hallo frau höfel,
ich würde gerne solange wie möglich voll stillen, da mein sohn (13 wochen) wahrscheinlich neurodermitis hat. aber wie lange ist das genau? in der literatur wird mal von 5 vollen monaten und dann beginn mit 2-3 löffelchen mittagsbrei, der dann am ende des 6. monates eine volle milchmahlzeit ersetzt oder auch von 6 vollen monaten u. dann sukzessive breieinführung gesprochen. wann genau sind denn dann die eisenvoräte des kindes erschöpft?
und wie zählt man 6 monate: 24 wochen oder 1 monat=1 kalendermonat?
viele grüße
toni
Mitglied inaktiv - 23.06.2006, 12:18
Antwort auf:
voll stillen
Liebe Toni,
das mit der Rechnerei ist so eine Sache. Zu Anfang rechnet man in Tagen und dann in Wochen - später in Kalendermonaten (z.B. vom 5.2.-5.8. = 6 Monate). Bis dahin sind die Kinder nämlich so groß, dass es nicht mehr auf einen Tag ankommt.
Zur Beikost:
bevor Sie mit Beikost anfangen, sollten Sie schauen, ob Ihr Kind die typischen "Ich bin bereit für Beikost"-Zeichen aufweist. Geben Sie Ihrem Kind diese Zeit!
"Dein Baby ist bereit für Beikost, wenn es die folgenden Anzeichen zu erkennen gibt:
o es ist in der Lage alleine aufrecht zu sitzen,
o der Zungenstoßreflex, durch den das Baby feste Nahrung automatisch wieder aus dem Mund herausschiebt, hat sich abgeschwächt,
o es zeigt Bereitschaft zum Kauen,
o es kann selbstständig Nahrung aufnehmen und in den Mund stecken,
o es zeigt ein gesteigertes Stillbedürfnis, das sich nicht mit einer Erkrankung, dem Zahnen oder einer Veränderung in seiner Umgebung oder in seinem Tagesablauf in Verbindung bringen lässt.
In den meisten Fällen ist dies etwa mit einem halben Jahr der Fall, manche Babys (eher wenige) sind schon früher so weit, andere (eher mehr) brauchen noch etwas länger. Muttermilch reicht in fast allen Fällen als alleinige Nahrung für das gesamte erste halbe Jahr (und auch noch darüber hinaus). Die zu frühe Einführung der Beikost hat keine Vorteile, aber viele Nachteile. Die zu frühe Einführung der Beikost belastet das Verdauungssystem und die Nieren des Babys und fördert das Allergierisiko. Deshalb sollten die oben genannten Punkte wirklich erfüllt sein, ehe mit Beikost begonnen wird.
Die Einführung der Beikost sollte langsam erfolgen. Es ist am günstigsten mit einem Nahrungsmittel zu beginnen, zunächst nur eine geringe Menge anzubieten (jeweils nur mit ein paar Löffeln beginnen) und diese dann langsam zu steigern. Am Anfang sollte nur eine neue Nahrung, ein oder zweimal am Tag gegeben werden und etwa eine Woche gewartet werden, bevor wieder etwas Neues angeboten wird. (Also nur Karotte, nur Kartoffel, nur Banane, nur geriebener Apfel usw.).
Der Sinn dieser Vorgehensweise ist folgender: Falls sich eine allergische Reaktion zeigt, kann man auf diese Art leichter feststellen, was sie verursacht hat. Auch wenn das Risiko einer allergischen Reaktion nach dem ersten halben Jahr nicht mehr so groß ist, besteht die Möglichkeit dass eine Speise eine allergische Reaktion auslöst (Ausschlag, Durchfall, Erbrechen). Wurde immer nur ein neues Nahrungsmittel eingeführt, dann lässt sich leichter feststellen, welches Nahrungsmittel nicht vertragen wurde. Die betreffende Speise sollte dann aus dem Speiseplan gestrichen und erst zu einem späteren Zeitpunkt wieder angeboten werden. Bereits eingeführte Nahrungsmittel, die gut vertragen werden, können miteinander gemischt werden.
