Hallo zusammen
Meine Tochter ist 14 Tage alt und ich stille.
Bei einer Mahlzeit abends muss ich zufüttern , da sie abends sehr oft nach der Brust verlangt und meine Brustwarzen das nur bedingt mitmachen .
Ich habe Neurodermitis und sie sind sehr empfindlich .
Viel Blut kommt zum Glück nicht mehr , seit ich eine Stillberatung aufgesucht habe. ( meine Hebamme sagte immer ich lege richtig an , was aber nicht der Fall war.)
Sie trinkt circa 20 min je Seite und immer beide Seiten.
Die Hebamme sagt ich soll nach maximal 15 min je Seite aufhören.
Sie meldet sich alle 3 Stunden manchmal auch 2 1/2 oder 4 Std .
Nachts schläft sie nach dem stillen oft ein , sobald ich sie weglege wird sie wach und macht Suchbewegungen .
Lege ich sie nochmal an für ein paar Minuten , passiert danach dasselbe.
Dann dauert es oft 1 Std und länger bis sie einschläft.
Ist sie wohl nicht richtig satt ?
Zugenommen hat sie seit wir zu Hause sind sehr gut und viel .
Sie wird dann zunehmend unruhiger und beruhigt sich irgendwann auf dem Arm .
Meine Hebamme sagt ich solle sie nach dem stillen ins Bett legen und ignorieren , damit sie lernt alleine einzuschlafen , das klappt natürlich nicht bzw fühlt es sich auch komisch an.
Habt ihr ein paar tipps für mich ?
Mein Sohn ist knappe 2 Jahre und hat noch keinen Kita Platz , dadurch kann ich mich tagsüber auch schlecht ausruhen.
Ist das Verhalten meiner Tochter ganz normal ? Bei der Hebamme klingt es nicht so und meine Freundinnen berichten auch immer dass ihre Kinder beim stillen Ein und bis zur nächsten Mahlzeit weiterschlafen.
Mein Sohn war ein Kind das sehr viel geschrien hat und daher war der Alltag mit ihm komplett anders ...
Über einen Rat würde ich mich sehr freuen .
LG
von
Janina0176
am 13.11.2017, 12:24
Antwort auf:
Stillen u schlafen ok ?
Liebe Janina,
Polygon hat es sehr schön beschrieben.
Da bleibt mit fast nur noch der Standardtext - vor allem um klarzustellen, dass man ein Kind im Alter von 14 Tagen bitte auf keinen Fall ignoriert!
Mal ehrlich: was würden Sie sagen, wenn Ihr Mann sagen würde. Deine Kuschelei mit mir ist nach wissenschaftlichen Erkenntnissen nicht nötig. Du musst lernen alleine (ein)zuschlafen. Sie würden Ihrem Mann einen Vogel zeigen!!!!! Ihr Kind ist aber erst zwei Wochen alt!
Der Tipp kann nur heißen: tragen, tragen, tragen und da sein und gelassen bleiben! Notfalls abends das Kind mit auf die Couch nehmen.
Wenn Sie nach New York ziehen, dann würden Sie sich zu Anfang völlig unsicher fühlen (Angst haben, heulen, sich ungerecht behandelt fühlen), wenn Sie sich nach 3 Wochen auf einmal irgendwo in der Stadt wiederfinden würden! Klar, Sie würden sich dann umschauen und gucken, ob Sie irgendetwas wiedererkennen - Ihr Kind kann das nicht, denn es kann nur einen kurzen Radius scharf sehen! Da gilt: aus dem Auge - aus dem Sinn - Verlassensein!
Und Sie würden in New York nach dem Weg fragen - Ihr Kind kann das nicht - es weiß gar nicht, was ein Weg ist!
Ihr Kind schläft auf dem Arm (in Sicherheit) oder vom Schaukeln des Kinderwagens (bekannte Bewegung) ein und wacht im Bett auf - da würde ich auch schreien! Ihr Kind ist irritiert.
Irritiert, weil es auf dem Arm einschläft, aber an einer anderen Stelle wieder aufwacht! Das Kind weiß nämlich nicht, dass Sie es dort abgelegt haben!
Wenn Sie vor dem Fernseher einschlafen und im Bett aufwachen, dann wissen Sie, dass Ihr Mann so nett war........Ihr Kind kann das nicht einordnen.
Deshalb fühlt es sich im Moment auf Ihrem Arm am wohlsten und das ist gut (und völlig normal) so!
Sicher können Sie sich noch erinnern wie es war als Sie Ihren Freund/ Ihren Mann kennengelernt haben! Da war schmusen, anschauen, knuddeln, knutschen, "zusammenkleben" angesagt - am liebsten hätte man sich doch überhaupt nicht losgelassen, oder?
