Noch eine Verständnisfrage zu Rectodelt

Dr. med. Andreas Busse Frage an Dr. med. Andreas Busse Kinderarzt
Antwortet von Samstag - Mittwoch

Frage: Noch eine Verständnisfrage zu Rectodelt

Lieber Herr Dr. Busse, Vielen Dank für Ihre beruhigende Antwort zu meiner vorhin gestellten Rectodelt-Frage. Eine Verständnisfrage habe ich aber schon noch: wann gibt man so ein Zäpfchen denn ganz genau? Ich hätte zu Hause so ein Notfallzäpfchen noch nicht verwendet. Ich hatte zu keiner Zeit das Gefühl, er könne keine Luft mehr bekommen. Ich bin ins Krankenhaus, da mein Sohn 39,1 Fieber hatte und diese schwerere Atmung und weil ich vorsichtshalber abklären wollte, ob alles in Ordnung ist (inklusive Sauerstoffsättigung). Die Diagnose lautete: obstruktive Bronchitis, Laryngitis subglottica. Lokalisation:kruppöser Husten, bds stgl belüftet, keine Einziehungen, obstruktive Giemen v.a. basal (einmalig mit Salbutamol inhaliert. Danach deutliche Besserung. Initial kruppöser Husten u. Leichter inspir. Stridor. SpO2 dauerhaft um die pp%. Keine Zyanose. Nach Gabe von Tectodelt im Verlauf deutl. Besserung. Kein insp.Stridor mehr. Eigentlich wollte der Arzt zusätzlich noch mit Adrenalin inhalieren. Das würde mir aber langsam alles zu viel. Ich denke irgendwie, dass mein Sohn jetzt so Unnütz mit so einem sehr starken Medikament belastet wurde und mache mir Vorwürfe. Mir ist klar, dass Sie keine Ferndiagnose vornehmen können. Aber vielleicht können Sie mir sagen, ab wann eine solche Medikamentengabe für Sie sinnvoll ist. Bei meinem Sohn hat es sich zuerst im Schlaf angehört, als wenn er aus dem Rachen schnarchen würde, beim Schreien hörte er sich heiser an. Die Atmung war etwas röchelnd. Später im KH wurde es pfeifender, nachdem ihm das Husten offenbar wehtat. Das regte ihn auf und die Atmung hörte sich schlechter an. Im KH könnte er aber natürlich auch nicht ruhig schlafen. Ich bin total verunsichert, wie ich mich künftig verhalten soll. Wie gesagt, ich hätte kein Zäpfchen gegeben, der Arzt Kinderassistenzarzt auf der Kindernotfallstation) meinte aber, er würde schon eines geben und fände es vertretbar, weil mein Sohn Angst hätte durch das schwerere Atmen und so eine Angst quasi auch Nebenwirkungen hätte. Wie stark ist denn diese Dosis Rectodelt 100? Können Sie mir das Einordnen? Hab irgendwo die Meinung gelesen, das wäre so viel wie 1 Jahr Kortison inhalieren? Es tut mir leid, dass ich sie damit noch einmal so ausführlich kontaktiere. Ich möchte aber das nächste Mal richtig handeln können. Vielen Dank noch einmal und ein schönes Wochenende wünsche ich Ihnen!

von snr am 18.05.2018, 16:37



Antwort auf: Noch eine Verständnisfrage zu Rectodelt

Liebe S., wenn Sie zu Ihrem Kinderarzt oder in die Kinderklinik gehen, weil es Ihrem Kind nicht gut geht, dann bewährt es sich, den Kollegen zu vertrauen und nicht alles penibel zu hinterfragen, was Ihrem Kind speziell in so einem Notfall an Medikamenten verabreicht wird. Ihrem Kind soll es rasch besser gehen, nur das zählt! Alles Gute!

von Dr. med. Andreas Busse am 19.05.2018



Antwort auf: Noch eine Verständnisfrage zu Rectodelt

Hmm, ich hoffe ich darf als Betroffene auch antworten. Als Asthmatiker kann ich nur sagen - Atemnot ist furchtbar. Man hat Angst - Todesangst - zu Ersticken. Leider macht Angst und Panik dies nur noch schlimmer. Ein Teufelskreis. Ich muss zeit 20 Jahren täglich Cortisonhaltiges Asthmaspray verwenden - das hält mich am Leben. Übrigens ohne Nebenwirkungen - ausser dass ich atmen kann. Leider haben meine beiden Kinder Pseudo-Krupp und so haben wir auch mit Cortisonzäpfchen so unsere Erfahrungen. Wir haben und werden diese auch verwenden, wenn es nötig ist - nötig ist es, wenn dein Kind nicht richtig atmen kann - bei Pseudo-Krupp heisst das zum bellenden Blechernen Husten kommt Hörbar schlechtes Atmen mit Stridor. Einziehungen sind schon echt heftig. Kind kann nicht mehr liegen. Wenn nun die Krupp-Massnahmen nicht greifen - Kind beruhigen - selbst Ruhe bewahren (ganz wichtig!) - Kalte frische Luft mit DEUTLICHER Verbesserung (kind schläft ruhig, keine Unruhe) - dann gibt es ein Zäpfchen. Bei einer Zyanose ist übrigens definitiv der Notarzt angesagt. Bitte informiere Dich mal richtig über Cortison - das ist kein Teufelszeug. Bei dauerhafter systemischer Anwendung hat es zwar durchaus Nebenwirkungen, aber bei Einmal-Gaben - oder auch mal 2 Nächte hintereinander, denn bei Krupp gibts oft noch eine zweite schlechte Nacht - gibt es keine Nebenwirkungen.

