Frage: wie verbessere ich den Nachtschlaf?

Liebe Frau Höfel, Ich habe eine Frage bezüglich des Schlafverhaltens unserer 6,5 Monate alten Tochter. Sie war bisher nie eine hervorragende Schläferin. Sie schläft in ihrem Beistellbett direkt an unserem und schafft es abends auch alleine einzuschlafen. Wir bleiben im Raum und streichen ihr dabei ab und zu über den Kopf oder flüstern leise. Das klappt sehr gut. Allerdings braucht sie einen Schnulli. Wir versuchen den Tag gut zu strukturieren, regelmässige Mahlzeiten (auch die Beikost nimmt sie sehr gut an), Spielzeiten, Abendritual etc. Mit 2-4 Monaten schaffte sie in manchen Nächten sogar bis zu 5 Std am Stück zu schlafen und wollte nur 2x was trinken (vollgestillt) und schlief sofort weiter, wurde jedoch eingepuckt. Unruhiger wurde es als sie sich das Pucken nicht mehr gefallen liess. Hinzu kam, dass sie ab und zu den Schnulli verlor und ihn dann vermisste. Mit knapp 4 Monaten konnte sie sich Drehen und hat dies im Halbschlaf immer wieder praktiziert und dann auf dem Bauch geweint, weil ihr die Position nicht gefiel. Trotz Schlafsack schafft sie das Drehen ohne Probleme. Seit Kurzem kann sie Robben, was ebenfalls die Nächte unruhiger werden lässt. Ebenfalls gab es eine Phase in der sie in kurzen Abständen immer wieder geweint hat, sich nur mit kurzem Nuckeln an der Brust beruhigen lies ohne dabei wirklich zu trinken. Wir beobachten, dass sie nachts zunächst mit dem Kopf hin und her dreht, sich anfängt die Augen zu reiben und sich durch das Fuchteln ihrer Arme aufweckt. Wir geben ihr schon ein Tuch in die Hände, weil wir manchmal meinen ihr fehle etwas zum Halten, hilft aber eigentlich auch nicht wirklich. All diese Dinge zusammen sorgen nun dafür, dass sie z.T. alle 30min-stündlich meckert oder weint. Dies geschieht jedoch im Halbschlaf. Ich stecke dann also den Schnulli wieder rein, drehe sie zurück oder stille sie, je nachdem. Sie ist tagsüber im Grunde ein fröhliches, aber auch temperamentvolles Baby. Wenn die Nächte jedoch sehr unruhig sind ist sie natürlich den Tag über müde und quengelig. Einen Fehler, den wir womöglich machen ist, dass sie tagsüber nur einschläft wenn wir sie 5Min im Kinderwagen schieben und sie dabei nicht alleine in den Schlaf finden muss. Sie schläft meistens 3x tagsüber, morgens ca. 1,5Std, mittags und nachmittags zwischen 30min-1Std. Haben Sie eventuell noch einen Rat oder Tipp für uns was wir versuchen können? Nach mehreren Monaten mit maximal 2 Std Schlaf am Stück wäre ich über jede Idee sehr dankbar. Natürlich versuchen mein Partner und ich uns abzuwechseln, aber wenn ich sie aus dem Nebenzimmer weinen höre, bewahre ich auch nicht wirklich die Ruhe um friedlich weiter zu schlafen. Herzliche Grüsse Sandra

von Sandralala am 31.05.2012, 10:43



Antwort auf: wie verbessere ich den Nachtschlaf?

Liebe Sandra, Ihr Kind benimmt sich wie ein 6 1/2 Monate altes Kind - Ihre Erwartungshaltung ist ein Jahr weiter! Kinder werden nachts wach - manchmal bis weit ins zweite Lebensjahr hinein! Ob Sie es jetzt Hunger (nach Nahrung oder Körperkontakt) oder Nähebedürfnis (Überprüfen, ob kind sich in Sicherheit wiegen kannn) nennen, ist dabei belanglos. Wichtig ist, dass Mama (mit Nahrung, Geruch, Stimme) da ist und Sicherheit vermittelt. Es gibt KEINEN festen Zeitpunkt ab dem ein Baby durchschläft - auch wenn es schon so war und andere Mütter oder Bücher es immer verkaufen wollen! Auch Breimahlzeiten helfen nicht beim Durchschlafen! "Studien und die Erfahrung von unzähligen Eltern haben eindeutig gezeigt, dass das nächtliche Aufwachen, das ab etwa vier bis sechs Monaten nachts wieder vermehrt auftritt, entwicklungsbedingt ist. Die Kinder beginnen um diesen Zeitraum die Welt sehr konkret zu erleben. Sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen, dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ... Es gibt jedenfalls genügend Gründe dafür, dass das Kind unausgeglichen ist und nachts häufiger aufwacht. Es bleibt also nichts zu tun, als gelassen zu bleiben. Und der Kinderwagen ist kein Fehler, sondern Hilfe! Liebe GRüße Martina Höfel

von Martina Höfel am 01.06.2012