Frage: Nächtliches Stillen

Hallo Finn ist jetzt 1/2 Jahr alt. Ich stille voll. Momentan kommt er nachts alle 2 Stunden. Nun habe ich folgenden Artikel gefunden und würde gerne Ihre Meinung dazu hören: Nach dem 4. Monat kann man bei gesunden Kindern mit dem "Durchschlaftraining" beginnen, denn sie brauchen nachts eigentlich keine Nahrung mehr. Die letzte Mahlzeit sollte nicht vor 20 Uhr gefüttert werden (möglicherweise die Nachmittagsmahlzeit entsprechend umorganisieren). Hierzu füttern Sie das Folgemilch-Fläschchen oder eine Portion Milchbrei. Als praktische Zwischenlösung hat sich auch die Kombination aus einer halben Portion Milchbrei und einer halben Flasche Folgemilch erwiesen. Die nächste Mahlzeit folgt nach 8 - 9 Stunden. Wenn das Baby sich zwischendurch meldet, bekommt es ungesüßten Tee/abgekochtes Wasser oder den Beruhigungssauger, jedoch keine Nahrung. Wichtig: Nachts nicht stillen - das wirkt wie eine Belohnung fürs Aufwachen. Tipp: Stellen Sie abends einen Stuhl neben das Kinderbettchen und bereiten Sie Teefläschchen und Beruhigungssauger vor. Wenn sich das Kleine meldet, sollte es nicht angesprochen oder aus dem Bettchen genommen werden. Bitte kein Licht machen und in der Nacht nicht wickeln. Wenn Ihr Baby durchschlafen soll, hilft nur liebevolle Konsequenz. Stimmt es, dass Babys in dem Alter nachts keinerlei Nahrung mehr brauchen und ich dann auf Tee ausweichen kann? Dann könnte nämlich auch mal mein Partner nachts aufstehen. Bin momentan ziemlich fertig von der nächtlichen Prozedur, zumal Finn meistens nachts nur max. 5 Minuten trinkt... Das kann doch kein richtiger Hunger sein!? Grüße

Mitglied inaktiv - 13.01.2009, 08:30



Antwort auf: Nächtliches Stillen

Liebe Annastasia, ich mußte mich erstmal 10 Minuten abreagieren, bevor ich Ihnen antworten konnte! Es ist uns bekannt, dass Milchfirmen immer wieder versuchen, den WHO-Kodex (dort hat man sich verpflichtet, das Stillen zu fördern!) zu unterlaufen - und dort passiert das Unterlaufen ganz massiv! Die WHO empfiehlt MINDESTENS 6 Monate alle Mahlzeiten zu stillen. Das Kind signalisiert, wann es nachts keine Nahrung mehr braucht - es schläft dann einfach durch! Dass Kinder weniger tief schlafen, wenn Sie Muttermilch bekommen, hat seinen Sinn! Es schützt vorm plötzlichen Kindstod! Und mal ganz ehrlich: schieben Sie Ihren Hunger bis zum nächsten Morgen, nur weil es 20 Uhr durch ist? Aber ein Kind, welches gut gedeihen und sein Gewicht bis zum 1 Lebensjahr verdreifachen soll, soll nachts darben und mit Tee abgespeist werden? Alleine das Gehirn verbraucht wahnsinnige Kalorien - und gerade das arbeitet nachts auf Hochtouren. In einer Sache kann ich dem Artikel zustimmen - nachts nicht wickeln (es sei denn, das große Geschäft wurde erledigt). Anderes finde ich geradezu schlimm: nicht sprechen. Stellen Sie sich vor, Sie bitten Ihren Mann um etwas und er macht und tut, ohne ein Wort mit Ihnen zu reden! Ich garantiere, dabei werden Sie wahnsinnig! Und Ihr Kind lebt von dieser Ansprache! Es hat im frühen Mittelalter mal ein Experiment gegeben. Dabei sind 100 Babies (genaue Zahl ist mir entfallen) perfekt versorgt worden - mit Essen und Körperpflege. Aber niemand hat mit Ihnen gesprochen oder geschmust. Sie sind alle in kürzester Zeit gestorben. Zu Ihren Fragen: der Artikel sagt nicht, dass Kinder nachts keine Nahrung mehr brauchen. Er drückt sich sehr wage aus. Man "kann" und "braucht eigentlich" (das fordert doch geradezu ein "aber eigentlich doch" heraus. Eben weil Kinder unterschiedlich sind. Die, die keine Nahrung mehr brauchen, die schlafen durch!). Der Artikel sagt: bitte alle guten Sachen von unserer Firma füttern - nicht stillen! Fläschchen machen, neben dem Bett sitzen (rausnehmen ist ja nicht!!!) und die Flasche halten bis sie leer ist - das dauert länger als 5 Minuten stillen im Liegen, in denen Ihr Kind effektiv trinkt und dadurch mehr Wasser aufnimmt, als wenn er die gleiche Menge Tee trinkt! Schaffen Sie sich tagsüber Entlastung: Schicken Sie Ihren Mann mit Kind auf einen langen Spaziergang und Sie gehen sofort auf die Couch. Keine Hausarbeit machen! Liebe GRüße Martina Höfel

von Martina Höfel am 13.01.2009



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