meint, die männlichen Hormone wären sonst eigentlich OK bei mir. Ich habe nun selbst recherchiert, was angesichts der vielfach unterschiedlich verwendeten Einheiten schwierig ist. Mir scheint aber, dass ich da aber doch sehr an den unteren Grenzwerten liege oder sehe ich das falsch? Daher meine Frage: Spricht angesichts dieser Werte aus Ihrer Sicht etwas gegen die Einnahme von DHEA? Ich würde es zunächst mit 50 mg / Tag versuchen. Darf man es auch während der Schwangerschaft weiter nehmen oder muss man es dann absetzen? Für eine Einschätzung vielen Dank.

von Löwenmäulchen am 04.06.2019, 19:12



Antwort auf: DHEA-wann sinnvoll?

Die Gabe von DHEA ist tatsächlich umstritten. Es gibt einige Publikationen die einen Benefit in Bezug auf Eizellqualität etc nach Einnahme von DHEA zeigen, andere tun dies nicht. Leider haben SIe die Normwerte für die DHEA Bestimmung die bei Ihnen durchgeführt wurde nicht angegeben ( diese sind je nach Bestimmungsmethode unterschiedlich). Falls das DHEA tatsächlich ebenso wie das Testosteron im unteren Grenzbereich liegt ist meines Erachtens gegen eine Einnahme von 50 mg / Tag nichts einzuwenden. Die Behandlungsdauer sollte aber mindestens 8 -10 Wochen vor Beginn der Stimulation betragen, um die gesamte Phase der Eizellreifung abzudecken

von Prof. Katrin van der Ven am 05.06.2019