Warum hat sie kein Vertrauen in mich/uns? (lang,sorry)

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: Warum hat sie kein Vertrauen in mich/uns? (lang,sorry)

Mein Problem mit unserer Tochter (6) geht weit in ihre Vegangenheit zurück und taucht immer mal wieder auf. Ich verstehe es einfach nicht.... Schon immer, war unsere Tochter sehr empfindlich, wenn es um ihren Körper ging. Ich erinnere mich, wie schlimm es war als ich ihr als Kleinkind (2) die Fußnägel schneiden wollte. Es war immer eine sehr furchtbare Situation. Sie hatte immer solche Angst, dass es regelrecht zu einem Kampf wurde. Ich habe es dann immer so weit wie möglich herausgeschoben aber irgendwann musste es ja doch passieren.Mein Mann musste sie dann ablenken, was meistens nicht geklappt hat oder sie letztendlich dann wirklich festhalten... Ich habe sie vorher nie -aus Versehen- geschnitten, oder so. Das gleiche Spiel beim Haare schneiden oder wenn ich ihr im Popo Fieber messen musste (das hat sich bis heute nicht geändert) und bei sämtlichen Arztbesuchen (von Impfungen brauchen wir gar nicht sprechen). Jetzt hatten wir gestern wieder so eine Situation. Es ging um die Ohrringe, die sie seit ein paar Monaten hat. Sie selbst wollte, dass ich ihr andere Ohrringe reinmache aber als ich dann die alten Ohrringe rausmachen wollte, hatte sie wieder solche Angst, dass ich nicht mal ihre Ohren anfassen konnte. Sie hat dann mit sich selbst sooo gekämpft....sie wollte andere Ohrringe, hatte aber grosse Angst, das es weh tut.Sie hat geweint, wie ein Schlosshund. Ich konnte sie nicht beruhigen und auch nicht überzeugen, dass der Wechsel überhaupt nicht weh tut.Alle Angebote, erstmal nur einen Ohrring zu wechseln oder gar nur rauszunehmen konnte sie nicht eingehen. Als aber damals der erste Wechsel von medizinischen Ohrringen zu normalen beim Juwelier stattfand und es die Verkäuferin gemacht hat, hat sie nicht mal mit der Wimper gezuckt(wie auch beim Stechen selbst) Um doch nochmal auf die Impfungen zurück zu kommen: Vor ein paar Tagen habe ich einen Termin beim Kiarzt gemacht, wegen einer Impfung. Ich habe ihr das dann gesagt und da hat sie vor Angst angefangen zu heulen...schon weit im Vorraus...der Termin ist erst in ein paar Wochen.Das lässt ihr jetzt bis dahin keine Ruhe mehr und sie wird mich sicher täglich fragen, wann wir zum Arzt müssen und dabei weinen. Dann beim Arzt schafft sie es dann ihre Angst zu unterdrücken...aber bis ich sie erstmal beim Arzt habe... Solche Situationen machen mir sehr zu schaffen und ich bin innerlich so enttäuscht und traurig....ich habe ihr noch nie weh getan aber sie hat irgendwie einfach kein Vertrauen oder ich weiß nicht, was ist... meinem Mann gegenüber verhält sie sich übrigens genauso....also hat es nicht direkt nur was mit mir zu tun?! Ihr kleinerer Bruder ist in der Beziehung absolut das Gegenteil! Sollte man dieses Prolem mal von psychologischer Seite abklären lassen, haben Sie Tipps für mich, wie soll ich mich verhalten?

Mitglied inaktiv - 20.10.2005, 09:38



Antwort auf: Warum hat sie kein Vertrauen in mich/uns? (lang,sorry)

Hallo Ratsuchende Meines Erachtens bedeutet dieses Verhalten Ihrer Tochter kein mangelndes Vertrauen zu Ihnen oder zu Ihrem Mann. Sie weiß "nur" sehr genau, dass sie sich bei Ihnen auch mal gehen/hängen lassen kann und Ihnen die wahren, in diesem Fall verängstigten Gefühle mitteilen kann, ohne dass Sie Ihre Tochter dann weniger lieben und akzeptieren. Nehmen Sie diese Sensibilität so weit wie möglich hin, während Sie aber auch Ihrer Tochter in konkreten Situationen begründen, dass auf diese Gefühle keine oder nur wenig Rücksicht genommen werden kann. Bezüglich der bevorstehenden Impfung gebe ich Ihnen den Tipp, sich auf nachfolgender Internetseite die Geschichte: "Pieksen tut nicht mehr weh, sagte der Bär oder das Zauberpflaster" von Raymund Pothmann herunterzuladen (ca. 2,61MB): www.astrazeneca.de - Anästhesie =Creme oder Pflaster zur lokalen Betäubung der Haut (Blutentnahme) -Zauberpflaster Ebenso empfehle ich Ihnen das folgende Buch, mit dessen Hilfe Sie Ihre Tochter auf das bevorstehende "Ereignis" -in diesem Falle den Arztbesuch, vorbereiten können: "Sag mal aaahh!" Mit Messlatte und Memory-Spiel, ISBN: 3789167835 (6,90€). Viel Erfolg, liebe Grüße und: bis bald?

von Christiane Schuster am 20.10.2005



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