von Mimi987 am 18.05.2018, 20:44



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Ich verstehe dich nicht. Du fährst mit dem.Kind zum Notdienst und dann findest du es falsch was die Ärzte machen? Meine beiden Söhne hatten Pseudokrupp und es gab hier auch Zäpfchen und auch mal Adrenalin zum inhalieren. Dein Kinderarzt am.nächsten Tag kann doch gar nicht wissen wie es deinen.Sohn am Tag vorher ging. Die Ärzte haben.ihn sicher abgehört usw und wollten das Beste für dein Kind. Hattest du schon mal Atemnot? Das ist schlimm für das Kind und das Kind hat dabei Angst. Cortison ist kein Teufelszeug,informiere dich mal darüber. Mein großer Sohn ist fast 9 Jahre und hatte seinen letzten Pseudokrupp mit 5 Jahren und der Jüngere ist 5 Jahre und hatte den letzten mit 4,5 Jahren. Beide sind gesunde und fitte Kinder und die Zäpfchen haben nicht geschadet.

von kati1976 am 18.05.2018, 22:10



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Wir haben die Zäpfchen auch hier, sie aber zum Glück bisher nicht gebraucht, obwohl beide Kinder schon mehrmals Kruppanfälle in der Nacht hatten. Unsere KiÄ hat uns für unsere Kinder gesagt, die Zäpfchen sind zu geben, wenn die Kinder keine Luft mehr bekommen und einfachere Sofortmaßnahmen wie kalte Frischluft und Inhalat nicht helfen. Für "leichtere" Anfälle haben wir auch einen Cortison-Inhalator, der hat bisher in Verbindung mit frischer, kalter Luft gereicht, so dass wir keine Zäpfchen nicht gebraucht haben. Wenn mein Kind nicht atmen kann, würde ich an deiner Stelle aber nicht drüber nachdenken und das Zäpfchen geben. Das Gefühl keine Luft mehr zu bekommen ist eines der furchtbarsten überhaupt. LG Lilly

Mitglied inaktiv - 18.05.2018, 22:21



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Kortison ist ein Stoff der vom Körper auch selbst produziert wird - Nachts sinkt der körpereigene Kortisonspiegel deswegen kommt Krupp auch allermeistens nachts. Bei kurzfristiger Gabe sind so gut wie keine Nebenwirkungen zu erwarten. Erst wenn man das Zeug länger nehmen muss dann hat man eher Probleme mit Nebenwirkungen. Rektal ist die Resorption eh nicht so gut von daher kann man schwer sagen wieviel da wirklich im Körper ankommt. Ist aber wie gesagt bei kurzfristiger Einnahme auch völlig egal.

Mitglied inaktiv - 18.05.2018, 22:24



Antwort auf: Noch eine Verständnisfrage zu Rectodelt

Hi! Da Du so verunsichert bist, dachte ich eine weitere Meinung tut Dir gut. Ich unterschreibe zu 100% bei allem, was Mimi schrieb. Dass Dein Kind keine Einziehungen und Zyanose hatte ist doch super. Vielleicht hätte eine Nichtbehandlung mit Kortison dazu geführt. Schließlich hat(te) er ja nicht “nur“ Krupp sondern zusätzlich noch eine obstruktive Bronchitis mit hohem Fieber, das ist ja kein lapidarer Schnupfen. Vielleicht hättet ihr die Nacht zuhause mit viel Ruhe, viel frischer Luft, einem Hub Salbutamol und kühlem Trinken auch ohne Rectodelt hinbekommen, aber ein Fehler war es sicher nicht. Klar sind die 100 mg ein ordentlicher “Schub“, allerdings wird es systemisch ganz anders verstoffwechselt als inhalativ und ist in kurzer Zeit auch wieder abgebaut. Kritisch sehe ich nur, wenn Eltern schon prophylaktisch Zäpfchen verabreichen beim kleinsten Infekt aus Sorge vor einem Kruppanfall und oder bereits bei einem minimalen Krupphusten gleich ein Zäpfchen schieben und das gleich mehrere Tage hintereinander und oder alle paar Wochen. Da gehen einige doch m.E. sehr großzügig damit um. Nach einiger Erfahrung mit Kortison - inhalativ wie auch systemisch - bin ich der Ansicht, dass es - gezielt und sinnvoll eingesetzt (wie in Eurem Fall) - sehr gut helfen kann und wir dankbar sein dürfen, dass es dieses Medikament gibt.

Mitglied inaktiv - 18.05.2018, 22:27



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