Beratungslehrer hat Verdacht auf Autismus

Dr. med. Andreas Busse Frage an Dr. med. Andreas Busse Kinderarzt
Antwortet von Samstag - Mittwoch

Frage: Beratungslehrer hat Verdacht auf Autismus

Guten Tag Herr Dr. Busse, die Klassenlehrerin meines Sohnes hat sich bereits mehrere Male mit mir in Verbindung gesetzt, weil er im Unterricht wenig bis gar nicht teilnimmt, abwesend, erschöpft, zerstreut und vergesslich wirkt - und auch tatsächlich viel vergisst. Hausaufgaben, Unterlagen, etc. Dies haben wohl mehrere Lehrer geäußert. Er ist in der 5. Klasse des Gymnasiums und trotz Gymnasiumsempfehlung sind seine Noten abgerutscht. Im "mündlich und Mitarbeit" bekommt er wohl überwiegend eine 4. Wir sollten deshalb mit dem Beratungslehrer sprechen und dort war ich dann mit meinem Sohn - er sollte dabei sein. Nun kommt meine eigentliche Frage: Er hat dort erwähnt, dass mein Sohn ja eigentlich sehr klug sei, ihn aber etwas blockiere. Und dass dies psychosomatisch sein könnte. Es hat mich bereits sehr gestört, dass er irgendein Wort mit "psycho..." in Gegenwart meines elfjährigen Sohnes erwähnt hat, weil ihn das sehr verunsichert hat, bis ich es ihm endlich erklären konnte. Ich habe dann natürlich sofort einen Termin beim Kinderarzt vereinbart, aber noch bevor dieser stattfinden konnte, hat der Beratungslehrer ihm so zwischendurch mal ein Formular fast schon in die Hand geworfen mit der Aufforderung, dies von mir unterzeichnen zu lassen. Es handelt sich dabei um die Einverständniserklärung zur "Beratung von Kindern und Jugendlichen mit Autismus-Spektrum-Störung und ASKO" und die Erlaubnis, mit verschiedenen Stellen sprechen zu dürfen. Ich bin sehr aufgebracht darüber, dass er ihm so kommentarlos so ein Formular gibt, so dass mein Sohn sich den ganzen Tag fragen musste, was wohl nicht mit ihm stimmt, dass er so ein Formular mit den Begriffen "Störung", Lehrer, Jugendamt, Sozialamt, Hausarzt, Kinderarzt, Kinderklinik, SPZ, KJPP, Ergotherapeut etc. erhält. Er war in großer Sorge über dieses Formular und ich stelle mir jetzt die Frage: ist es in Ordnung, dass ein Beratungslehrer so vorgeht? Hätte er den Brief nicht wenigstens verschließen müssen? Er hat doch auch Fürsorgepflicht und kann meinen Sohn nicht einfach so offen als Boten benutzen und verängstigen. Von meiner Überraschung möchte ich gar nicht sprechen. Auf diese Art und Weise von so einem Verdacht zu erfahren, war auch nicht gerade schön. Ist diese Vorgehensweise üblich? Ich danke Ihnen im Voraus und verbleibe mit vielen Grüßen    

von Maxxi24 am 23.01.2024, 16:39



Antwort auf: Beratungslehrer hat Verdacht auf Autismus

Liebe M., über das Vorgehen des "Beratungslehrers" bin ich auch ziemlich entsetzt, vor allem weil Ihr Sohn so völlig unnötig verunsichert wurde. Natürlich sollte man die Probleme in der Schule ernst nehmen, ein Kind ohne ausführlich kinder-. und jugendärztliche Untersuchung in eine Schublade zu schieben, geht aber gar nicht. Ich hoffe, Sie konnten das für Ihren Sohn entschärfen und vertrauen bitte Ihrem Kinder- und Jugendarzt, der Ihren Sohn ja kennt und die beste Anlaufstelle ist. Alles Gute!

von Dr. med. Andreas Busse am 23.01.2024



Antwort auf: Beratungslehrer hat Verdacht auf Autismus

Vielen Dank für Ihre rasche und freundliche Antwort. Ich werde es ausführlich mit unserem Kinderarzt besprechen.

von Maxxi24 am 24.01.2024, 12:35



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