Ich kenne meine Tochter nicht mehr/ bin mit den Nerven am Ende.

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: Ich kenne meine Tochter nicht mehr/ bin mit den Nerven am Ende.

Hallo Unsere Tochter ist im August 3 Jahre alt geworden und hat Ende April einen Bruder bekommen. Sie ist Anfangs ( 3 Wochen lang) sehr eifersüchtig gewesen und hat ihn bei jeder Gelegenheit weh getan. Das hat sich dann mit der Zeit wieder gebessert. Aber seit ca. 2 Monaten ist sie völlig verändert. Sie schreit ständig, auch wenn es nur um Kleinigkeiten geht. Sie spielt kaum alleine ( hat sie vorher auch nicht). Sie hört überhaupt nicht mehr. Sie kann die Finger nicht von ihrem Bruder lassen. Nicht weil sie ständig spielen will sondern weil sie ihn immer wieder kneift, was ins Gesicht schmeist, ärgert oder sich gar darauf setzt. Wenn ich sie dann schimpfe, geht es total an ihr vorbei. Sie ignoriert mich zu 100%, fängt evt. noch an zu lachen. Wenn ich sie dann weg ziehe, geht sie sofort wieder hin und macht mit dem selbigen weiter. Das ganze geht so lange bis sie Terror ohne Ende macht, schreit, Tritt....Muss dann zur Strafe kurz ins Zimmer sich beruhigen.. Gehe dann runter zu ihr erkläre ihr dass das was sie macht nicht toll ist und Fynn Angst bekommt. Sie sagt dann immer " Mama ich hab dich lieb" nimmt mich in den Arm. Ich tue das selbige. Aber kaum bin ich aufgestanden geht sie wieder zu ihm hin und fängt kurze Zeit später wieder mit ärgern an. Das nächste Problem ist: sie steht schon immer sehr früh auf, egal wie anstrengend der Tag war oder wann sie ins Bett geht.( immer um halb 8 bis auf wenige Ausnahmen im Jahr) Aber jeden Morgen um halb 6 Uhr aufstehen müssen? Mein Mann arbeitet bis 23 Uhr und bekommt viel zu wenig schlaf. Sie will erst ihre Milch, die sie dann auch bekommt aber dann bleibt sich nicht mehr liegen sondern terrorisiert uns so lange, dass sie JETZT Frühstücken will u. wir JETZT aufstehen sollen. Sie fängt an zu hüpfen im Bett uns zu kneifen zu schreien, zappeln... bis wir völlig genervt aufstehen. Meist ist dann auch der Bruder mit wach. Wenn wir dann gefrühstückt haben will sie wieder ihren Nuggi und mault ständig herum dass sie müde sei. Fängt dann auch gleich prompt wieder an den Bruder zu ärgern, was in kurzer Zeit dazu führt das wir schon am Morgen auf 180 sind. Ausser einer von uns setzt sich bis 9 Uhr ( bis Er arbeiten geht) mit ihr hin und spielt ausgiebig mit ihr. Das kann es doch nicht sein? Spätestens wenn er dann weg ist, geht es wieder von vorne los. Bruder ärgern, schreien wegen Kleinigkeiten... Sie hat leider schon des öfteren eine auf den Hintern bekommen oder auf die Finger. Ich will das nicht da ich die Demütigung aus eingener Erfahrung kenne. Hab mich jetzt so weit im Griff, dass mir die Hand nicht mehr ausrutscht. Versuche auch nicht mehr laut zu werden. Da ich die Hoffnung habe wenn sie schreit und ich extra leise und ruhig bleibe, dass es bei ihr Klick macht. Tut es aber nicht. Sie tobt nur noch mehr. Leider treibt sie einen Keil zwischen mich und sie und auch mich und meinen Mann. Er ist völlig mit den Nerven am Enden wenn er Morgens