Und so geht es im Moment Ihrem Kind! Ihr Kind war 9 Monate im Bauch - und da herrscht eine wahnsinnige Geräuschkulisse, da ist richtig Krach! Diesen "Krach" inform von Herzschlag und Darmgeräuschen sucht Ihr KInd, um sich in Sicherheit zu wiegen, deshalb ist Tragen angesagt.
Fiel vielleicht das Wort verwöhnen? Fragen Sie doch mal die anderen Leute, ob sie gerne verwöhnt werden!
Ein paar Beispiele (ohne Ansehen der Person):
Mag Ihr Freund es, wenn man ihn verwöhnt? Ein paar Schnittchen für die Kumpels und ihn beim Fernseh-Fußball-Abend? Abends eine warme Mahlzeit? Rücken eincremen nach dem Baden? Das Bier holen, obwohl er selber gehen kann? Kuscheln vorm Fernseher? DAS ist Verwöhnen!
Mag Ihre (Schwieger)mutter es, wenn Sie Ihr aufmerksam zuhören? Wenn Sie Ihr zum Kaffee den Tisch nett richten? Mal eine kleine Aufmerksamkeit und sei es nur das Bemerken der neuen Frisur? DAS ist verwöhnen!
Mag Ihre Nachbarin es, wenn Sie die Tageszeitung von unten mit hochbringen etc....... usw.!
Fragen Sie Ihren Mann, wie es ihm gehen würde, wenn er von der Arbeit käme (nachdem er sich über die Kollegen geärgert hat und der Tag sowieso mies war) und Sie würden ihm einen großen Stopfen in den Mund schieben und ihn hin und her wiegen und ihm sagen: Schscht, ist alles gut! Schlaf ein bisschen......... oder geh nach nebenan und brüll da vor Dich hin! *grins*
Oder wenn Ihre (Schwieger)mutter das Neueste erzählen will und Sie hören gar nicht hin, sondern telefonieren mit der Freundin!
Kollegin Andrea hat es einmal ganz treffend ausgedrückt:
"Verwöhnen" hat in Deutschland leider, speziell wenn es um Kinder geht, einen unguten Beigeschmack. Dabei wünscht sich doch eigentlich jeder, "verwöhnt" zu werden, denn in Wirklichkeit ist das ja nichts anderes als besonders umsorgt werden, jeden Wunsch von den Augen abgelesen zu bekommen, einfach das Gefühl, etwas Besonderes zu sein. In diesem Sinne "verwöhnst" Du Dein Kind, und das braucht es auch und es ist richtig, was Du tust.
Was die "anderen Seiten" betrifft, die davor warnen (woher wissen die eigentlich um Deinen Tagesablauf?): sie meinen "verziehen", d.h. maßlosen Wünschen nachgeben, unsinnige Dinge erlauben etc. und ist etwas ganz anderes.
Genieße die kostbare Zeit mit Deinem Neugeborenen, "verwöhne" es nach Strich und Faden und laß Dich aber auch selber verwöhnen (Du bist ja auch noch im Wochenbett!). Es wird sich ganz sicher im Laufe der Zeit ein Familienrhythmus ergeben, der allen Beteiligten gerecht wird. Alles Gute!"
Hier noch ein Brief einer anderen Forums-Nutzerin
"es gibt solche Babys, meiner war auch so einer. Ich habe mir das Buch „Das 24-Stunden-Baby" von Dr. William Sears zugelegt - hier stehen so manche hilfreiche Erklärungen und auch Tipps.
Zusammenfassend kann man sagen: das Einzige was hilft sind TRAGEN und/oder STILLEN und das rund um die Uhr und es ist das Beste was Du für Dein Baby tun kannst. Keine Bange, Du verwöhnst Dein Baby damit nicht, Du erfüllst nur seine existentiellen Bedürfnisse.
(Ich habe mal den schlauen Satz gelesen ..."und glauben Sie nicht, dass Sie ihrem Baby damit irgendeine besondere Gunst erweisen. Getragen und Gestillt zu werden ist für ihn lediglich der Normalzustand."
Nachdem ich das begriffen hatte wurde mein Leben einfacher. (Auch wenn das Tragen selbst natürlich anstrengend war)
Unser Sohn wurde die ersten 3 Monate seines Leben quasi nicht mehr abgelegt, sondern er schlief und wachte nur in meinen Armen - und wenn ich zu müde wurde, übernahmen ihn andere hilfreiche Hände. Ein Freundin hat das mal folgendermaßen genannt - "Euer Sohn schläft nur auf Körpern, grins).
Nachdem er jedenfalls begriffen hatte, dass er sich felsenfest darauf verlassen kann wurde er fast schlagartig zufrieden.
