Frage: Bin mit Nerven am Ende!

Hallo, ich schreibe Ihnen weil ich so verzweifelt bin. Meine Tochter (3 1/2 Jahre alt) ist extrem trotzköpfig und hört überhaupt nicht wenn ich ihr was sage. Zu allem was ich ihr sage, sagt sie "NEIN!" Will ich sie anziehen, ihr die Zähne putzen, Haare bürsten, Schuhe anziehen, Jacke anziehen: bei allem wehrt sie sich! Dann sagt sie manchmal, dass sie das alleine kann und ich sage ihr dann, dass sie es dann auch alleine machen soll, aber sie brüllt nur rum und tut es nicht! Dann sag ich ihr, dass wenn sie es jetzt nicht alleine macht, dann mach ICH es. Dann brüllt sie einfach nur weiter und sitzt da und wehrt sich mit Händen und Füßen wenn ich es dann machen will. Und immer wenn ich es eilig habe, dann trödelt sie und trotzt rum. Sie ist wirklich das einzige Kind, dass morgens immer den Hausflur voll brüllt und alle im Mietshaus aufweckt! Immer muss es nach IHREM Kopf geht, sonst weint sie und hört nicht mehr auf. Letztens hat sie in der Stadt eine geschlagene Stunde ohne Grund geheult, einfach aus lauter Trotz! Sie wusste selbst nicht wieso. Das macht mich total fertig. Ich bin schon morgens früh, vor wir aus dem Haus müssen (ich bringe sie in den Kindergarten und gehe danach arbeiten), patsch nass geschwitzt weil ich sie einfach so schwer zum Anziehen und Gehen bewegen kann! Unterwegs ist es auch nicht besser. Sie hat auch da ihre "Rituale", die sie jeden Tag "abarbeiten" MUSS. Und wehe, sie kann sie aus Zeitmangel NICHT ausführen (z.B. Tastendrücken am Zigarettenautomaten), dann ist die Hölle los! Sie weint und brüllt und will sogar zurücklaufen damit sie dieses Ritual ausführen kann. Ich bleibe aber auch stur und nehm sie an der Hand und zwinge sie zum Weiterlaufen. Ich weiss nicht mehr was ich mit ihr machen soll. Es hilft alles nichts: ich versuche es in Schönem und mit Schreien, es ist ihr alles egal. Sie brüllt und heult weiter. Nur bei meinem Mann hört sie einigermaßen besser. Auch wenn wir mit ihr einkaufen gehen oder in der Stadt spazieren gehen, haut sie einfach ab und versteckt sich. Wenn wir sie rufen, kommt sie nicht. Sie hört überhaupt nicht. Sie macht den Affen mit uns (meistens mit mir). Wir haben ihr auch schon gedroht, dass wir gehen und sie einfach zurück lassen und haben auch "tschüß" gesagt und sind ausser Sichtweite gegangen. Sie hat einfach auch "tschüß" gesagt und blieb trotzdem einfach sitzen. Es hat sie nicht erschrocken, dass wir nicht mehr zu sehen waren. Mir wurde schon vom Kindergarten gesagt, dass ich mir halt Hilfe beim Jugendamt holen soll als ich mich beschwert habe, dass sie nicht hört. Aber das würde mein Mann NIEMALS erlauben! Er meint Jugendamt wäre nur was für Assoziale und, dass das Jugendamt einem Kinder wegnehmen will. Einerseits möchte ich gerne Ratschläge erhalten aber andererseits habe ich auch Angst vor dem Jugendamt. Ich wäre froh, wenn Sie mir einen Ratschlag geben könnten wie ich mit meiner Tochter am besten verfahre. Leute sagen, dass man froh sein soll wenn das Kind noch klein ist aber glauben Sie mir, ich kann es kaum abwarten, bis sie 10 Jahre alt ist damit dieses Gebrüll und Trotzköpfige endlich aufhört!!!

von pile1 am 22.09.2015, 10:44



Antwort auf: Bin mit Nerven am Ende!

Liebe pile1, erst einmal vorweg: das Jugendamt ist in den seltensten Fällen dafür da, Kinder aus der Familie zu nehmen. Vielmehr suchen diese gemeinsam mit der ratsuchenden Familie nach geeigneten Möglichkeiten, die Kinder in den Familien zu belassen. Über das Jugendamt können Sie z.B. die Adressen von Erziehungsberatungsstellen bei Ihnen vor Ort bekommen, auch anonym. Sie können sich und Ihrer Tochter durch diese Phase helfen, indem Sie ihr eine feste Tagesstruktur vorgeben. Immer zur gleichen Zeit aufstehen, gleiche Reihenfolge beim Frühstücken, Waschen, Anziehen usw.. Planen Sie morgens etwas mehr Zeit ein, damit Sie alles in Ruhe machen können und auch auf dem Weg in den Kindergarten keine Wut entstehen kann, weil das Ritual des Knöpfedrückens nicht stattfinden kann. Aus dem Anziehen können Sie ein kleines Spiel machen: eine Socke Ihre Tochter, eine Socke sie, das Hemd Ihre Tochter, den Pulli sie usw. Versuchen Sie, jeden Morgen gut gestimmt den gemeinsamen Tag zu beginnen. Sind Sie hektisch oder schon gereizt, obwohl noch gar nichts passiert ist (Sie aber die Befürchtung haben) spürt Ihre Tochter das und fängt womöglich erst recht an zu protestieren. Klare, kurze Ansagen, deutliches NEIN ohne Diskussionen, einen Kompromiss anbieten, wenn es möglich ist, bevor ein NEIN ausgesprochen wird, wie z.B. "Einen Keks kannst du nicht haben, ich kann dir aber einen Apfel klein schneiden.". Ihrer Tochter wird es weiter gut tun, sich viel draußen zu bewegen. Regen Sie sie zum Auspowern an, sei es durch Fußball spielen, kleine Wettrennen, klettern, Trampolin springen usw. Läuft Ihre Tochter weg, dann holen Sie sie wieder und nehmen sie an die Hand. Wenn Sie gehen und Ihre Tochter stehen lassen, sieht sie es als Spiel. An Ihrer Hand kann sie nicht weglaufen. Sicherlich wird sie protestieren, sind Sie aber ein paar Mal standhaft geblieben, wird Ihre Tochter verstanden haben und ohne großen Protest bei Ihnen bleiben. Wichtig ist immer, dass Sie versuchen ruhig zu bleiben, damit sich Ihre Ruhe auf Ihre Tochter übertragen kann. Schenken Sie Ihrer Tochter täglich auch immer wieder ungeteilte Aufmerksamkeit und Kuscheleinheiten, damit Ihre Tochter diese nicht durch ihr Verhalten einfordert. Haben Sie gerne den Mut und suchen eine Erziehungsberatungsstelle auf. Diese können auf Ihre ganz persönlichen Bedürfnisse und Fragen eingehen und Ihnen ggfls. auch einfach mal "nur" den Rücken stärken. Viele Grüße Sylvia

von Sylvia Ubbens am 23.09.2015



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