Woran liegt es, dass unser Sohn jede Nacht oft aufwacht und dann lange wach ist?

Dr. med. Andreas Busse Frage an Dr. med. Andreas Busse Kinderarzt
Antwortet von Samstag - Mittwoch

Frage: Woran liegt es, dass unser Sohn jede Nacht oft aufwacht und dann lange wach ist?

Hallo, unser Sohn ist mittlerweile 14 Monate alt und hat nur die ersten 8 Wochen auch mal 5-6 Std. am Stück geschlafen und seitdem nicht mehr. Bis zu seinem 10 Monat habe ich fast noch voll gestillt jeden Tag und jede Nacht alle 2 Stunden, dann hat er endlich die Flasche akzeptiert und seitdem kann zumindest mein Mann auch mal nachts aushelfen. Es war schon immer jede Nacht anders, aber seit vielen Wochen ist unser Sohn nun auch jede Nacht mindestens einmal zwischen 1 und 3 Stunden wach. Tagsüber schläft er morgens eine Stunde und am Nachmittag auch noch mal 1,5-2 Stunden. Eine Schlafberaterin hatte uns empfohlen, jeden Tag zusätzlich noch viel Spazieren zu gehen und darauf zu achten, dass er viele Pausen macht (in der Wohnung kaum möglich, weil er da nicht richtig zur Ruhe kommt....aus dem Fenster gucken bringt nichts, weil wir in einer ruhigen Seitenstraße wohnen, wo es wenig Verkehr gibt). Das machen wir jetzt auch seit 2 Wochen jeden Tag und achten noch viel verstärkter darauf,dass wenn er müde, oder überfordert wirkt, ihn auf den Arm zu nehmen, oder sonst wie ruhig zu beschäftigen, oder abzulenken. Das hat bislang noch überhaupt nichts gebracht...schadet ja aber auch nicht. Werden wir natürlich beibehalten. Seine Ernährung ist auch schon ewig ein Thema. Wie schon geschrieben, hat er sehr lange nur an der Brust getrunken und auch nur ganz bisschen Brei oder anderes gegessen. Auch heute noch isst er wenn überhaupt Nudeln ohne Sauce zum Mittag oder Brot zum Frühstück oder Abendessen. Zwischendurch mal etwas Brötchen und Obstbrei, aber was anderes mag er nicht. Dass so etwas vorkommen kann, habe ich auch verstanden und ich biete ihm jeden Tag trotzdem unser Essen mit an und auch verschiedenes Obst und Gemüse und irgendwann wird er das schon Essen. Ich schreibe dies nur, weil Großeltern und der Rest der Welt mir sagen, dass er erst durchschlafen wird, wenn er richtig isst. Seine Hauptmahlzeit besteht also noch aus Milch. Morgens ca. 130ml Kuhmilch, mittags bis zu 200ml HA2-Milch und abends ca. 150ml Kuhmilch (alles immer abhängig davon ob und wie viel er "richtiges Essen" gegessen hat und immer mit Abstand). Nachts auch noch bis zu 2 Flaschen 170ml HA2-Milch. Liegt es tatsächlich am Essen? Oder ist unser Sohn einfach unruhig? Bei uns im Bett mag er nicht schlafen, wenn wir mit in seinem Zimmer schlafen ist es auch nicht anders. Er wacht genauso oft auf und ist wach. Wenn er wach ist, lassen wir ihn ruhig im Bett liegen und halten die Hand auf seine Brust, bzw. streicheln den Bauch und Kopf. Sonst versucht er immer aufzustehen und kommt richtig in Spielmodus. Der Kinderarzt bei der U6 im Dezember wusste da jetzt auch nichts mehr, als was wir schon machen. Aber wir kriechen langsam auf dem Zahnfleisch, weil wir selbst mit abwechselnden Nachtschichten einfach nicht genügend Schlaf bekommen. Gibt es ggf. etwas wie Baldrian für Kinder, das man noch probieren könnte? Oder haben Sie noch den ultimativen Tipp für uns? Oder sagen Sie auch, Zähne zusammenbeißen und durchhalten? Tut mir leid, für den langen Text und die Frage, die wohl schon 1000 Mal gestellt wurde. Man greift ja aber nach jedem Strohhalm. :-) Herzlichen Dank für Ihre tolle Arbeit und Mühe und beste Grüße, Tina

von TinaR.8183 am 04.01.2017, 14:52



Antwort auf: Woran liegt es, dass unser Sohn jede Nacht oft aufwacht und dann lange wach ist?

Liebe T., so lange Ihr Sohn daran gewöhnt ist, sich nachts über Milchflaschen die Kalorien zu holen und die Milchflasche zum Einschlafen "braucht", wird sich weder beim Essen noch beim Schlafen etwas ändern können. Sie dürfen ihm einfach zutrauen, dass er am Tisch sich satt essen kann und alleine in den Schlaf finden kann. Das kann aber nur klappen, wenn Sie konsequent bleiben. Also bitte vorher überlegen, ob Sie das ändern wollen und dann auch tun. Alles Gute!

von Dr. med. Andreas Busse am 05.01.2017



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