Heute mit 11 Monaten ist er ein heiteres, gelassenes Baby, dass sich sicher sein kann, dass wir alles versuchen, seine Bedürfnisse zu erfüllen und damit in sich selbst ruht.
Ich kann Euch nur wünschen, dass Ihr Euren Weg findet,
LG Joshi"
Bleiben Sie gelassen und tragen Sie Ihr Kind - das gibt ihm soviel Sicherheit.
Ein gut gebundenes Kind wird im Leben immer sicher sein. Aber um dieses "gut-gebunden-sein" zu erreichen bedarf es Jahre! Jahre, in denen dem Kind immer wieder signalisiert wird: ja, ich bin da! Ja, hier bist Du sicher! Ja, komm her, egal, was Du hast!
Dann kann ein Kind sich der Welt zuwenden.
Was wir immer vergessen: unsere Kinder sind noch nicht fertig, wenn sie geboren werden. Unsere Schwangerschaft ist zu kurz! Wir müßten ca. 2 Jahre schwanger sein, damit unsere Kinder sich alleine ernähren könnten (also Essen greifen und essen), kurz nach der Geburt aufstehen und loslaufen könnten (Gefahr entrinnen) und in kürzester Zeit kommunizieren könnten."
Ihr Sohn lebt nach seinen Bedürfnissen!
Wünschen wir uns das nicht alle? Nach unseren Bedürfnissen leben? Wir können das nicht mehr - rundherum Zwänge. Lassen Sie Ihrem Sohn diese Zeit der Bedürfnisorientierung.
Es ändert sich von selbst. Und nein, Sie machen nichts falsch! Im Gegenteil.
Liebe Grüße
Martina Höfel
von
Martina Höfel
am 14.11.2017
Antwort auf:
Stillen u schlafen ok ?
Mein sohn hat das gleiche gemacht wie deine tochter und zwar fast ein jahr lang. Es ist vollkommen normal! So wie es kinder gibt, die nach dem stillen ein- und bis zum nächsten stillen durchschlafen, gibt es eben auch solche kinder, die das nicht tun. Ich bin keine expertin und kann daher auch nicht beurteilen, was bei euch der fall ist. Ich kann dir nur sagen, dass es bei uns definitiv kein hunger war, sondern das Bedürfnis nach nähe und saugen. Er hat nie den schnuller nehmen wollen und hat sein saugbedürfnis komplett über meine brust gestillt. Am anfang habe ich auch schreckliche schmerzen gehabt und habe ihn nur so lange gestillt, wie es mir möglich war, denn man kann sich ja nicht komplett kaputt machen für die kleinen, selbst wenn man sie mehr als alles andere liebt. Ich habe ihn dann immer versucht wenigstens die nähe zu geben oder manchmal hat er an meinem kleinen kinder (fingerkupper nach oben) genuckelt und ist eingeschlafen. Es war sehr anstrengend in dieser zeit, aber dann hatten sich meine Brustwarzen gewöhnt und ich konnte ihn problemlos stundenlang nuckeln lassen, ohne das es mir schmerzte. Von da an wurde vieles leichter. Er schlief eh nur neben mir und konnte dann einfach an der brust nuckeln und ich schlafen. Er stoppte sich dann einfach und ich schlief. Wenn er nur so nuckelte ohne wirklich hunger zu haben, rette das meinen milchfluss auch nie an. Ich hatte nie einen stau oder eine mastitis oder sonstige probleme.
Außerdem ist es glaube ich wirklich selten, dass du zu wenig milch produzierst. Der körper passt sich normalerweise den bedürfnissen an und erst das zufüttern führt zu solchen problemen. Finde es auch wirklich erschreckend, dass dir die Hebamme rät, ein 2 wochen altes einziges baby weg zu legen und zu ignorieren! Mit 2 wochen müssen die kleinen nicht lernen alleine zu schlafen! Das ist furchtbar! Wichtig ist aber auch, dass du schlaf kriegst! Gib die kleine deinem mann, wenn du nicht mehr kannst und schlaf ein paar stunden, aber lass sie nicht einfach irgendwo liegen.
Mein sohn hat ein jahr lang nur neben mir geschlafen, wenn überhaupt. Es war sehr, sehr anstrengend! Aber die Geduld und liebe hat sich bezahlt gemacht! Ab ca 14 monaten schläft er problemlos in seinem bett, schläft alleine ein, wenn wir ihn hinlegen und auch durch.
Alles gute euch!
von
Polygon
am 13.11.2017, 15:56
Antwort auf:
Stillen u schlafen ok ?
*er stillte sich dann selber und ich schlief
*regte das meinen milchfluss nie an
von
Polygon
am 13.11.2017, 15:58