für 3 Stunden mit Beiden alleine ist, wenn ich 3 mal die Wochen am arbeiten bin. Er hält es keinen Stunde mit Uns aus ohne völlig genervt zu sein. Teilweise geht er dann früher arbeiten weil er es nicht mehr aushält. Er hat einen ganz grossen Groll im Moment gegen sie und das tut mir weh. Schliesslich ist es seine Tochter. Leider rutscht ihm dann die Hand aus, was sehr lange braucht bis dahin aber dann knallt es richtig. Ich möchte meine Mia wieder zurück, sie entgleitet mir völlig, ich kenne sie überhaupt nicht mehr. Was hab ich falsch gemacht dass sie so geworden ist???? Das verwirrenden ist auch dass sie ab und an Momente hat in denen sie das liebste Kind auf Erden ist. Wenn sie beim Kochen helfen darf, mal beim Malen, die Spülmaschine voller Eifer ausräumt, beim Einkaufen ist sie ganz toll. Sie darf Waren aus den Regalen suchen oder teilweise mit Entscheiden z.B. heute rote oder gelbe Paprika...Sie macht auch an der Kasse kein Theater. Sie liebäugelt zwar mit den Süssigkeiten aber wenn ich es heute für nicht angebracht habe und ihr eine einfache Begründung gebe ist das Thema vom Tisch. Ich bemühe mich sehr die Zeit die ich habe mit ihr zu nutzen. Sie darf immer beim kochen, Wäsche machen, saugen, wickeln helfen wenn sie will und das macht sie auch gern. Wenn der Kleine (Mal) schläft, spiele ich mit ihr, lese oder kuschel einfach nur. Letzteres wird nicht immer erwiedert. Was soll ich denn noch machen?? Ein anderes Problem ist unser kleiner Fynn ( 5,5 Monate). Er war Anfangs (die ersten 3 Wochen) ein sehr ruhiger. Hab mich da schon gefreut, da Mia 4 Monate 24 Stunden durch geschrieen hat. Ab da ist er dann immer unruhiger geworden. Er schreit nun seit fast 4,5 Monaten den ganzen Tag. Mal quengel, schreien. Er ist total unruhig. Er wird voll gestillt, gedeiht völlig normal. Schläft seltsamer Weise Nachts sehr gut. Normal wird er 1 mal wach selten 2 mal. Aber über Tage schläft er kaum wenn dann für ca. 20 min. Er schreit auch nach dem stillen, seit 2 Tagen auch nach dem Breichen. Er schreit immer sobald ich ihn weg lege aus Hoffnung er spielt mal eine Weile für sich. Er schreit im Kinderwagen, selbst im Tuch wenn er Anfangs nicht den Nuggi dazu bekommt. Er überstreckt sich schon seit Geburt in fast jeder Lage ( auf der Schulter zum bäuerchen machen, auf dem Arm, selbst im Liegen auf dem Rücken macht er wenn er quengelt eine Brücke und auf dem Bauch geht fast garnicht.)War schon beim Osteophaten zum richten, da hiess es die Schlüsselbeiner waren eingeklemmt. Es gibt mich seit der Geburt von Fynn nur im Doppelpack. Entweder im Tuch oder auf dem Arm. Bestimmt ist das auch für Mia belastend das er so unruhig ist und Mama sich stänig kümmern muss. Anderseits hab ich das Gefühl das es für Fynn auch sehr belastend ist was mit Mia so vor sich geht. Den ganzen Tag Terror und Geschrei. Er merkt auch meine Unruhe. Ich denke da beisst sich die Katze in den Schwanz. Entschuldigung für den langen Brief, ich hoffe sie können mir aus diesem Teufelskreis heraus helfen. Ich liebe meine Kinder und meinen Mann und ich möchte keinen von den 3en verlieren. Danke und Gruss Monika

