Sehr geehrter Herr Dr. Busse, unser älterer Sohn ist 3 und wird im April 4. er trägt nach wie vor Höschenwindeln nachts und tagsüber. Für meinen Mann und mich ist das kein Problem - eigentlich. Allerdings haben wir leider ein Umfeld, das versucht hieraus ständig ein Problem zu kreieren. Zwei wesentliche Beispiele: 1. Kindergarten: Seine Erzieherinnen thematisieren oftmals das sauber werden; entweder ihm gegenüber (indem ihm vermittelt wird er solle langsam mal öfter aufs Klo gehen) oder uns Eltern gegenüber. Erst kürzlich kam der Kommentar „ihr Sohn sollte so langsam mal die Windeln weglassen und hygienisch werden“ (eine für uns unmögliche Aussage). 2. Kinderärztin: Kürzlich hatte er eine starke Erkältung und wurde untersucht. Dabei fiel unserer Kinderärztin auf, dass er ja „noch“ Windeln trägt. Und auch hier wieder Druck von außen (zumal sie sagte „Du trägst ja noch Windeln?! Das muss aber langsam mal aufhören, jetzt bist Du ja bald 4, da trägt man doch keine Windeln mehr!“). So sehr wir unsre KÄ schätzen, auch das aus unserer Sicht ein no go. Wir teilen absolut ihre Meinung ergo keinerlei Druck ausüben wenn’s um das Thema sauber werden geht. Wir bieten ihm des Öfteren an seinen Klositz zu benutzen und versuchen ihn dadurch heranzuführen. Unser Sohn war und ist prinzipiell schon immer recht weit/früh bei allem gewesen, aber bei dem Thema lässt er sich Zeit. So sehr, dass er bspw. oftmals im Kindergarten nicht sagt, wenn er groß in die Windel gemacht hat - klar, wahrscheinlich aus Angst oder Scham, wenn dann seitens der Erzieherinnen irgendwelche Sprüche kommen. Leider bekommt er oftmals einen wunden Po, weil eben der Stuhlgang zu lang in der Windel war… Wir sind inzwischen etwas ratlos, da vom Umfeld aus zunehmend Druck ausgeübt wird. Eben von Personen, die ‚leider‘ essenziell sind für ihn/uns. Das Gespräch haben wir bereits mit den Erzieherinnen gesucht und sinngemäß um „Verständnis“ gebeten, dass er eben noch nicht so weit ist/sein will. Was die KÄ angeht, die kann man notfalls wechseln, auch wenn sie sonst eigentlich sehr gut ist. Kleine Anmerkung noch: Unser Sohn sagt oft, dass er vor dem Klo Angst habe (will nicht herunter gespült werden usw.). Ferner ist bei uns im vergangenen Jahr auch einiges passiert was sowohl für ihn als auch uns in mentaler Hinsicht nicht ganz einfach war (diverse Schicksale in gesundheitlicher Hinsicht, die auch ihn selbst gesundheitlich betrafen. Also entsprechende „Baustellen“ wo dann gleichzeitig on top eben das Thema sauber werden hinzukam). Was raten Sie uns? Vielen Dank vorab für Ihre Antwort und freundliche Grüße.
von AH_1981 am 08.02.2022, 22:12