Die Empfehlung lautet also nicht strikt erst eine komplette Mahlzeit vollständig zu ersetzen, ehe die nächste Mahlzeit ersetzt wird, sondern erst etwa eine Woche abwarten, ehe ein neues Nahrungsmittel eingeführt wird und die Beikost als Ergänzung und nicht als Ersatz für die Muttermilch betrachten. Daher gibt es auch keine festgelegte Zahl für die Stillmahlzeiten, sondern das Kind kann weiterhin nach Bedarf gestillt werden.
Ohnehin sollte der Begriff BEI-Kost wörtlich verstanden werden, es ist ergänzende Kost, die die Muttermilch nicht ersetzen, sondern ergänzen soll. Sollte die Muttermilch durch die Beikost ersetzt werden, würde es ANSTATT-Kost heißen. Wird in Zusammenhang mit der Beikostmahlzeit gestillt, kann das Kind außerdem einige Nährstoffe aus der Beikost besser aufnehmen und verwerten.
Im ersten Lebensjahr braucht ein Baby noch keine reichhaltige Speisekarte mit viel Abwechslung, weniger ist hier mehr, insbesondere, wenn das Kind allergiegefährdet ist. Künstliche Säuglingsnahrung ist nicht zwingend notwendig, es kann so lange gestillt werden, bis das Kind so weit ist, dass es "normale" Milch bekommen kann."
So super hat es Biggi Welter geschrieben, deshalb habe ich es bei Ihr kopiert!"
Liebe Grüße
Martina Höfel
von
Martina Höfel
am 25.06.2006
Antwort auf:
voll stillen
nein 1 monat ist ein kalendermonat, 5 vollendete monate sind 6 monate, also ist er dann ca. 27 oder 28 wochen alt.
mit dem brei, kann ich dir nicht weiterhelfen, es gibt uviele meinungen. möchte dich nicht weiterirritieren.
lg Anett
Mitglied inaktiv - 23.06.2006, 12:30
Antwort auf:
voll stillen
Gestillt werden soll volle 6 Monate, erst dann KANN mit dem Brei begonnen werden. Ich habe das kann hier extra gross geschrieben, um zu betonen, dass es keinesfalls ein Muss ist. Es heisst also nicht, dass dein Kind dann nicht mehr genug bekommt. Das ist von Kind zu Kind unterschiedlich und es gibt kein Patentrezept, wie lange Stillen genau richtig ist.
Beobachte dein Kind, wenn die Sechs Monate um sind. Wirkt es immer noch satt und ausgeglichen? Dann kannst du ruhig noch etwas stillen und dir Zeit mit der Einfuehrung vom Brei lassen. Isst es dir aber mindestens mit den Augen dann bereits alles vom Loeffel, zeigt es dir, dass es auch "richtig" Essen moechte und du solltest langsam mit der Beikost anfangen.
Am Anfang - wie schon von dir geschrieben - vielleicht 2-3 Loeffel. Dann langsam steigern, dass kann je nach Kind zwischen einer Woche und auch mal vier oder fuenf Wochen dauern, bis eine Mahlzeit "vollstaendig" ist, aber deshalb heisst es ja auch BEIkost.
Viele Gruesse,
Kira
Mitglied inaktiv - 24.06.2006, 21:25
Antwort auf:
voll stillen
Hallo!
Vielleicht schaust du dir mal das Büchlein: B(r)eikost und Fingerfood ab dem 6. Lebensmonat von Gabi Eugster an. Hat mir sehr geholfen! Meine Kleine ist jetzt 7 Monate alt und will von B(r)eikost noch nichts wissen ... Aber jetzt weiß ich, dass ich mir keinen Stress machen muß und darf deswegen ;-)
Alles Gute
Betty
Mitglied inaktiv - 26.06.2006, 20:35