Mitglied inaktiv - 14.10.2010, 21:03



Antwort auf: Ich kenne meine Tochter nicht mehr/ bin mit den Nerven am Ende.

Hallo Monika Bitte berücksichtigen Sie, dass auch Ihre ältere Tochter noch ein Kleinkind ist, das mit 3 Jahren noch keine Rücksichtnahme gelernt hat und sehr viel liebevolle Zuwendung benötigt. Finden Sie doch mal die Stärken von Mia heraus und loben Sie ihr Können, ihre Selbstständigkeit und ihre Hilfsbereitschaft. Freuen Sie sich darüber, auch schon eine größere Tochter zu haben, die Ihnen so schön hilft, den kleinen, viel schwächeren Bruder zu beschützen. Wahrscheinlich zeigt Mia dann ein viel zufriedeneres und ausgeglicheneres Verhalten. Überlegen Sie auch einmal gemeinsam mit Ihrem Mann, Ihre Tochter einen Kiga besuchen zu lassen oder eine stundenweise Betreuung durch eine Tagesmutter zu organisieren. Ach diese Kontakte zu ca. Gleichaltrigen lassen sie bestimmt zufriedener und umgänglicher werden. Haben Sie mit dem behandelnden Kinderarzt auch schon mal über das Verhalten Ihres Sohnes gesprochen? Vielleicht leidet Fynn unter einer Nahrungsmittel-Unverträglichkeit, sodass die Umstellung Ihres eigenen Speiseplans ihn ein wenig ruhiger werden lässt. Den Arzt können Sie dann auch auf eine Mutter-Kind-Kur ansprechen, die sicherlich ALLEN Familienmitgliedern sehr gut tun würde.- Halten Sie durch, liebe Grüße und: bis bald?

von Christiane Schuster am 15.10.2010



Antwort auf: Ich kenne meine Tochter nicht mehr/ bin mit den Nerven am Ende.

Schläft deine Tochter tagsüber noch? Dann würde ich entweder den Mittagsschlaf weglassen, oder sie abends später hinlegen. Denn 10 Stunden schläft meiner nachts schon nur, seitdem er 2 ist. Wenn sie erst um 21 Uhr ins Bett geht, steht sie (nach einiger Zeit, klappt nicht sofort!) auch erst 1-2 Stunden später auf morgens. Meiner beschäftigt sich nach dem Aufwachen auch nicht alleine, schon gar nicht im Bett. Wenn wach, dann wach... Mir hat es sehr geholfen, es einfach zu akzeptieren, dass er so und so viel schläft und nicht mehr. Erzwingen kann man den Schlaf nämlich nicht. Schläft sie wenigstens durch? Meiner nämlich nicht (ist schon 3). Sie ist doch erst 3!! LG, Mari

Mitglied inaktiv - 15.10.2010, 15:12



Antwort auf: Ich kenne meine Tochter nicht mehr/ bin mit den Nerven am Ende.

Hallo Monika, ich wünsche Dir viel Kraft für Deine Familie. Ich könnte mir auch vorstellen, dass ein Kindergartenplatz (auch stundenweise) schon helfen würde, vielleicht habt Ihr ja auch die Möglichkeit, dass Dein Mann mal eins der Kinder nimmt um spazieren zu gehen o.ä. und Du dann mit dem anderen Kind was alleine machst. Ich finde gut, dass Dir nicht mehr die Hand ausrutscht - letztendlich sieht Deine Tochter, dass z.B. ihr Vater damit Probleme versucht zu lösen und tut es ihm gleich, indem sie ihrem Bruder weh tut. Bitte wirke auf Deinen Mann ein: Schlagen hat noch nie dauerhaft geholfen, im Gegenteil. Mein Sohn hatte auch diesen muskulären Hypertonus, der dazu geführt hat, dass er sich ständig überstreckt hat. Uns hat eine Krankengymnastik nach Bobath geholfen. Nach einem Vierteljahr war es ausgestanden und unser Sohn viel entspannter. Stell Dir doch mal die Situation vor, dass Dein Mann plötzlich eine andere Frau bei Euch einziehen lässt, die viel mehr Aufmerksamkeit braucht als Du. Zusätzlich verlangt er von Dir, dass Du sie ebenfalls lieb hast und mit ihr Zeit verbringst und darüber hinaus funktionierst wie immer. Denn wenn Du das nicht tust, dann gibts eine auf den Hintern... Gruselig oder? Aber so in etwa fühlt sich Deine Tochter. Wenn Du das schaffst, Dich in sie hinein zu versetzen, dann siehst Du schon, wo es hakt. Wichtig ist: keine Gewalt, denn das macht alles nur schlimmer. Liebe Grüße und halte durch Susi

Mitglied inaktiv - 18.10.2010, 16:30



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