Sehr geehrter Herr Dr. Busse,
ist es ein Problem, wenn eine Person, die Immunsuppressiva einnimmt (Dialyse-Patient) mit einem Baby in Kontakt kommt, das kürzlich gegen Rotaviren geimpft wurde (keine 7 Tage her), also besteht hierbei Gefahr für die erwachsene Person?
von
warenjka
am 05.08.2020, 12:56
Antwort auf:
Rotavirus-Impfung und Immunsuppressiva
Liebe W.,
Eine Ausscheidung des Rota-Impfvirus über den Stuhl tritt nach der Impfung
auf, wobei die maximale Ausscheidung um den 7. Tag liegt. Fälle von Übertragung dieses ausgeschiedenen Impfvirus auf seronegative Kontakt-personen wurden beobachtet, jedoch ohne klinische Symptome zu verursachen. Die Rotavirus-Schluckimpfung sollte nur mit Vorsicht an Säuglinge
verabreicht werden, die engen Kontakt zu immungeschwächten Personen wie Tumorpatienten haben oder zu Personen, die anderweitig immunsupprimiert sind oder eine immunsuppressive Therapie erhalten. Auf jeden Fall sollten solche Personen keinen Konakt mit dem Stuhl eines geimpften Babys haben.
Personen, die zu kürzlich geimpften Säuglingen Kontakt haben, sollten persönliche Hygienemaßnahmen beachten (z. B. ihre Hände waschen, nachdem sie die Windeln des Kindes gewechselt haben).
Alles GUte!
von
Dr. med. Andreas Busse
am 05.08.2020