Frage: Schlaf

Sehr geehrte Frau Holtschlag, mein Sohn ist jetzt fast 19 Monate alt und schläft immer noch nur auf meinem Arm ein und auch noch nicht länger als 2 Stunden im eigenen Bett im eigenen Zimmer. Ich bin alleinerziehend und wir haben von Anfang an zusammen in meinem Bett geschlafen. Es war eine so wunderschöne Zeit und ich bereue nichts davon! Dennoch würde ich ihn jetzt gerne langsam daran gewöhnen, nicht mehr auf meinem Arm einzuschlafen, sondern optimalerweise nun in seinem Bettchen und ohne ewig langes Tragen vorher. Es wiegt mittlerweile über 13kg und wird langsam ziemlich schwer 🙈 haben sie hilfreiche Tipps? Ich möchte und werde ihn nicht schreien lassen, im Sinne von „er ruft nach Hilfe“ und resigniert, weil er denkt, es kommt keiner mehr. Meckern und sich beschweren darf er natürlich und das halte ich auch aus. Aber ich möchte natürlich nicht, dass er leidet und „aufgibt“ und deshalb alleine einschläft. Das kommt für mich nicht in Frage. Und habe ich ihm eventuell dadurch geschadet, ihn nicht früher an sein eigenes Bett und das alleinige einschlafen (also nicht auf dem Arm) gewöhnt zu haben? Er ist ein so super freundliches, nicht fremdelndes und offenes, neugieriges, wildes Kind. Ich bin mir sicher, dass sein Urvertrauen und seine Offenheit dadurch zusätzlich gestärkt wurden, dass wir so eine enge Bindung haben und ich ihm durch das lange Tragen und bei mir schlafen sehr viel Sicherheit vermittelt habe. Ich danke Ihnen im Voraus! Mit freundlichen Grüßen

von 71835 am 15.04.2024, 00:29



Antwort auf: Schlaf

Liebe 71835, ich bin etwas erstaunt, dass Sie hier von alleine schreien lassen und resignieren schreiben. Haben Sie etwas Derartiges jemals in diesem Forum gelesen? Das sogenannte "Ferbern" ist auch für uns ein absolutes No-Go und hat nur dann eine Berechtigung, wenn man dazu neigt, seinem Kind etwas an zu tun, z.B. es zu schütteln. Bindung besteht daraus, dass wir unseren Kindern Nähe und Sicherheit geben und daraus, dass wir ihnen etwas zutrauen und sie auch in die Exploration gehen lassen. Wir sollten als Eltern darauf achten, dass die Kinder bei aller Liebe auch die Chance haben, sich zu freien und von uns unabhängigen Menschen entwickeln zu können. Gut gebundene Menschen finden immer wieder den Weg zu ihren Eltern und docken dort in Notfallsituationen an. Ich denke, für Sie wäre nun der erste Schritt, Klarheit darüber zu gewinnen, wo und wie der Kleine schlafen soll, so dass Sie das ihm gegenüber auch vertreten können. Das Tragen hat ja nun auch eine körperliche Grenze erreicht, und Kinder brauchen vor allen Dingen fitte und körperlich unversehrte Eltern. Ich würde das Tragen durch eine abendliche Massage ersetzten und dann ein "Bettkantenritual" einführen. Bleiben Sie dort sitzen, singen sie etwas, helfen Sie ihm, sich wieder hinzulegen. Damit das Ganze gut klappt, ist es gut, am Tage, etwas ruhiger zu interagieren und ab 17.00 Uhr wirklich "langweilig" zu sein. Um Kinder sicher in die Welt entlassen zu können, sollten sie gut gebunden   und krisensicher sein. Denn vor Krisen werden wir sie auch später nicht schützen können.Diese Krisen sollten immer liebevoll und empathisch begleitet werden. Ich wünsche Ihnen viel Freude mit dem Kleinen und verbleibe mit herzlichen Grüßen, Margit Holtschlag    

von M. Holtschlag am 15.04.2024



Antwort auf: Schlaf

Vielen Dank für die schnelle Antwort! :-) Ja, ich habe leider schon sehr oft etwas in diesem Forum über "Schreien lassen" und "aushalten müssen" gelesen, was sich mir völlig widerstrebt und wo ich immer noch nicht verstehe, dass solche Meinungen in den Erziehungen vertreten und für gut befunden werden. Ich danke Ihnen für die Tipps und werde diese ausprobieren! :-) Viele Grüße  

von 71835 am 15.04.2024, 10:54



Antwort auf: Schlaf

Liebe 71835, aushalten ist etwas anderes als schreien lassen. Ein weinendes Kind braucht immer eine empathische Begleitung, dafür stehen wir im Babyschlafforum aber ein. Herzliche Grüße und vielen Dank für die Rückmeldung, Margit Holtschlag

von M. Holtschlag am 15.04.2024