Hallo Frau Höfel,
Mein 5 Monate alter Sohn (21 +6) hat, seit er 16,5 Wochen ist, Probleme beim Einschlafen bzw. allgemein eher nachts.
An sein Einschlafritual halte ich mich natürlich.
Einschlafen klappt zunächst ganz gut, ich bleibe ne halbe bis 3/4 Stunde bei ihm, mache den \\"schlaffe Arme\\" Test und gehe dann aus dem Zimmer.
Nun das Problem: Er wacht dann im 5-10 Minuten Takt auf, teilweise 10 mal in einer Stunde. Schnulli reicht oft dann ist er wieder weg.
Momentan schläft er bei mir im Bett, weil das die ganze Nacht so geht DENN er reibt sich permanent die Augen, dreht den Kopf hin und her oder kratzt sich mal am Kopf. Wird natürlich wach.. Dann muss ich die Hände festhalten und den Schnulli. Pucken ist nichts für ihn. Selten findet er mal länger in den Tiefschlaf, ich finde er ist nun nachts wacher auch beim Flasche geben. Das Phänomen tritt auch in seinem Bett auf, nur ist es mir zu anstrengend und kann so etwas schlafen wenn er neben mir liegt. Auf dem Arm schläft er auch nicht anders, auch nicht wenn er bei uns Im Wohnzimmer schläft.
Habe bereits einige globuli probiert, haben aber nicht geholfen, nun hoffe ich dass es noch immer der Wachstumsschub sein könnte.. Seit nun 5 1/2 Wochen. Tagsüber ist es nicht ganz so schlimm. Das hat er auch, wenn wir tags gemütlich zu Hause sind, ohne viele neue Reize.
Vielen Dank
Und liebe Grüße
von
SariSzara
am 03.02.2019, 12:55
Antwort auf:
Baby 5 Monate, wacht oft auf, Wachstumsschub?
Liebe SariSzara,
Schlafen ist abhängig von der Gehirnreife. Allerdings müssen dafür viele Rädchen ineinandergreifen, bis das funktioniert. Fachmännisch ausgedrückt: Der Tag-Nachtrhythmus oder der circadiane Rhythmus wird im Gehirn festgelegt und zwar nach der individuellen Uhr im Nucleus suprachiasmaticus. Der bedient die Zirbeldrüse und löst dort die Ausschüttung von Melatonin aus. Und dann kann man schlafen.
Kinder werden nachts wach - manchmal bis weit ins zweite Lebensjahr hinein! Ob Sie es jetzt Hunger (nach Nahrung oder Körperkontakt) oder Nähebedürfnis (Überprüfen, ob kind sich in Sicherheit wiegen kann) nennen, ist dabei belanglos. Wichtig ist, dass Mama – oder Papa (mit Nahrung, Geruch, Stimme) da ist und Sicherheit vermittelt.
Es gibt KEINEN festen Zeitpunkt ab dem ein Baby durchschläft - auch wenn es schon so war und andere Mütter oder Bücher es immer verkaufen wollen!
"Studien und die Erfahrung von unzähligen Eltern haben eindeutig gezeigt, dass das nächtliche Aufwachen, das ab etwa vier bis sechs Monaten nachts wieder vermehrt auftritt, entwicklungsbedingt ist.
Die Kinder beginnen um diesen Zeitraum die Welt sehr konkret zu erleben. Sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen (!), dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ... Es gibt jedenfalls genügend Gründe dafür, dass das Kind unausgeglichen ist und nachts häufiger aufwacht.
Liebe Grüße
Martina Höfel
von
Martina Höfel
am 03.02.2019